Die Schreibwerkstatt des St.-Pius-Gymnasium hat sich in diesem Schuljahr mit mehreren kleinen Projekten und dem Schreiben vieler unterschiedlicher Textsorten auseinandergesetzt. Dabei sind vielseitige Texte aus Bereichen von Lyrik, Fantasiereisen und Kurzgeschichten entstanden. Auf dieser Website haben wir nun eine kleine Auswahl zusammengestellt und wünschen euch viel Spaß beim Lesen der Texte. Wir bedanken uns zudem bei Frau Fietzek und Frau Abou-Haydar für die Unterstützung und Anleitung bei unserer Arbeit.
Weckruf
Früh morgens fängt ein Wald an zu leben, erwacht und grüßt die Sonne. Versteckt im Nebel öffnen Blumen bunte Pracht. Ein Lied ertönt, das Zwitschern, Rascheln, Zirpen. Es vibriert voll Lebens Vielfältigkeit, bis nachts es mystisch flüstert.
Elena
Gesegnete Sternennacht
Es war, als hätt‘ der Himmel, Segen leise verschenkt. Sterne strahlten in hellem Flimmer, dass sie mich erleuchten in dunkler Nacht. Da flog verzaubernd eine Sternschnuppe an mir vorbei. Den Wunsch nach Glück hat sie mitgenommen. Und kleines Windesrauschen ließ mich einschlafen, im Gras.
Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus. Ruhe und Zufriedenheit küssten mich im Traum.
Nicola
Wintermorgen
An kalten Wintermorgen erstarrt die Welt in Weiß und ich, ganz ohne Sorgen, verlangsamt durch das Eis. Kann kaum Gedanken fassen, gefroren viel zu sehr. Ich will das Denken lassen. Fahr auf der Ruhe Meer. Und meine Seele spannt weit ihre Flügel aus, fliegt durch das Winterland. Ja, hier bin ich zu Haus.
Gerrit
In der Frittenbude
In der Ecke stehe ich und gucke den zwei Mitarbeitern beim Arbeiten zu. Sie sind leicht verschwitzt von der Hitze der Fritteuse und sehen erschöpft vom Stehen aus. Mein Blick schwenkt von Seite zur Seite und erfasst die zwei leeren Tische ohne Kundschaft, den Dreck in den Ecken und die paar Pflanzen, welche verzweifelt versuchen den Raum gemütlicher zu machen.
So wie der Laden deprimierend aussieht, sieht auch das Essen nicht wirklich besonders aus. Die Pommes sind halb hart, halb labberig und schmecken tun sie auch gewöhnlich. Selbst die Atmosphäre ist nicht auffallend gemütlich. Das Fett der Fritteuse kann man förmlich in der Luft schmecken und die warme, stickige Luft drückt auf der Haut. Die Musik, welche im Hintergrund läuft, sind die Hits der 90er, welche rauf und runter im Radio laufen und somit schon fast zu einem Rauschen im Ohr werden. Wenn man alles noch mal bedenkt, ist der Laden mehr abstoßend, als einladend und doch bin ich traurig, dass es ihn nicht mehr gibt.
Die besten Tage meiner Jugend habe ich dort verbracht und mit Freunden beim Essen die bescheuertsten Sachen gemacht. Wahrscheinlich war es nicht das Gesündeste, in solch einem Laden regelmäßig essen zu gehen, doch das war uns egal. Jetzt, wo die Frittenbude geschlossen und ich meine besten Jahre hinter mir habe, bleibt dieser tolle, abstoßende Ort ein Teil meiner Erinnerung, an den ich immer wieder gerne zurückkehre.
Annike
Licht
Fahrt nach vorn und parallel zurück. Betonwand musst du durchqueren. Schaffst es nicht. Häuser, Menschen, Länder, Tiere, alles rauscht an dir vorbei. Noch einmal. Noch einmal haust du gegen den Tunnel. Niemand da, der dir hilft. Du schaust zurück. Vergangenheit rückt immer näher. Verzweifelt drückst du dich gegen die Wand. Schmerz trifft dich, wie nie zuvor. Lautes Piepen im Ohr. Du denkst: Wofür?
Siehst ein Licht am Ende des Tunnels. Warmes, sanftes, liebliches Schimmern. All deine Wunden soll es heilen. Es lockt dich. Es ruft dich. Du rennst.
