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Digitaler Thinktank Future Real Estate Immobilien- und Standortentwicklung in der Transformation

Siemens und Drees & Sommer

Zukunft entsteht im Dialog. Drees & Sommer nutzte darum die Chance und tauschte sich im Rahmen der digitalen Strategie der Themenreise 2020 mit Siemens und weiteren Netzwerkpartnern in exklusiver Runde aus. Schwerpunktthema des Dialogs: Die Zukunft von Unternehmensimmobilien. Im Mittelpunkt der Diskussion stand dabei die Frage, wie Unternehmen ihre Gebäude zukünftig planen, bauen oder nachrüsten müssen, um in der Zukunft auf alle Eventualitäten bestmöglich vorbereitet zu sein. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Kontext eine zukunftsfähige und sich an verschiedene Bedarfe anpassbare Gebäudetechnik. Aber auch die Wahl passender Standorte für Unternehmensimmobilien, nachhaltige und flexible Lösungen und Strategien für den Betrieb und über Aspekte des Arbeitsplatzes von morgen, wurde angeregt diskutiert.

Empowering the All Electric Society

Bernhard Tillmanns, Director Global Industry Management Building Technology, Phoenix Contact

Noch vor 20 Jahren hatten wir weitaus weniger technische Möglichkeiten, um Gebäude zu automatisieren. Heute stehen uns für das integrale Gebäudemanagement bahnbrechende Technologien wie IOT-Plattformen und Cloud-Services zur Verfügung. Smart Buildings bringen das Gebäude und den Menschen in Einklang und bieten überdies die Möglichkeit zum Speichern von Energie. Als wichtigsten Faktor sehen wir aber, dass das Gebäude update- und upgrade-fähig ist – und das im laufenden Betrieb. Auf diese Weise könnten Smart Buildings eine neue Assetklasse in der Bewertung von Gebäuden werden. Was auch für Investoren einen neuen Blickwinkel auf Projektentwicklungen im Gebäudesektor legt.

Stimme aus dem Teilnehmerkreis

„Wir erleben bei vielen Playern am Markt, dass sie die Gebäude bis unter die Decke mit Technik ausrüsten. Die Technik ändert sich jedoch rasend schnell und wenn sich dann die Komponenten der festverbauten Technik nicht upgraden und an die geänderten Bedarfe anpassen lassen hat dies zur Folge, dass die Gebäude weniger flexibel sind.“

Hendrik Staiger ist Vorstand der BEOS AG für den Bereich Corporate Solutions und Transaktionen.

Masterplanentwicklung

Mustafa Kösebay, Associate Partner, Drees & Sommer

Auch in Zeiten großer Unsicherheiten messen wir dem Thema Realisierungssicherheit in unserer Masterplanentwicklung große Bedeutung bei. Zu den weiteren Handlungsfeldern und Zielen in der Masterplanung zählen überdies eine nachhaltige Quartiersentwicklung, innovative Mobilitätskonzepte, Energieeffizienz, klare Projektstrukturen und eine hochwertige Architektur sowie Gebäudequalität. Das Verfahren des Masterplans umfasst dabei in der Analyse und dem Konzept, den 2D-Masterplan, eine Wirtschaftlichkeitsprüfung neben der Visualisierung und Realisierung. Nachhaltigkeit und Wertschöpfung stehen dabei stets im Mittelpunkt.

Stimmen aus dem Teilnehmerkreis

„Auf europäischer Ebene gibt es für uns drei wichtige Kriterien für Standortentscheidungen. Hierzu zählt die Möglichkeit innovative Ideen in Entwicklung und Produktion umzusetzen. Außerdem müssen historische Standorte weiterentwickelt werden. Des Weiteren gilt es, Standorte in ein größeres Konzept zu integrieren. Neben logistischen Konzepten sind dabei auch energetische Konzepte, wie Klimaneutralität, wichtig.“

Bernhard Dörstel, Global Building Solution Generation Manager ABB/Busch-Jaeger Elektro.

„Speziell im Bürobereich zählen als wichtige Standortkriterien: die Flexibilität in der Raumaufteilung (bei Neubau) sowie die Flexibilität des Vermieters bei etwaigen Mietvertragslaufzeiten, die ÖPNV Anbindung, allgemeine Sichtbarkeit sowie die Nähe zur Innenstadt."

Sven Sontowski, Mitglied der Geschäftsleitung Sontowski & Partner Group

Mission to Zero

Bernhard Dörstel, Global Building Solution Generation Manager, ABB

Bereits im Jahr 2050 werden 68% der Bevölkerung in Städten leben; 50% der weltweit benötigten Energie wird dann durch Wind- und Solarenergie abgedeckt. Urbanisierung, Dekarbonisierung, Digitalisierung sind die Stichworte für das Projekt: „Mission to Zero“. ABB verfolgt die Vision einer energieautarken und CO2-neutralen Industrieproduktion und versteht hierunter eine Komplettlösung für intelligentes und nachhaltiges Energiemanagement.

