Das bunte, aktive Leben von Franziska Quadri wird komplett aus den Angeln gerissen. Bei einem Gleitschirmunfall bricht sie sich drei Halswirbel und ist fortan Tetraplegikerin. Starke Schmerzen, Wut, Verzweiflung, Endtäuschung beherrschen monatelang ihren Alltag – ein Leben wie in einem Meer voller Tränen.
Mit der Zeit gewinnt Franziska Quadri Willen, Zuversicht und Kraft zurück und erarbeitet sich ein neues, zweites Leben. Das Unmögliche wird möglich. Sie lässt sich nicht behindern, kämpft um ihre Selbständigkeit und schafft es, alleine wohnen zu können. Die Betreuung übernimmt teils die Spitex. Die meiste Zeit sind ihre zwei Betreuerinnen sowie die Familie an den Wochenenden für sie da.
Malen mit Links
Die ehemalige Grafikerin Franziska Quadri findet im Malen eine neue Leidenschaft. Gefühle werden zu Pinselstrichen, Geschichten erhalten ein Gesicht. In diesem kreativen Prozess verarbeitet sie ihre Erlebnisse. So entstehen berührende, tiefe und vielschichtige Bilder
Der Künstler und Maltherapeut Roman Schöni begleitet Franziska Quadri einmal wöchentlich in diesem Prozess, ist ihr Stütze, Berater und durch die enge Zusammenarbeit auch Freund geworden.
Im Land des Vergessens
Das Malen verlangt Franziska viel Kraft ab, gibt ihr jedoch genauso viel zurück. Das Arbeiten mit Form und Farbe, das Eintauchen in eine ganz eigene Welt lässt für Augenblicke die starken Schmerzen in den Hintergrund rücken.
Franziska Quadri lebt ein Talent aus, dessen sie sich bislang nicht bewusst war. Bereits zweimal hat sie ihre Werke in einer Zürcher Galerie ausgestellt und verkauft diese auch erfolgreich. Sie kann damit die Ausgaben für ihren Maltherapeuten sowie Farben, Pinsel und Leinwand finanzieren.
Ihr Blick nach vorn
Franziska Quadri ist voller Tatendrang. Viele Träume, Wünsche, Ideen und Sehnsüchte leben in ihrem Kopf – ein Buch über ihre Erfahrungen schreiben, literarisch tätig sein, ein Hotel für Menschen mit Handicap auf Teneriffa eröffnen, oder doch ein offenes Malatelier für behinderte Menschen ...
Credits:
Anja Piffaretti