Annika
Schatten
Dunkelheit. Überall Dunkelheit. Die Angst schnürt mir fast meinen Hals zu. Mein vorher noch regelmäßiger Atem wird immer schneller und unregelmäßiger. Ich kneife meine Augen zu, mache mich ganz klein. Es ist plötzlich still. Ich höre nur noch meinen Herzschlag. Schnell, immer schneller. Ich muss etwas tun, denke ich. Aufstehen und los laufen, Schritt für Schritt. Doch ich schaffe es nicht. Meine Beine wollen mir nicht gehorchen. Ich falle in mich zusammen. Mutlos und schwach, so fühle ich mich. Eine Träne rollt meine Wange herunter. Erst eine, dann immer und immer mehr Tränen. Ich denke, das war's. Ich werde es nie aus diesem schweren, tiefen Loch schaffen. Und dann ist da nichts mehr. Ich bin wie leer. Keine Gedanken, keine Gefühle. Plötzlich spüre ich etwas. Eine Wärme. Sie umhüllt mich wie eine schützende Mauer. Diese Wärme wird immer stärker, breitet sich schneller aus, sogar bis tief in mein Inneres.
Meine Hoffnung blüht wieder auf. Wie eine Knospe in der Frühlingssonne bricht sie aus mir heraus. Ich öffne meine Augen. Licht, helles Licht. Jemand hält mich in den Armen, beschützt mich und gibt mir Geborgenheit. Ich weiß nicht, wer es ist, aber diese Person ist meine Rettung. Ich denke, jetzt wird alles gut. Ich bin in Sicherheit. Doch da ist immer noch ein schwarzes Loch, so tief in ihrem Inneren, dass sie es gar nicht mehr merkt. Doch es ist noch da und irgendwann wird es wieder Besitz von ihr ergreifen und sie ganz einnehmen. Aber davon weiß sie im Moment noch nichts.
Lilli
Lied an die Stille
Nichts. Ein großes Nichts. Oder doch ein kleines? Wenn ich nichts höre, ist es dann wenig Lärm oder viel Stille? Ist Stille wirklich nichts? Oder vielleicht doch mehr, als so mancher Lärm? Nichts. Doch diese Stille hat so viel Kraft. Oder doch nur zu wenig? Wenn ich nichts höre, ist die Stille dann zu schwach, um etwas zu sagen? Oder doch einfach stark genug, um es mal nicht zu tun?
Nichts. Ist es still, nur weil kein Geräusch mehr da ist? Oder doch Genau das Geräusch, wenn wir den Lärm unserer Gedanken hören? Wenn ich nichts höre, höre ich dann vielleicht nicht einfach nur mein inneres Selbst, welches sich gegen den Lärm meines Lebens stellt?
Valeria
Angst
Kennst du das? Du liegst oder sitzt Abends im Bett und auf einmal überfällt dich die Angst. Kennst du das? Du bist kurz vor einer großen Prüfung und dir wird schon beim Gedanken daran schlecht, was du alle nicht kannst. Kennst du das? Dieses unwohl Gefühl der Angst? Meist versuchst du, es zu verdrängen oder kehrst in dich, um die Angst zu verschweigen. Denn sonst würde man ja Schwäche zeigen.
Doch das darfst du nicht! Alles in sich hineinfressen, macht dich kaputt und ist Gift für dein Herz. Doch - warum überhaupt an Dir zweifeln und Angst haben, den nächsten Schritt zu wagen? Du brauchst gar nicht daran denken zu verzagen: Erinnere dich daran, wie weit du schon gekommen bist! Glaube wieder an dich und fang an zu leben! Du wirst über deinen Ängsten schweben.
Antonius
Erinnerungen von dir
Tränen in den Augen. Ich nehme unser Bild von der Wand. So viele Jahre, so viele Erinnerungen in meiner zitternden Hand. Dein Geruch liegt noch leicht in der Wohnung verteilt. Sie war mal der Ort, an dem jede Wunde heilt. Doch jetzt bin ich völlig alleine hier. Und alles was mir bleibt, sind Erinnerungen von dir. Wir haben schon zusammen unserer Zukunft gestaltet. Jetzt sind all‘ unsere Träume überflüssig und veraltet. Völlig fertig blicke ich zurück auf unsere gemeinsame Zeit.
Ich halte daran fest, denn zum Loslassen bin ich noch nicht bereit. Ich bereue es nicht. Nein, nicht ein Stück. Doch wir waren zum Scheitern bestimmt. Wir hatten kein Glück.
Valeria
Neuanfang
Schwarz. Tiefdunkles Schwarz. Wie die dunkelste Nacht zieht es mich in den Abgrund. Der Fels in der Brandung zerbricht, aber ich halte noch immer daran fest. Kann nicht loslassen, kann die Fesseln nicht zerreißen. Aber ich muss! Muss stark sein und meine Flügel entfalten. Schweben, Fliegen, frei sein. Den tiefschwarzen Abgrund verlassen, um endlich wieder mein Leben zu leben. Neuanfang. Ich muss. Muss loslassen, um meinen Flügeln das Fliegen zu ermöglichen und die farbenfrohe Pracht der Welt zu sehen. Und ich will. Will endlich neue Farben entdecken, das bunte Leben erkunden, die strahlende Wärme des Glücks in meinem Lachen wiederfinden. Ich muss, und ich kann. Und ich werde die Ketten aufbrechen, die mich noch an der Dunkelheit festhalten lassen.