Stimme aus dem Teilnehmerkreis

„Zertifizierungen für Quartiere sind ein erster Schritt auf dem Weg zur "Mission to Zero". Das Thema der Klimaneutralität wird neben den Produktionsstandorten auch für Fondgesellschaften immer wichtiger.“

Holger Seidel, Associate Partner Drees & Sommer

Entwicklungen im Wandel

Thomas Braun, Head Development Management, Siemens Real Estate

Um am Markt bestehen zu können, müssen Gebäude schnell und flexibel an verschiedene Bedarfe angepasst und somit multifunktional nutzbar gemacht werden. Dabei ist ein modularer Ansatz bei Planung, Bau und Betrieb aufgrund der langen Entwicklungsdauer von Gebäuden elementar.

Stimme aus dem Teilnehmerkreis

„Gemischte Campi mit externen Mietern und Universitäten, wie im Fall von Siemens, werden die Zukunft bestimmen. Die meisten Unternehmen planen und bauen ihre Gebäude auch schon heute vor diesem Hintergrund.“

Hendrik Staiger ist Vorstand der BEOS AG für den Bereich Corporate Solutions und Transaktionen.

Workplace Occupancy Analytics Platform

Dr. Olmo Mezger, COO, Basking.io

Nach Corona, da sind sich viele Studien einig, wird es keine Rückkehr zu den alten Auslastungszahlen (von Büros) geben. Die Mitarbeiter wollen die Homeoffice Errungenschaften nicht aufgeben. Die Auslastung der Büros wird weiter sinken. Es gibt somit Flächen, die anderweitig genutzt werden können, darauf müssen wir uns vorbereiten.

Das Bürokonzept der Zukunft

Giulio Castegini, Associate Partner, Drees & Sommer

Das Büro wird auch in Zukunft nicht sterben. Es ist aber notwendig, dass neue Regeln für das Arbeiten aufgesetzt werden. Die Sehnsucht und Notwendigkeit nach Austausch, Teamwork, Kommunikation und der gemeinsamen Projektarbeit sind Garanten für die Rückkehr in eine neue Arbeitsplatzumgebung. Die Büroumgebung sollte die Identität eines Unternehmens und der Nutzer wiederspiegeln. Das Homeoffice wird sich als Teil unserer neuen „Arbeits-Normalität“ etablieren.

Rundumblick – drei Zitate, die zum Nachdenken anregen

Auszug aus der abschließenden Podiumsdiskussion

Thomas Braun über Entwicklungen:

„Quartiere und Gebäude müssen sich in Zukunft schnell an die verschiedenen Bedarfe der Nutzer anpassen können. Deshalb ist das Zusammenspiel von Planung-, Bau- und Betriebsbelangen elementar um so flexibel auf die zunehmend diversifizierten Anforderungen bereits im Vorfeld reagieren zu können.“

Hendrik Staiger über die Unternehmensimmobilien im urbanen Umfeld:

„Die Lage spielt gerade im urbanen Umfeld eine große Rolle. Wer hier plant und entwickelt muss sich die Frage stellen: Wie wollen die Nutzer der Gebäude leben und arbeiten? Die Menschen wollen kurze Wege zwischen Wohnung, Arbeit und Freizeit haben. Daher müssen wir in Quartieren denken. Außerdem wird die Vielfalt und Flexibilität bei den Nutzungen gebraucht, die Mixed-Use bietet: von Büro über Forschungs- und Entwicklungsflächen bis zu Fertigung etc. Das Alles muss miteinander vernetzt werden. Dadurch werden die Quartiere lebendiger, wir können das Verkehrsaufkommen reduzieren und damit auch zur Nachhaltigkeit beitragen.“

Bernhard Dörstel über die Chance von interdisziplinärem Austausch zwischen Unternehmen:

„Ich glaube an Netzwerke und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Soziale, technische und user-zentrierte Erwartungshaltungen müssen abgeglichen werden, um dadurch flexible Lösung zu generieren. Das schafft aber kein Unternehmen allein. Wir sind hierbei auf den Dialog angewiesen, um die besten Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Die Zukunft ist nicht das Fortschreiben der Gegenwart mit anderen Mitteln. Sie wird immer anders sein, als wir Sie uns vorstellen. Auf der anderen Seite gilt aber auch was Joseph Beuys gesagt hat: “Es muss etwas ins Blickfeld kommen, bevor es da ist. Die Zukunft ist also immer schon ein bisschen da.“"

Ansprechpartner zum Themendialog

Klaus Hirt, Telefon +49 69 758077-8849, klaus.hirt@dreso.com

Götz Schönfeld, Telefon +49 711 1317-1911, goetz.schoenfeld@dreso.com