Schottland 28.8. - 09.06.2017 Teil 5
Am Morgen werden wir dann von tollem Wetter begrüßt und genießen erst einmal den Blick aus dem Fenster zum Castle Varrich.
Wir hatten für diesen Tag geplant, den Ben Hope zu besteigen. Als wir unseren Gastgebern beim Frühstück davon erzählen, sind sie begeistert und meinen, es sei seit Wochen der erste Tag, an denen der Gipfel nicht in den Wolken hänge. Also los! Schnell beim Laden an der Ecke ein paar Scones gekauft und auf geht’s. Die Strecke zum Parkplatz ist sehr schön, wenn auch teilweise ziemlich holprig, weil die Straße in schlechtem Zustand ist.
Am Parkplatz angekommen steht dort noch ein Bully, der mit großen Aufdrucken kundtut, dass man sozusagen Wanderprofi sei. Die Insassen – ausgestattet, als würden sie auf eine Tageswanderung auf mehrere 3000er gehen und nicht einen knapp 930m hohen „Berg“ besteigen, sehen uns ziemlich verächtlich an – wir haben natürlich ordentliche Wanderschuhe und Funktionsoberbekleidung, sind aber ansonsten für so eine kleine Wanderung in Jeans und ohne Wanderstöcke und sonstiges Bohei unterwegs. Zum Glück haben wir die zwei „Profis“ auch recht schnell hinter uns gelassen – der Aufstieg ist anstrengend und teils sehr matschig, aber nicht schwierig. Unterwegs überholt uns ein älterer Herr in Turnschuhen, der wie ein Hase von Stein zu Stein hopst, uns ein „lovely day, isn’t it?“ zuruft und schon wieder um die nächste Kurve verschwindet. Er kommt uns übrigens auch schon wieder den Berg herunter entgegen, als wir noch beim Aufstieg sind. Wahrscheinlich macht er das jeden zweiten Tag oder so - hält fit.
Oben angekommen genießen wir eine Weile die Aussicht – es ist wirklich völlig klar und man kann die faszinierend karge und doch abwechslungsreiche Landschaft überblicken.
Dann wird es aber recht schnell kalt und wir machen uns an den Abstieg, der wegen des sumpfigen Bodens nicht ganz so spaßig ist. Unten angekommen sind wir doch ganz schön geschafft. Die Strecke war zwar nicht lang, aber wir waren flott unterwegs. Der Himmel zieht sich auch langsam zu, also ab nach Hause.
Abends essen wir wieder im Pub und mein Lebensgefährte bleibt noch dort, um mit den Einheimischen ein Fußballspiel zu gucken. Es muss wohl ein sehr geselliger und auch feucht-fröhlicher Abend gewesen sein :D Ich gehe derweil ein wenig den Pfad in Richtung des Castle Varrich hinunter (das Wetter ist inzwischen wieder besser geworden) und genieße den überraschend lauen Abend. Nach einer Weile verscheuchen mich die Midges aber wieder.