Mo, 19.2.: REST DAY
Für den Dienstag war etwas Regen vorhergesagt und der Tag wurde nach dem Morgenbriefing gecancellt. Wir nutzten die Freizeit und erkundeten die Region rund um Bright: Besuchten eine Deer Farm und fuhren auf den Mt. Buffalo.
Am Abend dann noch gemütliche Ösi-Grillage bei Georg & Michi, gemeinsam mit Isidor Fink, der sich in seiner Eigenschaft als Hotelbesitzer nicht nur als super Grillmeister präsentierte, sondern auch offensichtlich genug Energie für den Folgetag tankte... :-)
Di, 20.2.: 89km
Hier das Video zu Task 2 wieder mit den Interviews der Ösis samt dem Tasksieger Isidor Fink :
Nach den Lehren aus Task 1 beschlossen wir Ösis allesamt gleich mal, dass uns ein zu später Start sicher kein zweites Mal passiert. Auch die Veranstalter hatten ihr Scherflein mitgenommen und sind zum Entschluss gekommen, die Leading Points ersatzlos zu streichen und den zu spät gestarteten Piloten im heutigen Task Priority (=erlaubtes Vordrängen beim Anstellen am Startplatz) zu geben. Darunter auch Herbert und ich...
Somit besetzten wir bereits bei der Auffahrt die Busse & Vehikel fast als Erste: Die Asiaten sind hierbei einfach eine Macht für sich ;-)
Um 13:45 Uhr ging das Startfenster auf und wir waren zu dem Zeitpunkt alle auf halbwegs guten Ausgangspositionen.
Luki hatte aufgrund tiefer Linienwahl am Mt. Buffalo leider keinen Thermikanschluss gefunden und musste dort sogar Außenlanden.
Während wir den Weg über die Berge genommen hatten, versuchte ein zweiter Pulk sein Glück zwar auf direkterer Linie aber auch auf niedrigeren Hügeln.
Im Endeffekt waren beide Linien ungefähr gleich schnell, sodass sich am Wendepunkt 1 ein Führungspulk aus etwa 20 Piloten zusammenmischte - und: ich war dabei! :-)
Kurz vor dem Wendepunkt kanalisierte der NW-Wind stark und ich hab einiges an Höhe verbraten, bis ich mich wieder an die Luv-Seite gekämpft hatte und dort halbwegses Steigen vorfand. Ich stieg mit Fabio Cappuccini wieder auf 1300m. Dafür ging's danach wieder super dahin und ich konnte mich im besten Bart des Tages auf 2300m hochschießen lassen. So ging es natürlich wieder Vollgas weiter Richtung 3. Wende am Ende der rechten Ridge im nächsten Bild:
Kurz vor WP3 fasste der Führungspulk eine kleine Baustelle über dicht bewaldetem Gebiet aus, wo hingegen ich direkt über Grat Wendepunkt 3 anpeilte.
Im Wesentlichen war es ein Gleitflug bis zum WP 3 und die ersten Kilometer retour. Im leichten Lee fanden wir schwaches Steigen und unser gesamter Pulk suchte regelmäßig mit größeren Suchkreisen nach besserem Steigen. Für die allgemein herrschenden Bedingungen ging es jedoch nur mühselig hoch und so machten wir nur zäh Meter zurück entlang der selben Ride, die wir zuvor schon entlang gekommen waren...
Wir waren ein Pulk von gut 10 Piloten. Isidor Fink und und Josh Cohn waren etwas weiter voraus aber auch tief.
Bedingt durch die Ungeduld beging ich dann meinen einzigen Fehler des Tages: Der Führungspulk hatte eine Phase mit schwachem Steigen <1m/s und ich dachte mir, irgendwo weiter vorner muss ja ein Hammerbart stehen. Ich fand jedoch alleine nix wirklich Gutes und zum Drüberstreuen, hatte die Blase des Pulks ihr Motivationstief wieder überwunden und zog wieder richtig schön durch. *Aarghhh*
Erst relativ spät konnte ich in einem halbwegsen Bart wieder Steigen finden - und musste dennoch zusehen, wie mich der Verfolger-Pulk, in dem auch Herbert war, komplett auskurbelte. Der Bart war jedoch soweit weg von meiner Kurslinie, dass dieser für mich keine Option war...
Da bekommt man wahrlich graue Haare...
Während der Pulk mit Herbert in seinem Raketenbart nicht nur schnell sondern auch noch mehr Höhe gemacht haben, konnten diese direkt in den Endanflug gehen, während ich zwischendurch nochmal Höhe brauchte. Die letzte Ridge hatte nochmal halbwegs Steigen und so konnte ich - mit mittlerweile Gleitzahl 1:8 ins Ziel - ruhigen Gewissens durch die tragende Linie durchgasen.
Das Ösi-Fazit:
Herbert: Natürlich super happy mit Platz 25. Ich selbst auch ziemlich zufrieden, bis auf den Faux-pas zum Schluss. V.a., da ich gemerkt hab, dass ich mit meinem Equipment - trotz niedrigerer Schirmklasse - halbwegs vorne mithalten kann.
Luki: Nach gut gemeisterter Landung auf dem Plateau des Mt. Buffalo stand das große Abenteuer noch bevor. "Wie komm ich hier wieder zurück in die Zivilisation?" Wohl die spannendsten und gefährlichsten 1,5 km seines Lebens - für die er übrigens 5 Stunden benötigte!
Georg leider heute mit Außenlandung.
Lessons Learned:
- Alles Top - bis am Schluss bei der Spitze, danach zu ungeduldig in mittlerem Steigen - alleine weitergeflogen, danach bekamen die anderen wieder gute Pumpe, somit TOP10-Platz vergeben
- Der ZENO ist beim Gleiten und Speed halbwegs dabei - den Unterschied machen ganz klar Thermik- und Linienwahl!
- Künftig schauen, wie weit es von ESS noch bis ins Ziel ist und dann evtl. Endanflug offensiver machn (= früher abfliegen) Interessantes Detail: Honorin Hamard ließ sich 100m tiefer kommen, machte die ESS früher und soarte danach nochmal gemütlich im Talwind auf, um danach ins Ziel zu gleiten.
Weitere Videos & Links:
Téo Bouvard, der heute leider kurz vor dem Ziel stand:
Nachbesprechung von Task 2 mit Philippe Broers:
Schöne Bilder auch aus dem Reich der aufgehenden Sonne:
Peters ultraschneller Quik-Edit von Task 2:
Credits:
Laura Sepet, Ewa Korneluk-Guzy, Georg Grieshofer