Ich werde mir meinen Weg aus dem Abgrund erkämpfen. Und ich werde schweben, fliegen und frei sein. Neuanfang
Nicola
Falsch?
Ein dunkler, regnerischer Tag lässt mich verträumt in die grelle Sonne blinzeln. Die spätherbstliche Winterluft liegt schwer und schwül im Raum. Grünblättrig-pink steht der Kirschbaum vor der Haustür, ist noch nadellos. Vollmond erhellt den düsteren Tag. Wie ein Blitz schleicht ein Vogel aus seinem Erdloch und die Waschbären singen fröhliche Lieder von traurigen Zeiten. Liegend gehe ich durch das geschlossene Fenster und stelle mich auf die Krone der Rose. Hoch oben kann ich fast vier Grasbüschel weit gucken. Dort brennt ein Baum lichterloh vom Eisregen des Vortags. Ich setze mich auf die Rückbank meines Fahrrads und fahre mit voller Geschwindigkeit im Kriechtempo um die Kurve.
Kein Ziel in Sicht. Alles ist verkehrt. Oben ist unten, rechts ist links. Ich weiß nicht mehr weiter. Wer kann mir jetzt noch helfen?
Gerrit
Frei?
Neues Datum, gleicher Tag. Getaktet, bis die Augen sich schließen, die zuvor verschiedenes, doch immer das Gleiche sahen. Anstelle von Sonnenlicht erleuchtet man durch Resultate, mit einem immer höherem Ziel, um weiterhin in die Sterne zu blicken.
Doch was wäre, wenn man tatsächlich sein Kinn in den Himmel streckt und die Frische des Windes fühlt, vergisst, dass man kein Kind ist, und sorglos die Freiheit genießt?
Emilia
Frei sein
Ich schließen meine Augen. Kann den Wind in meinen Haaren spüren. Er bringt die Büsche zum Singen. Leise knirscht das Unterholz unter meinen Füßen. Es fühlt sich frisch und belebend an. Auf Zehenspitzten strecke ich mich nach oben. Unter meinen Fingern spüre ich die raue Rinde des Baumes. Ich springe nach oben und lande auf dem Ast. Ich klettere weiter nach oben, bis ich die letzte sichere Verzweigung erreicht habe. Dort lasse ich mich nieder. Von hier oben kann ich alles genaustens betrachten. Ich wünschte, ich könnte hier für immer bleiben. Dieser Ort beruhigt mich. Ich kann alles vergessen. Einfach nur in die Ferne starren. Die untergehende Sonne strahlt auf mich. Sie erwärmt meine Haut. Meine Muskeln entspannen sich nach der ganzen Anstrengung. Von weit weg höre ich einen Bach rauschen. Der Gedanke, meine Füße in das eiskalte Wasser zu tauchen, lässt einen wohligen Schauer über meinen Rücken laufen. Die winzigen Wolken am Himmel verziehen sich und lassen den Himmel in den schönsten Farben strahlen. Ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen. Ich starre in die unendliche Weite des Himmels. Die Vögel führen einen Tanz auf. Es sieht so unbeschwert und leicht aus. Ich wünschte, ich könnte fliegen. Jeden Tag an einem anderen Ort genießen. Mehr von der Welt sehen.
Annika
Die Straßen Roms
Ich will wieder weg, weg von all dem, was mich so bedrängt und stresst. Dabei keinen Kummer verbreiten und erst recht keine Zeit verlieren. Einfach wegfahren von Stadt zu Stadt, von Land zu Land und dabei lachen und tanzen, bis die Sonne am Rande der Welt wieder aufgeht. Schlicht die beste Zeit meines Lebens feiern, mit Freunden durch die Straßen Roms ziehen und feiern, bis der Vatikan anfängt zu beben.
Antonius
Die Stadt
Als ich aus dem Taxi steige, erschlägt es mich. Es ist als wäre dieser Ort ein Gefühl, das mich erfüllt und festhält. Die Häuser scheinen unendlich hoch zu sein. Ich hole meine Tasche aus dem Kofferraum und bedanke mich freundlich. Der Fahrer nickt nur mürrisch und ist schon losgefahren bevor ich die Tür überhaupt richtig geschlossen habe. Die Straße überquerend krame ich den Schlüssel hervor, den mir Bill letzte Woche zugeschoben hatte. „Dritter Stock, vierte Tür links“, hatte er gerufen, als er hektisch, wie er war, unser Elternhaus verlassen hatte, um zum Flughafen zu fahren. Bill war ein sehr beschäftigter Mann. Das behauptete er zumindest, vor allem immer dann, wenn Vater ihn fragte, warum er seine Eltern denn so wenig besuchen käme. Aber ich wusste es besser. Mein Bruder hatte seinen ersten Immobiliendeal gemacht als er 21 wurde und damit die ganze Familie überrascht. Er war nicht gerade dafür bekannt gewesen sorgfältig mit seinem Geld umzugehen. Das hatte sich zwar meines Wissens auch nicht geändert, doch es stellte sich heraus, dass er ein Händchen dafür hatte aus alten Gebäuden neue Schätze zu machen. Somit hatte er in den letzten vier Jahren dreieinhalb Millionen Dollar gemacht und sich ein schönes Haus an der Westküste gekauft, das zufällig viertausend Kilometer von seiner Heimat entfernt lag. Eine Strecke, die sich nicht mal mein Vater antun wollte, um seinen Sohn zu besuchen. Das war wahrscheinlich auch besser so, denn hätte er seinen Sohn in Los Angeles besucht, hätte er womöglich erkannt, dass sich Bill eher mit Frauen als mit Maklern umgab.
