Präsenz + Distanz = Regelunterricht
Wer analog denkt, wird die Vorteile der Digitalisierung nie verstehen. (Marc Ruoß)
- Verständnis für Bildungsprozesse: Schule vs. Lernen?
- Realität in Schule: Möglichkeiten & Spielräume
- Lernen in Digitalität: "guter Unterricht" neu interpretiert
Nachdenken - Infrage stellen - Diskutieren - Ideen entwickeln
Nicht die Anwesenheit in Schule garantiert Lernen. Die Aufgabe von Schule als Organisationsstruktur ist es, Lernen zu ermöglichen.
Da geht mehr ... Da muss mehr gehen!
Ad-hoc-Stellungnahme der Leopoldina „Coronavirus-Pandemie: Für ein krisenresistentes Bildungssystem“ (04.08.2020) - Maßnahmen, die geeignet sind, das bestehende Bildungssystem unter Krisenbedingungen widerstandsfähiger und flexibler zu machen:
- Aufrechterhaltung des Zugangs zu Bildungseinrichtungen
- Entwicklung von Konzepten zur Verzahnung von Präsenz- und Distanzlernen
- Bereitstellung der Infrastruktur
- Unterstützung der Lehrenden beim professionellen Einsatz digitaler Medien
- Stärkung der Kommunikation und Kooperation mit Eltern und Familien
- Förderung bei Lern- und Leistungsrückständen
- Stärkung der Wissens- und Informationsbasis
https://www.leopoldina.org/presse-1/nachrichten/ad-hoc-stellungnahme-coronavirus-pandemie/
COVID19 hat gezeigt, wie wichtig und selbstverständlich heutzutage digitale Medien in unserem Alltag integriert sind. Dies muss auch endlich in Schule widergespiegelt werden und die Lernenden müssen sich auf eine immer schneller verändernde Welt vorbereitet werden.
digitization - Digitalisierung - digitale Transformation - Kultur der Digitalität
... Umwandlung von analogen Informationen in digitale Formate
... Adaption bzw. Neuausrichtung von Prozessen aufgrund digitaler Technologien und Informationen
... umfassender organisationaler Wandel
Lehren und Lernen in der Kultur der Digitalität bedeutet, Kindern in analogen wie in digitalen Räumen Gelegenheiten zu eröffnen, sich mit komplexen Anforderungen auseinanderzusetzen. Es geht dabei um Teilhabe an der Entwicklung und am Einbringen von Ideen in die Gemeinschaft, die von dieser anerkannt wird. (Uta Hauck-Thum)
"Kultur der Digitalität" nach Felix Stalder (2016)
Digitale Tools und Medien haben unsere kulturellen Praktiken verändert. Das Leitmedium BUCH ist abgelöst. Wir befinden uns mittlerweile in der Informationsgesellschaft.
Hier eine kurze, aber prägnante Erklärung zur Bedeutung des Leitmedienwechsels für Schule von Axel Krommer. Die auf den Punkt gebrachte Analyse der Situation stammt aus dem Jahr 2014 - und ist leider immer noch aktuell.
Einordnung:
- Internet (seit 1969) - Ü60
- E-Mail (seit 1984) - Ü25
- Web (seit 1991) - Ü30
Schule muss diesen Leitmedienwechsel noch vollziehen. Schulbücher in ihrer jetzigen Form werden in Frage gestellt, denn statische Wissensbestände sind immer weniger relevant. Wichtig ist, Wissen zu finden, es zu erschließen, es mit neuen und alten Wissensbeständen zu verknüpfen und neue Erkenntnisse zu erzielen. Damit verbunden sind neue Kompetenzen, die die Lernenden für diese Prozesse benötigen.
Umgang mit digitalen Medien, Zurechtfinden und kompetent Agieren in der Kultur der Digitalität sind für unsere heutigen Lernenden wichtige Voraussetzungen für ihr späteres Leben.
Und Lehrende?
