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VERNETZT INS NEUE JAHRZEHNT – WAS KANN DER STANDORT EUROPA BIETEN? Themenreise 2020

VERNETZT INS NEUE JAHRZEHNT – WAS KANN DER STANDORT EUROPA BIETEN?

Die Themenreise durch Deutschland und Österreich mit einem digitalen Blick über den Tellerrand in die Welt.

Die interdisziplinäre Themenreise 2020 erörtert die unternehmerischen Chancen und Risiken in einem vernetzten Europa:

PEOPLE : Welche Köpfe und Ideen steigern die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Europa dauerhaft? Was erzeugt Agilität und Schnelligkeit in den Unternehmen, aber auch über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg? Wie können Unternehmen und Politik gemeinsam den Fachkräftebedarf trotz demografischen Wandels zukünftig decken?

PROCESS: Welche Rahmenbedingungen werden benötigt, damit Innovationen und Datenaustausch zwischen Unternehmen einen Mehrwert erzeugen? Wie steht es derzeit um Kollaborationen, Supply Chains und Plattformökonomie in Europa und in Asien? Wie kann Europa im Themenfeld Nachhaltigkeit durch viele verschiedene Geschäftsmodelle den Weltmarkt anführen?

PLACES: Womit positioniert sich Europa als Standort im Wettkampf um knappe Ressourcen, Marktzugänge, digitale Infrastruktur und Datennutzung? Wie wirken sich Smart Grids, Kohleausstieg, CO2-Bepreisung und der Ausbau erneuerbarer Energien auf die Wettbewerbsfähigkeit Europas aus? Welchen Einfluss übt die Transformation in der Mobilität auf die Entwicklung der Unternehmen und deren Standorte aus?

Digitales Abschlussforum der Themenreise – 05.11.2020

„Was uns fehlt, das sind vor allem Schnelligkeit und der Mut zu kraftvollem, wenn es sein muss radikalem Umsteuern.“ Herbert Diess (Vorsitzender des Vorstands VW)

Radikales Umsteuern und radikale Veränderungen haben wir dieses Jahr in vielen Bereichen unseres Lebens erfahren und mussten darauf flexibel und schnell reagieren – so auch bei der Abschlussveranstaltung, die zuerst in Berlin geplant war und nun digital stattgefunden hat. Unter der Moderation von Pascal Biesenbach (Vorstand, Klimaquartier Arrenberg) und Götz Schönfeld (Senior Manager, Drees & Sommer) wurde über Veränderungen und zukunftsweisende Themen, sowie über die Leitfrage der Themenreise 2020 „Vernetzt ins neue Jahrzehnt – Was kann der Standort Europa bieten?“ diskutiert.

Dabei kamen am 5. November 2020 rund 80 Vertreter von Wirtschaft und Wissenschaft aus den Bereichen Logistik, Automotive, Industrie und Energie digital zusammen. Nach der Begrüßung durch den Gastgeber des Tages, Hendrik Staiger, Vorstand BEOS – Swiss Life Asset Managers, wurden in Diskussionsrunden und digitalen Round Tables die Herausforderungen zukünftiger Energieversorgung, ein neues Nachfrageverhalten, wie Feuerverzinkung und Nachhaltigkeit zusammenpasst und die neuen Aufgaben von Führungskräften thematisiert. Im Anschluss konnten sich die Teilnehmer virtuell über das digitale Tool Wonder vernetzen und austauschen.

Keynote

ZELLULARE ENERGIESYSTEME – VOM MICROGRID ZUR ENERGIEVERSORGUNG DER ZUKUNFT

Dr. Peter Riegger, Vice President Power Lab, Rolls Royce

Der Appell von Dr. Peter Riegger lautet: Wir müssen im günstig gelegenen Teil der Welt eine Infrastruktur aufbauen, um dort die Energie zu generieren. Beispiel Chile: Chile ist eine der windertragsreichsten Regionen der Welt. Dort könnte Wasserstoff erzeugt und dann importiert werden. Wir werden in Europa auch in Zukunft unseren Energiebedarf nicht allein lokal decken können, sondern werden immer abhängig von Importen und Energiehandel sein. Daher müssen wir uns geopolitisch anders aufstellen und die Unternehmen anders positionieren.