Ein Mann in Uniform öffnete mir zuvorkommend die Glastür und begrüßte mich freundlich. Er fragte mich, ob er mir die Tasche abnehmen dürfe, doch ich antwortete, dass das nicht nötig sei und lehnte dankend ab. Das Foyer, in dem ich nun stand hätte wohl drei Reihenhäuser meiner alten Straße fassen können und der Kronleuchter an der Decke war so groß wie ein PKW. Mich überkam ein unwirkliches Gefühl und mir wurde ein wenig mulmig. Ich erreichte die sieben Aufzüge am anderen Ende der Halle und drückte den Knopf des Mittleren. Die Tür öffnete sich und ich schaute in das Gesicht einer jungen Dame in einem lilafarbenen Kleid. Sie beachtete mich nicht weiter und verließ den Aufzug zügig. Im vierten Stock angekommen schloss ich die Tür meines Apartments auf und trat ein. Der kleine Eingang ging in einen offenen Wohnbereich über. Die linke Seite bildete die schlicht weiß gehaltene Küche mit einem kleinen Esstisch. Auf der anderen standen eine ebenfalls weiße Couch und ein dunkler Schreibtisch. Die Möblierung gab in dunklem Massivholz mit dem weichen Licht der Wohnung ein sehr warmes Bild. Das Highlight war jedoch die riesige Glasfront, welche den Wohnbereich auf der Tür gegenüberliegenden Seite komplett einhüllte. Eine schwarze Marmortreppe führte auf der rechten Seite des Raumes in das über dem Wohnbereich liegende Schlaf- und Ankleidezimmer, in dem ein weißes Himmelbett auf den dunklen Dielen stand. Das Bad war im krassen Gegensatz zum Rest des Apartments komplett aus weißem Marmor mit goldenen Rahmen gestaltet und wirkte obszön. Ich lief in der ersten Stunde meines Aufenthaltes nur rastlos durch die Wohnung und versuchte zu begreifen, dass das jetzt alles mir gehören sollte. Natürlich hätte ich diese Wohnung ohne Bills Hilfe und sein Geld nie bezahlen können, aber mein Bruder hatte mir versichert, dass ich sie verdient hätte und das ich mich bei ihm wohl ausreichend revanchieren könne. Nachdem ich meine Sachen in die Schränke geräumt hatte, nahm ich einen Drink und setzte mich in den schwarzen Ledersessel vor die Glasfront.
Ich hatte noch nie einen so einzigartigen und unglaublichen Ort gesehen. Ich war gerade mal vier Stunden hier, doch ich war schon jetzt verliebt. New York
Till
Heimkehr
Ich sitze in meinem Auto und starre auf das Haus. Das Haus, in dem ich angeblich aufgewachsen bin. Ich kann mich an nichts mehr aus dieser Zeit erinnern, doch es kommt mir unendlich bekannt vor. Das eine Dachfenster aus gutem Glas habe ich irgendwo schonmal gesehen und das Muster der Stufen erweckt ein Dejavu. Ich kenne dieses Haus nicht, eigentlich. Doch meine Gedanken zu diesem Haus sind mir unbekannt. Das Haus liegt eingebettet in einem Bild aus grünen Bäumen. Die etwas abgenutzte, orangene Fassade passt zum bleichem weißen Holz.
Nun sehe ich ein leuchtendes Fenster. Die Schatten eines Mannes sind zu erkennen. Es kommt eine weitere Person in das Zimmer und sie setzen sich scheinbar an einen Tisch. Vor einigen Jahren wachte ich an einem Strand, weit von diesem Ort entfernt, auf. Eine verrückte alte Frau nahm mich bei sich auf. Und jetzt bin ich hier. Ich steige aus dem Auto und atme die angenehm, windige Luft ein. Dann plane ich tatsächlich an diesem Haus zu klopfen. Nach längerem Anstarren der hölzerne Tür schnappe ich ein letztes Mal nach Luft. Ich nähere mich dem Grundstück, noch könnte ich umkehren. Etwas erzwungen gehe ich weiter und schaue schließlich auf die Klingel. Dort geschrieben stehen drei Namen, wobei einer der meine ist. Ich erinnere mich daran, als kleines Kind so ein Schild gebastelt zu haben. Ein Lächeln kann ich mir nicht verkneifen. Ich atme nun ganz komisch, so bewusst und unkontrolliert. Meine leicht zitternden Finger erreichen die Klingel und schon höre ich eine mir bekannte Melodie. Eine Frau öffnet die Tür. Wir blicken in die Augen unseres Gegenüber und nach einem Moment des Unglaubens erlebe ich eines der herzlichsten Umarmungen denn je.
