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Rumänien im Winter: Kampf gegen Kälte und Armut die Arbeit der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in schineni und Siretu

Seit fast 20 Jahren engagieren sich die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Schineni im Nordosten Rumäniens. Diese Region gehört zu den ärmsten Europas. Viele Familien wohnen in viel zu kleinen und feuchten Häusern. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die staatliche Grundversorgung reicht nicht aus. Vor allem nicht im Winter, wenn die Familien Brennholz und warmes Essen benötigen. Oft arbeiten Elternteile im Ausland. Viele Beziehungen zerbrechen. Gleichzeitig verfallen viele Menschen dem Alkohol. Daher besteht das Hauptanliegen der Schwestern darin, Kindern eine Perspektive zu geben und Familien bei der Erziehung und Versorgung ihrer Kinder zu unterstützen. Aber auch viele alte, alleinstehende Menschen benötigen in ihren baufälligen Häusern aus Holz dringend Hilfe...

Gottesdienst mit den Kindern in der Kapelle des Schwesternhauses. Die Rumänen sind sehr religiös. Zwar ist der Großteil der Christen orthodox, doch stehen sich die katholische und die orthodoxe Kirche nah. Das Gebet vor dem Essen und der Besuch des Gottesdienstes am Sonntag sind hier für den Großteil der Bevölkerung selbstverständlich.
Gabenprozession: Auf dem großen Schild steht Multumesc - Dankeschön. Dieser Dank richtet sich vor allem an die Freunde und Förderer aus Deutschland. Generalökonomin Schwester Dorothea Brylak ist gerade zu Besuch und gibt diesen Dank gerne weiter.
Die Kinder singen Psalmen vor, spielen Flöte und bringen die Gaben zum Altar.

Hausaufgabenbetreuung in der Casa Sf. Maria. Auch Schwester Carmen Tereza Rusu mischt sich unter die Kinder.

Natalia ist in die Lektüre vertieft.

Die schon etwas älteren Kinder und Jugendlichen kommen in das benachbarte Haus der Zukunft.

Nach den Hausaufgaben und dem Lernen bleibt noch Zeit zum Spielen. Lorena (rechts) begleitet dabei die Kinder.
Auch nebenan bei den Kleinen steht nachmittags die Freizeitbeschäftigung im Vordergrund. Hier startet die Mitarbeiterin Lorena mit ihnen ein Autorennen.
Täglich stehen Familienbesuche an. So wie hier bei dem 77-jährigen Lucaci und seiner Tochter Cristina. Cristina ist nicht erwerbsfähig und muss von der bescheidenen Rente ihres Vaters mitleben. Sie weiß nicht, was einmal sein wird, wenn er stirbt.
Oder bei der 88-jährigen Maciuca. Sie wird von den Schwestern und Dorfbewohnern nur liebevoll "Oma" genannt. Die Seniorin lebt mit ihrer Tochter Anisoara in zwei kleinen Zimmern. Der Mann der Tochter ist kürzlich an einem Herzinfakt gestorben.

Gemeinsam mit Schwester Dorothea Brylak (oben r.), der Generalökonomin und Länderbeauftragten der Ordensgemeinschaft für Rumänien, besucht Schwester Carmen Tereza die Familie der 51-jährigen Daniela, die ihre drei Enkel Lucia (10), Alessia (8) und Gina (6) großzieht. Daniela hat erst vor kurzem eine Krankenpflegehelferinnen-Ausbildung abgeschlossen, findet aber keine Arbeit.

Und Daniela stellt Schwester Carmen Tereza ihre Nachbarin Isabella vor. Die 15-Jährige ist schwanger. Dem Jugendamt will sie sich nicht anvertrauen - aus Angst, dass ihr das Kind dann schnell weggenommen wird. Daniela, die selbst kaum genug zu Essen für sich und die drei Kinder hat, kocht für sie mit.
Im Nachbarort Siretu hilft der im Sozialen Zentrum der Ordensschwestern angestellte Physiotherapeut Ionut dem 55-jährigen Dorin, nach einem Schlaganfall wieder auf die Beine zu kommen.
Krankenschwester Viorika misst bei dieser alten Dame den Blutdruck.
Die Familie von Viorika (44) und ihrem Mann Cristian (41) lebt mit den Kindern Liliana (14), Lorena (13), Rizvan (15), Nicoletta (8, v.l.) sowie der kranken Tante (nicht im Bild) auf 60 Quadratmetern. Auch sie haben mit dem harten Winter zu kämpfen. Das Brennholz und das Essen für die Kinder werden schnell knapp. Immerhin bekommen sie im Sozialen Zentrum wochentags alle ein warmes Mittagessen.
Sozialarbeiterin Juliana Ciceu ist unermüdlich unterwegs, um die Familien zu unterstützen, ihnen zuzuhören und wo es geht zu helfen.
Im Sozialen Zentrum werden die Kinder und Jugendlichen ab mittags betreut. Wie in Schineni gibt es hier Hausaufgabenbetreuung, eine warme Mahlzeit und Freizeitangebote. Zudem begleitet die Psychologin Simona Jugendliche und Familien. Und Physiotherapeut Ionut behandelt Bedürfige, die sich solche medizinischen Zusatz-Leistungen sonst nicht leisten könnten.
Abwechselungsreich ist der Alltag auch in den beiden Kinderhäusern der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Schineni. Hier leben jeweils acht Jungen und Mädchen im Alter von fünf bis 18 Jahren. Das Erreichen eines Schulabschlusses und die Überführung in die Selbstständigkeit stehen hier im Vordergrund.
Der Pädagoge Eduard (rechts oben), die Krankenschwester Claudia (links unten), die Psychologin Simona (rechts unten) und die Sozialarbeiterin Juliana gehören im Kinderheim zum Betreuerteam.

So leisten die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schineni und Siretu einen wichtigen Beitrag, Kindern und Jugendlichen Perspektiven aufzuzeigen und Hoffnung zu vermitteln. Wenn es die nicht gäbe, könnte die Stimmung beim Bingo-Abend im Haus der Zukunft nicht so ausgelassen sein.

Der Konvent in Schineni (v.l.): Schwester Carmen Tereza Rusu, Schwester Benedikta vom Kreuz Lerch, Schwester Maria Goretti Grigoriu und Schwester Ignatia Nagel.

Text und Fotos: SMMP/Ulrich Bock 2019

Credits:

Foto: SMMP/Ulrich Bock

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