Hohe Anforderungen - aber genau an die Kompetenz, die für Lehrende die entscheidenden Haltung, ihr professionelles Selbstverständnis prägt: die Fähigkeit des lebenslangen Lernens.
Lebenslangen Lernen in einer Kultur der Digitalität = Lernen in Netzwerken #PLN
Verständnis von Präsenzunterricht und Distanzlernen
Auch in Distanz ist Beziehungsarbeit möglich - nur anders. 😉
Neue Bedingungen!
- Leitmedienwechsel
- Kultur der Digitalität
- veränderte Kommunikation
- neue Herausforderungen: Fake News, Datensicherheit, Präsentation, Urheberrecht
In times of change the greatest danger is to act with yesterday's logic. (Peter Drucker)
- Unterschiede hinsichtlich Geschlecht, Behinderung, Ethnizität, ...
- lernbezogene Differenzen
von der homogenisierenden Institution zur Heterogenitätsorientierung
- Pluralisierung der Lebensstile, Identitäts- und Sinnfindung
- individualisiertes Lernen als Organisationsform des Unterrichts (Binnendifferenzierung)
- Lernen = individueller Konstruktionsprozess von Wissen
- adaptiver Unterricht: Prinzip der optimalen Passung zwischen Lernangeboten und Lernvoraussetzungen
Idee des Nürnberger Trichter:
- Wissen als statische Größe, die sich portionieren und umfüllen lässt
- Lehrperson "füllt" das Wissen in die Köpfe der Schüler:innen
Auch Wissen ist in der heutigen Zeit fluide. Wissen verändert sich, wird neu bewertet, neu kombiniert.
Eine große Rolle bei der Weiterentwicklung von Schulstrukturen spielt die Digitalisierung, die mit den technischen Möglichkeiten neue, offene, diskursive Räume eröffnet. Durch eine Veränderung der Lebens- und Arbeitswelt können Lernprozesse entsprechend der Kultur der Digitalität gestaltet werden:
- kollaborativ
- kommunikativ
- kritisch-reflektierend
- kreativ
- produktions- und handlungsorientierend
- projektbasiert
Was ist "guter Unterricht"?
Dieser Frage ist Hilbert Meyer nachgegangen und stützt sich in seinem gleichnamigen Buch auf 10 empirisch abgesicherte Gütekriterien.
Lernen ist tot. Lang lebe das Lernen. 😉
Gelernt wurde schon immer und gelernt wird auch in Zukunft. Allerdings haben sich Bedingungen, Wissensbestände und Anforderungen geändert. Bildung muss deshalb ein flexibles System sein, dass auf die verändernden Verhältnisse reagiert und Lehr-Lernstrategien anpasst und weiterentwickelt.
Devise: an bereits Vorhandenes anknüpfen, es weiterdenken!
Didaktik wird definiert als Theorie des Unterrichtens oder auch als Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens. Man spricht auch von der Lehrkunst. Wenn es eine Kunst des Lehrens gibt, dann muss auch das Lernen so beschreibbar sein - laut Comenius. Er prägte den Begriff der Mathetik - Lernkunst.
Und was ist mit Lernen?
Lernen ist mehr als nur Wissensvermittlung. Lernen ist Kompetenzerwerb, Lernen ist Verhaltensveränderung, Erfahrungszuwachs, …
Lernen in Netzwerken bedeutet:
- Netzwerkknoten
- neue Perspektiven
- Filter und Verteilen
- Dialog und Transparenz
Lernen für die Zukunft bedeutet, fit machen für:
- lebenslanges Lernen
- Lernen und Arbeiten in Netzwerken
- agile Methoden
- Selbstorganisation und eigene Zielsetzung
- Bereitschaft zur Umorientierung
Möglichkeiten finden - Beispiele:
- THEO der Oberschule Berenbostel
- von 7G zu V8 - Alemannenschule Wutöschingen
Mit dem Dressieren ist es noch nicht ausgerichtet, sondern es kommt vorzüglich darauf an, dass Kinder denken lernen. (Immanuel Kant)
Credits:
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