Emilia
Eine kleine Phantasiereise
Ich schließe die Augen, ohne eine bestimmtes Ziel im Sinn zu haben. Als ich sie wieder öffne, stehe ich auf einer Grünfläche, umgeben von hohen kargen Bergen. Überall auf der Grünfläche sind kleine Pfützen und der Untergrund ist feucht. Der Boden scheint eine Art Tümpel oder Moor zu sein, bewachsen mit grünen Moos- bis Gras artigen Pflanzen. Die Sonne scheint hell und bringt das Wasser zum Glitzern. Vereinzelt kann ich ein paar rote, Blumen artigen Gewächse ausmachen. Dieser Ort bildet einen großen Kontrast gegenüber den Bergen, auf denen nichts zu gedeihen scheint. Es ist ganz ruhig, nur der Wind weht sachte. Dennoch scheint eine Melodie, ein Hauch Magie über dem Ort zu liegen. Ich ziehe meine Schuhe aus und stelle mich ins Wasser. Es ist kühl, dennoch angenehm und schon versinke ich darin, Stück für Stück, bis ich ganz untertauche. Von oben schien das Wasser garnicht so tief gewesen zu sein und trotzdem bin ich ganz versunken. Von unten her jedoch pulsiert ein Licht, zieht mich magisch an. Ich beginne darauf zu zu tauchen und als ich es erreiche wird es kurz einmal ganz hell, dann bleibt es plötzlich ganz dunkel. Ich reiß meine Augen auf und liege auf der Lichtung im flachen Wasser. Die Sonne wärmt mich angenehm, ich muss also etwas geträumt haben. Bald wird das Licht der Sonne schwächer, bis sie mit orange, rot, goldenem Schimmern hinter einem der Berge verschwindet. Es wird immer dunkler, bis der Mond über mir, zusammen mit den Sternen am Himmel steht. Hier, abseits von Straßenlaternen, Häusern und Autos sind plötzlich tausende funkelnde Sterne am Himmel. So viele, wie ich sie noch nie in meinem Leben gesehen habe. Sie und der Mond spiegeln sich im Wasser, das geheimnisvoll schimmert.
Elena
Fantasiegeschichte
Die warme, stickige Sommerluft der Everglades umgibt uns und wir biegen in einen weiteren Weg ein. Auch dieser ist von vielen Bäumen und Sträuchern umgeben und als wir weiter laufen, staubt der Feldweg leicht. Nach einigen Metern kommt eine weitere Weggabelung und meine Freundin und ich schauen uns verwirrt an. Wir haben beide keine Ahnung, welchen Weg wir gehen sollen und wo wir dann genau hinkommen. Wir einigen uns also auf den rechten Weg und gehen weiter. Ich schaue mich auf dem neuen Weg um und stelle fest, dass sich am Ende der Weg öffnet und die helle Sonnenstrahlen durch das Blätterdach scheinen. Voller Vorfreude beschleunige ich automatisch meine Schritte und muss jetzt schon bei dem Gedanken lächeln, endlich diesen riesigen Irrgarten aus vielen kleinen Wegen verlassen zu können und endlich etwas anderes zu sehen als Kies, Sträucher und Bäume. Nachdem ich meine Gedanken habe schweifen lassen, kehren allmählich die Geräusche zurück, die mich umgeben. Da ist das Zirpen der Grillen am Wegesrand, das Zwitschern von Vögeln in den Baumkronen und das nervige Summen der Mücken ganz nah an meinem Ohr. Schnell hole ich also das Mückenspray aus meinem Rucksack und sprühe meine Arme und Beine großzügig damit ein. „Willst du auch?“ frage ich meine Freundin und sie nimmt es dankbar entgegen. Anschließend unterhalten wir uns darüber, was wir nachher, wenn wir im Hotel zurück sind, noch machen wollen und wir einigen uns beide auf einen entspannten Abend am Pool. „Doch nur wenn wir morgen mit dem Boot raus aufs Meer fahren und schnorcheln gehen“ stellt meine Freundin als Bedingung. Ich nicke und frage sie, was sie glaubt, wie lange wir noch brauchen bis zum Ende des Weges. Sie sieht mich mit leicht rötlichem Gesicht an und meint, wenn ich weiterhin so langsam laufe, dann wohl nie. Ich beschleunige also und nach 20 Minuten nähern wir uns dem Ende des Weges und der Feldweg mit dem Kies geht in einen Holzsteg über.