Stimmen aus dem Publikum

  • Die Herausforderung ergibt sich aus der Verteilung und dem Management der unterschiedlichen Energiequellen. Diese Herausforderung ist noch größer als die Möglichkeiten, die wir bei der Erzeugung von Energie haben.
  • Das Ziel ist es, durch Sektorkopplung und Power to X Energie dahin zu transportieren, wo diese benötigt wird. Wir müssen uns über das Energienetz von morgen Gedanken machen und wie sich dieses weiterentwickeln muss, um die Energieerzeugung und Verteilung in Zukunft organisieren zu können.

LOUNGE & DIALOGUE

Lars Baumgürtel, CEO, ZINQ

  • Innovation muss mit Nachhaltigkeit verbunden sein und Effizienz mit Effektivität, fordert Lars Baumgürtel. Doch wie ist dies bei einem Unternehmen der „alten“ Industrie im Bereich Feuerverzinkung möglich?
  • Durch den Korrosionsschutz von Zink wird die Lebensdauer der Produkte auf über 100 Jahre erhöht. Die Möglichkeit einer Permanent-Markierung des Bauteils innerhalb des gesamten Herstellungsprozess und darüber hinaus, gibt die Chance das Bauteil auch Jahrzehnte später auszulesen. Auf der Markierung wird gespeichert, wann das Bauteil aus welchen Materialien hergestellt wurde und kann so nach dem Ausbau weiter genutzt werden.
  • Der digitale Zwilling in der Produktion ermöglicht eine just in sequence Anlieferung beim Kunden. Dadurch kann der Herstellungsprozess in die Kundenprozesse eingebunden und dem Kunden die Sicherheit geboten werden, dass der Zeitplan eingehalten wird.

Bastian Deck, Geschäftsführer, Novazoon

  • Bastian Deck beruft sich auf die Maxime: Qualität statt Quantität und stellt sich die Frage, wie wir Innovation und digitale Transformation in die Zukunft bringen.
  • Wir brauchen eine neue Grundeinstellung zu vielen Themen wie beispielsweise der Unternehmensstruktur. Hierbei ist die Führungspersönlichkeit der Schlüssel und das Vorbild für den Grad an Veränderung.
  • Wir müssen uns auf eine neue Nachfrage einstellen. Wie zum Beispiel die Sharing Economy oder der Trend zur Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit. Bei der Sharing Economy kommt es sehr auf die Urbanisierungsstufe an. Man benötigt hierfür eine gewisse Konzentration an Nachfragern.
  • Der echte Gamechanger ist Schnelligkeit und Agilität sowie das Öffnen von bisher gelebten Strukturen.

Stimmen aus dem Publikum:

  • Wir müssen die Grenzen, auch in unseren Köpfen, für Kooperationen und Netzwerke öffnen. Der (Veränderungs-) Prozess dauert lange und erfordert Disziplin, Hartnäckigkeit und Ideen.
  • Die Transformation hat etwas mit Verhaltensänderung zu tun. Die emotionale Ebene ist hierbei ganz entscheidend.

Benjamin Schulte, COO, Comma Soft

  • Benjamin Schulte sprach über Digitalisierungslösungen, in die ganzheitliche Prozesse eingebracht werden und wie die Menschen auf diese Reise mitgenommen werden können.
  • Es kann nichts verordnet werden, es muss, durch beispielsweise die Führungskraft, vorgelebt werden. Ein offenes Mindset ist hierbei entscheidend. Wir müssen flexibel sein, um auf unsere Umwelt reagieren zu können.
  • Durch schnellere Prozesszyklen, welche durch KI-Assistenzsysteme unterstützt werden können, fällt es leichter, nahezu alle Einflussfaktoren unserer Umgebung zu betrachten. Sind wir schneller können wir flexibler und agiler agieren und müssen nicht nur reagieren.

