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Hinteres Lauterbrunnental Wanderung vom 19. Juli 2018

Ein Artikel im Bächli Bergsport Magazin «Inspiration» hat mich auf das hintere Lauterbrunnental aufmerksam und «gluschtig» gemacht. Auch dieses Jahr habe ich doch schon einige (alpine und hochalpine) Wanderungen absolviert, zuletzt am Wochenende vom 1. Juli mit meinem Kollegen Ingbert Kaczmarczyk im Gemmipassgebiet.

Dieses Jahr wollte ich die unterrichtsfreie Zeit der Sommerferien mal wirklich als Ferien geniessen und mich von den Strapazen des vergangenen Unterrichtsjahres erholen. Ein guter Entschluss, meine Batterien waren ziemlich leer. So genoss ich die wunderschönen Hoch-Sommertage mit Wanderungen, ausgiebigen Trail- und Mountainruns oder auch zwei Wochen mit dem Velo auf dem Ostseeküstenradweg von Lübeck nach Stralsund.

Der Donnerstag, 19. Juli versprach bestes Bergwetter und so war es ein schneller Entscheid, diesen Tag eben in den Bergen zu verbringen. Wie üblich bedeutet dies zeitig mit der Wanderung zu beginnen und so ging es sehr früh schon mit dem ÖV auf die Reise zum Startpunkt Stechelberg.

Am Himmel zogen viele Wolken vorbei als ich mich auf Schusters Rappen auf den Weg machte. Schon bald blitzten erste Sonnenstrahlen auf, aber auch schon bald zeigte mir dieser Talkessel, dass es erst einmal kräftig in die Höhe geht. Meine Trailstöcke kamen so bereits früh zum Einsatz.

Mit jedem gewonnen Höhenmeter offenbarte sich mehr und mehr die Schönheit dieses Tals. Überall tauchten Wasserfälle auf, für die das hintere Lauterbrunnental bekannt ist und die bereits Berühmtheiten wie Johann Wolfgang von Goethe zu verzücken wussten.

Meine Route führte mich auf knapp 2200 m.ü.M., vorbei an den gewaltigen Schmadribachfällen bis unterhalb die Schmadrihütte, welche unbewirtet ist und nur als Schlafstätte dient. Ich durchwanderte diese obere Hochtalebene, welche vor noch nicht langer Zeit noch vom Schmadri- und dem Breithorngletscher beherrscht war und gelangte über einen weiteren Pass schliesslich zu meinem Mittagshalt am malerischen Oberhornsee(li). Dies war zugleich auch der Wendepunkt meiner Wanderroute.

Oberhornsee mit Breithorngletscher

Gestärkt ging es weiter, der Rückweg führte mich über die andere Talseite, von wo ich einen herrlichen Blick ins ganz Tal hinunter als auch nochmals die Wasserfälle hatte. Am Berghotel Obersteinberg gönnte ich mir eine weitere Pause und liess mich mit einer Bergrösti und alkoholfreiem Hopfentee verwöhnen.

Ich fühlte mich noch immer fit und so wagte ich anstelle dem direkten Abstieg hinunter nach Stechelberg noch dem Umweg hinauf auf den Busengrat und weiter bis zum Tanzboden. Ein Aufstieg von nochmals gut 500 Höhenmetern auf 2200 Meter. Dann war aber Schluss, denn vom Schilthorn her – das ich von hier sehr gut im Blick hatte und mich an meinen Inferno Halbmarathon von 2012 zurück erinnerte – zogen schwarze Wolken und Gewitter auf. Damit ist in den Bergen nicht zu spassen und so begann ich den zügigen Abstieg.

Ganz ohne Regen schaffte ich es nicht, gut 2 Kilometer vor dem Ziel öffnete der Himmel seine Schleusen und liess es gehörig Blitzen und Krachen. Ich war froh, konnte ich mich in einen nahegelegenen Unterstand retten und wartete gute 20 Minuten dieses Göttergrollen ab.

So schnell wie der Regen kam, zog er auch weiter und ich konnte mich auf die verbleibenden Kilometer hinunter nach Stechelberg wagen. Unten angekommen fuhr in perfektem Timing das Postauto auf, welches mich nach Lauterbrunnen chauffierte. Von dort übernahm die Bahn nach Interlaken den Transport und schliesslich brachte mich der IC der SBB zurück nach Basel.

Glücklich und zufrieden blickte ich auf einen eindrucksreichen und lohnenswerten Tag in den Bergen zurück

Created By
Thomas Bruhin
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