Plötzlich verschwinden die Bäume und wir stehen auf einer Aussichtsplattform und vor uns erstreckt sich kilometerweit der Golf von Mexiko. Die Sonne glitzert auf dem Wasser und blendet uns. Ich lasse meinen Blick weiter schweifen und entdecke in der Ferne viele kleine Boote auf dem Wasser. Sie schaukeln sachte auf den Wellen und einzelne Flaggen, die an den Mästen befestigt sind, bewegen sich leicht im Wind. Auch meine Haare werden von dem warmen Abendwind erfasst und einzelne Strähnen lösen sich aus meinem Zopf. Die Luft schmeckt durch das Meer leicht salzig und ich höre jetzt nicht mehr das Zirpen der Grillen, sondern nur noch das gleichmäßige Ankommen der Wellen am Ufer. Wir gehen weiter über die Holzstege und entdecken nach kurzer Suche einen gut versteckten Pfad zwischen ein paar Sträuchern, der uns direkt nach unten ans Wasser führt. Schnell ziehen wir unsere Schuhe aus und schon spüre ich den warmen Sand unter meinen Füßen. Unten angekommen laufen wir direkt aufs Wasser zu. Die ankommenden Wellen umspülen sachte meine Fußgelenke und bilden eine willkommene und erfrischende Abwechslung nach dem langen Weg. Von einem hellen Aufleuchten angelockt, gehe ich weiter das Ufer entlang und bücke mich, um einen Sanddollar aufzuheben. Dieser liegt mit seiner weichen, glatten Oberfläche nach unten in meiner Hand und ich beschließe, ihn als Andenken an diesen besonderen Ort mit nach hause zu nehmen.
Ein zufriedenes Lächeln erscheint auf meinen Lippen. Ich schließe die Augen, atme tief ein und versuche das Bild in meinem Kopf zu speichern.
Lilli
Erinnerungen
„Woran möchtest du erinnert werden?“ fragte die freundliche Frauenstimme. „Sei leise, Google!“ Es versprach einer dieser besonders schönen Frühlingstage zu werden. Schon so früh am Morgen schien die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. In der Küche hörte er seinen Vater am Herd hantieren und es duftete nach Spiegeleiern und Speck. Vielleicht gab es auch noch frische Brötchen und warmen Kakao. Gerade hatte Jesse noch laut unter der Dusche seinen Lieblingssong gesungen. War ihm soeben dieser viel zu laute, erschrockene Ausruf herausgerutscht? Jesse trat Schweiß auf die Stirn. Er beobachtete im Spiegel, wie er plötzlich ganz bleich wurde. Und da war wieder dieser unangenehme Druck in der Magengegend. Seine Hände begannen leicht zu zittern. Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren. Das Ganze lag schon mehr als ein halbes Jahr zurück. Er hatte es damals lange geplant und gründlich vorbereitet. Keiner hatte etwas mitbekommen und niemand würde ihn mit dieser Sache in Verbindung bringen. Trotzdem brachte ihn jeder Gedanke an diesen Tag aus der Fassung. Wenn er gewusst hätte, was er anrichten würde…
Stop! Diese Gedanken mussten aufhören. Vermutlich würde sein Vater sich schon fragen, wo er bliebe. Jesse versuchte sich mit aller Kraft auf das bevorstehende Frühstück konzentrieren. Irgendwie musste er es schaffen, wie jeden Morgen gut gelaunt und locker in der Küche aufzutauchen. Und das möglichst schnell, damit sein Vater keinen Verdacht schöpfte. Beim Betreten der Küche saß sein Vater bereits am Tisch und las in der Zeitung. Er schien Jesse gar nicht zu bemerken. Gott sei Dank! So konnte Jesse unbemerkt sein Gesicht hinter einer Tasse Kakao verbergen. Und obwohl es wirklich lecker war, bekam Jesse kaum einen Bissen herunter. Warum war ihm bei der Frage genau das eingefallen, woran er am liebsten überhaupt nie wieder denken wollte? Warum hatte er sich nicht einfach mit Google an den letzten Sommerurlaub erinnert?