Paneldiskussion

  • Oliver Mack, Geschäftsführer, Macom
  • Annabelle Jenisch, People Lead und Consultant, TLGG
  • Prof. Heinz Voggenreiter, Geschäftsführer, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik
  • Prof. Heinrich Arnold, Chairman, Investor und Board Member

Die wichtigsten Statements der Podiumsteilnehmer:

  • Große Schwierigkeiten sahen die Teilnehmer der Diskussion darin, dass wir heute immer noch dieselben Kernorganisationen wie vor zehn Jahren haben. Die deutsche Industrie sei nicht schnell adaptionsfähig und nicht schnell genug darin neue Geschäftsmodelle zu testen und auf äußere Einflüsse zu reagieren. Wir bräuchten deutlich mehr Entschlossenheit auf dieser Ebene.
  • Des Weiteren versuchen wir Bestehendes immer besser zu machen und monokulturelle Geschäftsmodelle mit möglichst wenig Risiko und Aufwand zu optimieren. Das was Zukunft bedeutet, wird häufig aus diesem Grund über Bord geworfen. Das richtige, konstruktive Mindset und der Mut ist entscheidend für den Erfolg.
  • Als wichtige Tipps geben die Diskutanten mit, dass Investitionen in die Unternehmensentwicklung und in die Zukunft parallel zum Kerngeschäft erfolgen müssen. Diese Kraft und Ausdauer sowie der Mut für Veränderungen und das Risiko müssen aufgebracht werden.
  • Querdenker, Gestalter und diejenigen die für das Kerngeschäft verantwortlich sind, müssen in Einklang gebracht werden, um das Unternehmen nach vorne zu bringen.
  • Beim Thema Nachhaltigkeit haben wir noch eine Chance auf die Vorreiterrolle. Aber wenn hier nicht schnell genug reagiert und abgewartet wird, bis China und die USA soweit sind, geraten wir wieder ins Hintertreffen.
  • Im Kern sind sie sich jedoch einig, dass Europa gut auf die Zukunft vorbereitet ist. Ein stabiles Zukunfts- und Wertesystem und eine gewisse Flexibilität hat Europa bewiesen.

Stimmen aus dem Publikum

  • Am Ende des Tages muss zu neuen Business Cases gekommen werden. Wir brauchen eine Vision, mehr Dynamik und den Mut vorauszugehen. Die Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit.
  • Stichwort Ambidextrie: Bestands- und Zukunftsgeschäft müssen gleich priorisiert werden, es muss möglich sein, mehrere Ansätze parallel zu gestalten.
  • Innovation muss in den Genen verankert und gelernt werden. Die Mitarbeiter und Startups müssen mit einbezogen und anhand von finanziellen Mitteln und Coaching unterstützt werden. Sonst besteht die Gefahr der Abwanderung ins Ausland. Deshalb brauchen wir mehr Unterstützung und mehr Investitionen.

Digitale Round Tables

Die Unternehmensimmobilie der Zukunft

Driven by Hendrik Staiger, BEOS

Im digitalen Round Table „Die Unternehmensimmobilie der Zukunft“ wurden die Treiber zukünftiger Immobilienprojekte diskutiert. Neben Innovation und Digitalisierung spielt insbesondere die Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Die Corona-Krise ist zudem „Beschleuniger“ bei Entscheidungen künftiger Projekte. Die Anforderungen an die Immobilie im Sinne von Lage, Struktur und Vernetzung sowie die Ansprüche der Menschen waren zentrale Punkte der Diskussion.

Bei vielen Themen ist Flexibilität das Schlüsselwort. Wir erleben einen branchenübergreifenden Umbruch durch eine ständige Weiterentwicklung, die an Geschwindigkeit zunimmt.

Keine Lösung ohne Problem

Driven by Frank Barz, Telekom

„Es kommt darauf an, die strategischen Herausforderungen, die sich im Zuge der Digitalisierung und dem daraus resultierenden Innovationsdruck ergeben, nachhaltig zu lösen.“ Mit diesem Ansatz hat die Telekom eine Matchmaking-Plattform entwickelt, bei der sowohl kleine als auch große Unternehmen mit innovativen Lösungen ausgewählter Startups ihren Herausforderungen entgegentreten können.

Der Kauf und die Integration ins Unternehmen können die Dynamik von Startups oftmals deutlich bremsen. Eine spannende Diskussion hierzu lieferten Best-Practice Beispiele der Teilnehmer mit Blick auf das Thema Innovationsökosysteme.