Sein Vater las so konzentriert in der Zeitung, dass er mit seiner Hand auf der Suche nach dem Kaffee gegen die Tasse stieß. Dabei stieß er sie um und der Kaffee floss über den Tisch. „Was für eine Schweinerei!“ rief er. Dabei meinte er aber nicht das in Kaffee schwimmende Frühstück, sondern den gerade gelesenen Artikel. „Schon wieder!“
Niclas
Ausschnitt aus „Die sechs Reiche“
Ich finde mich in einem Wald wieder. Nebelschwaden hängen in der glasklaren Luft. Sowohl die Bäume, als auch der Boden sind komplett mit Moos bedeckt. Es wirkt wie ein weiches, aber giftiges Polster um alles. Ich hole eine alte Karte heraus, die die Reiche vor dem Krieg zeigt. Still hatte ich gehofft, das sich die Natur nicht all zu viel verändert hat, doch damit lag ich wohl falsch. Wo ich jetzt in einem mystischen Wald stehe , sehe ich auf der Karte Weideflächen von Nutztieren. Schon wieder spüre ich eine Panik in mir hoch steigen. In diesem Gelände wird das Vorankommen schwer, dabei hatte ich nur drei Tagesritte für die Strecke eingeplant. Der Wille, direkt umzukehren und so zu tun als wäre dies nie passiert, überkommt mich. Einfach umdrehen und nach Hause reiten. Nein!", höre ich jemanden im selben Moment rufen. Es dauert eine ganzen Weile, bis ich begreife, dass dieses Nein aus meinem eigenen Mund kam. Erschrocken und zugleich beeindruckt von meiner eigenen Überzeugungskraft sitze ich auf und reite in die Richtung , in der ich mein Ziel vermute.
Sophie
Neuanfang im Spätsommer
Mittendrin werde ich rausgelassen, ohne einen Plan, wo ich bin und wo ich hin kann. Das einzige, was ich weiß ist, dass dies ein Neuanfang bedeutet. Ohne nachzudenken, stieg ich in den nächst besten Flieger und bin nun hier – in einer Kleinstadt mitten in Japan.
Ich schaue mich um und sehe alte Häuser mit wenig Leben in sich. Die Straßen sind wie leer gefegt und nur der Wind passiert die Wege. Im Augenwinkel erblicke ich einen älteren kleinen Spielplatz, welcher mehr wildgewachsene Pflanzen, als Spielfläche hat. Der Wind lässt die Schaukeln schwingen und lädt mich dazu ein, mitzumachen. So setze ich mich auf eine der Schaukeln und schwenke langsam mit den Beinen vor und zurück. Während des Schaukelns lasse ich meinen Blick über den Spielplatz wandern und erblicke nur verrostete Klettergerüste und mittendrin einen alten verwurzelten Kirschblütenbaum. Der Wind zieht weiter über den Spielplatz, tobend, wie ein kleines Kind voller Leben. Die Kirschblüten des Baumes mitreißend, zieht der Wind einen Schweif hinter sich und malt mit ihnen die schönsten Bilder in der Luft. Mittendrin – Stille.
Die Blüten bleiben stehen und halten den Atem an. Nichts bewegt sich – alles ist leise. Die Sonne wendet sich und die Schaukel beginnt wieder zu schwingen. Ohne einen weiteren Gedanken stehe ich von der Schaukel auf und fange an zu laufen. Mit Freiheit im Sinn gehe ich vom Spielplatz runter und zurück bleibt eine Spur von Kirschblüten.
Annike
Spätsommerluft
Ich bin ganz allein hier. Irgendwo im Herzen Kanadas auf einer verlassenen Straße, die sich scheinbar unendlich durch das weite Dunkelgrün der Tannen schlängelt. Es ist ist eine große Straße, sie ist breit und würde sicher vielen Autos Platz bieten. Aber hierher kommt nie jemand, so weit abgelegen vom Rest der Welt, vom Rest der Zivilisation. Und gerade dafür habe ich diesen Ort in den letzten Wochen lieben gelernt. Hier bin ich ganz allein, hier bin ich ich selbst. Schon bei meinem ersten Besuch dieses Ortes wurde ich verzaubert von der Stille, die hier herrscht, von der Schönheit der Tannen ringsherum und von dem Gefühl von Freiheit, das dieser Ort, diese Straße in mir erweckt. Ich weiß nicht, warum es so ein einmalig befreiendes Gefühl ist, allein diese Straße entlang zu laufen, aber ich habe dieses Gefühl lieben gelernt. Und jetzt wird es das letzte Mal sein, dass ich diese Freiheit in mir aufnehmen kann, die letzte Wärme der Spätsommerluft einatmen und in meinen neuen, roten Chucks diesen Weg gehen kann. Morgen endet meine Zeit hier, morgen werde ich in den Flieger steigen, um in die laute Realität meines Alltags zurückzukehren und das neu erlebte Gefühl von absoluter Freiheit hinter mir lassen. Zurück in die Routine, zurück in all das Bekannte. Aber Ich verdränge dieses Gefühl schnell. Jetzt darf ich nicht daran denken. Jetzt lebe ich.