Die Matchmaking-Plattform wird Bestandteil der Themenreise 2021 werden, sodass Sponsoren, Gastgeber und Teilnehmer der Themenreise von diesem Programm profitieren können.

Cradle to Cradle als Weg in die Circular Economy

Driven by Andreas Rindt & Hendrik Theiss, Signify, Marcel Özer, EPEA

Am digitalen Round Table wurde, neben dem Circular Economy Action Plan im Rahmen des Europäischen Green Deals, auch über die EU-Taxonomie diskutiert. Dieses Instrument soll nachhaltige Finanzströme generieren, d.h. es werden Auswahl-Kriterien für Investitionsentscheidungen gewählt, die CO2-arme, kreislauffähige und gesunde Lösungen bevorzugen.

Darüber hinaus gab es einen Einblick in die Kreislauffähigkeit nach dem Prinzip Cradle to Cradle und die Chancen, die Buildings as Material Banks, die Bewertung von Rohstoffen und Circular-BIM (Building Information Modelling, Digitale Zwillinge von Gebäuden) bieten.

Außerdem berichtete Signify über seine nachhaltigen Wachstumsbereiche und deren Umsetzung im Unternehmen und bei ihren Produkten, wie z.B. Licht zur Miete.

Dabei war der Konsens, dass Nachhaltigkeit über alle Bereiche nur mit starken Partnern im Ökosystem möglich ist.

Empowering the All Electric Society

Driven by Phoenix Contact

Der Round Table erklärt, was sich hinter dem Leitbild „All Electric Society“ verbirgt, nämlich unbegrenzte Energie auf Basis erneuerbarer Ressourcen und somit die Abkopplung von fossilen Brennstoffen. Ziel ist es zu erfahren, wie wichtig dieses Thema für die Teilnehmer ist und welche Ideen sie mitbringen.

Beleuchtet wurden insbesondere folgende Bausteine „Regenerative Energieversorgung – Zwischen Überfluss und Blackout“, „Power2Gas – Volatilität beherrschen“ und „Smart Buildings – Smart Cities – Smart Factories“.

Die Diskussion drehte sich unter anderem darum, wie das Netz aussehen müsste. Lösungen für innovative und nachhaltige Energiespeicher wurden zwischen den Teilnehmern diskutiert, bspw. von günstigen Li-Ionen-Batterien oder Pyrolyse von Müll sowie Gebäude, die vom Energie-Consumer zum Energie-Prosumer werden. Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war, welche Geschäftsmodelle sich hierfür eignen würden.

Expertenmeinungen zur Themenreise

Teilnehmende Unternehmen

OUTLOOK

Themenreise 2021

Aufbruch zur nachhaltigen Transformation – Wie entwickelt sich der Markt von morgen?

PEOPLE – Wie können wir Fachkräftemangel begegnen und vorbeugen? Lassen sich High Potentials durch meaningfulness binden? Sind wir dabei Vielfalt zu leben? Auf welches veränderte Nachfrageverhalten müssen wir uns einstellen?

PROCESS – Was bietet Reshoring als umweltfreundliche Alternative? Welche Auswirkungen hat die Circular Economy auf die Produktion? Wohin führt uns CleanTech? Welche neuen Technologien, gesellschaftlichen Initiativen oder Geschäftsmodelle könnten sich zu den großen Nachhaltigkeitsinnovationen der Zukunft entwickeln?

PLACES – Welchen Beitrag leisten Unternehmensgebäude zur CO2 neutralen Company? Wie können wir dem Druck zur Effizienz und Kostenersparnis mit flexiblen Standorten begegnen? Wie kann die zunehmende Konkurrenz um Flächen für Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen gelöst werden? Wie machen wir Immobilien „digital ready“?

Wollen auch Sie 2021 Teil der Themenreise sein?

Dann kommen Sie auf uns zu!

Götz Schönfeld, Telefon +49 711 1317-1911, goetz.schoenfeld@dreso.com

Melanie Bär, Telefon +49 711 1317-2260, melanie.baer@dreso.com