Ich beobachte meine Chucks dabei, wie sie Schritt für Schritt weiter gehen. Sie heben sich von dem Grau des Asphalts ab, aus dem die Straße besteht. In der Mitte der Straße ist der Rest eines gelben Streifen zu sehen, der im Laufe der Jahre abgetragen wurde. Meine Chucks begeben sich genau auf die Mitte dieses Streifen. Ich hebe meinen Blick und richte ihn geradeaus. Genau vor mir, da, wo die Straße den Himmel zu berühren scheint, steht die Sonne mittlerweile tief am Himmel. Ihr tiefroter Schein hüllt mich ein und wärmt mich. Zu meinen roten Schuhen trage ich trage ich mein geliebtes Sommerkleid, das mich auf diesem Abenteuer begleitet hat, und weil es schon etwas kälter geworden ist, einen Hoodie darüber, der mir zwei Nummern zu groß ist. Ich fühle mich wohl, in dem was ich trage, in meinem Körper, in der Art und Weise, wie ich mich so ausdrücke. Die Reise hat mich mutiger, selbstbewusster werden lassen. Und jetzt gerade, in diesem Moment, habe ich das Gefühl, dass ich mit dem wunderbaren Licht des Sonnenuntergangs um die Wette strahle. Es ist perfekt. Genau so fühlt es sich an, wenn alles perfekt ist.
Meine Schritte beschleunigen sich wie von selbst. Die Energie in mir lässt mich immer schneller laufen. Die Straße führt abwärts, also beginne ich zu rennen. Ich blicke zur Seite. Neben mir ziehen die Baumstämme der riesigen Tannen vorbei. Zu Beginn erschienen sie mir alle gleich. Aber mittlerweile weiß ich, dass jede Tanne ihre eigene Geschichte erzählen kann und selbst die dünnen, grau-braunen Stämme der Giganten kommen mir gerade wunderschön vor, erstrahlt im kräftigen Rot der untergehenden Sonne. Ich renne immer schneller und spüre, wie meine Brust sich schneller hebt und senkt, aber es ist ein gutes, befreiendes Gefühl.
Ich beginne zu lächeln. Ja, ich strahle wirklich, das spüre ich. Voller Adrenalin setze ich zu einer Drehung an. Während ich mich um mich selbst drehe, nehme ich alles ganz intensiv war. Die Farben des Himmels. Das Dunkelgrün der Tannen. Irgendwo, weit entfernt, höre ich den Gesang eines Vogels. Das hier, denke ich, ist noch viel besser, als fliegen. Das hier ist die Freiheit, die ich mein ganzes Leben gesucht habe. Hier, auf dieser Reise, habe ich sie tatsächlich gefunden. Auf einer scheinbar bedeutungslosen Straße irgendwo im Wald inmitten Kanadas. Ich halte an. Meine Brust hebt und senkt sich immer noch schnell, aber gleichmäßig. Ich setze mich hin, spüre die Wärme, die die Sonne dem Asphalt noch abgibt.
Verliere mich in meinen Gedanken, meinen Blick weiterhin auf das Feuerrot der Sonne gerichtet. Würde man jetzt ein Foto machen, wäre es das perfekte Urlauber-Abenteurer Bild, dass auf Instagram tausende Likes erzielen würde. Aber das will ich nicht. Dazu bin ich nicht hier. Ich weiß auch so, dass ich diesen Augenblick für immer und ewig in meinem Gedächtnis behalten werde. Einen solchen Moment kann ich nicht vergessen. Es ist einfach nur pures Glück, das ich spüre. Als würde ein Dementor über mir schweben, der nicht all mein Glück, sondern alle Sorgen, all mein Leid, aus mir entzieht, damit ich genau jetzt nur das unfassbare Glück spüre, das ich nie vergessen kann. Nein, ich brauche kein Bild, kein Foto. Kein Bild auf der Welt könnte das Gefühl auffangen und wiedergeben, das ich gerade in mir spüre. Diesen Moment will ich nicht auf einem Bild sehen und mit anderen teilen. Dieser Moment ist nur für mich und nur für diesen Augenblick. Ich blicke wieder auf meine roten Chucks, die mich vermutlich für den Rest meines Lebens an diese Straße erinnern werden. An diese Reise, in der ich so viel erlebt, so viel gelernt habe, über das Leben, über mich selbst.
Ich erhebe mich wieder. Drehe mich noch einmal langsam um mich selbst. Ein letztes Mal atme ich tief ein, spüre die vertraute Spätsommerluft. Ich weiß nicht, wann ich wiederkehre. Ob ich wiederkehre. Ich weiß nicht, was mich nach dieser Reise erwartet. Ob das mir Bekannte noch bekannt ist, oder ob es sich verändert hat, ob ich mich zu viel verändert habe, um in mein altes Leben zurückzukehren. Ich weiß nicht, was mich nach diesen Wochen erwartet, in denen sich mein Blick auf die Welt einmal komplett gedreht hat. Ich weiß nicht, was auf mich zukommt. Aber was ich weiß ist, dass ich genau diesen Augenblick für die Ewigkeit festhalten will. Ganz für mich allein. Mein Grinsen wird immer breiter. Ich beginne wieder zu rennen, weiter die endlose Straße runter, dem Sonnenuntergang entgegen. Ohne mich noch einmal umzudrehen renne ich und genieße die Freiheit.
Vivien
Alle Texte sind rein fiktiver Natur. Mögliche Parallelen zu realen Personen oder Orten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.