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FUJI GFX50s FOTOCULT PRAXISTEST

Die Weltpremiere der spiegelosen Fuji Mittelformat Kamera war ja bereits auf der Photokina in Köln 2016. Damals handelte es sich um ein Vorserienmodell und die Presse durfte noch nicht wirklich damit fotografieren.

FUJI GX 50S

Spontan bot sich aber jetzt Anfang März in Wien die Gelegenheit für FOTOCULT MAGAZIN Chefredakteur Eric Berger die Gelegenheit das neue Mittelformat Flagship von Fuji zwei Tage ausprobieren zu können. Vielen Dank an Andreas Tischer von DIGITALSTORE VIENNA. Dort können Sie sich auch jederzeit selbst ein Hands on haben.

Touch Screen

Auffällig war für mich der vorspringende Bildschirm, der auf den ersten Blick irgendwie unharmonisch wirkt. Hier ist für die Designabteilung von Fuji noch Spielraum nach oben.

First Hands on von FOTOCULT Magazin Herausgeberin Nadja Gusenbauer

Die GX50s liegt aber ansonsten ganz gut in der Hand, mit für Mittelformat ungewöhnlich leichtem Gewicht.

Für den Test standen ein Zoomobjektiv 32-64 mm, ein 63 mm und ein 120mm Makro zur Verfügung.

Ausgestattet mit einem 43,8 x 32,9 Millimeter großen CMOS-Sensor mit 51,4 Megapixeln richtet sich das Modell an professionell arbeitende Fotografen und ambitionierte Fotoenthusiasten, die nach maximaler Bildqualität streben

120 mm Makro

Das 120 er hat in der Streulichtblende ein lustiges kleines Feature eingebaut. Ein Klappe die sich aufschieben lässt. Wofür mag das wohl gut sein?

Schieber für Zugang zum Polfilter

Ja in der Tat, diese Klappe soll beim Einsatz von Polfiltern das Drehen auch bei angesetzter Streulichtblende ermöglichen.

Ich packte die Ausrüstung zusammen und begab mich zu meinen Vortrag über Fashion Photography in die LIK AKADEMIE FÜR FOTO UND DESIGN. Üblicherweise führe ich da die Demonstrationen für die Fotostudenten mit der Hasselblad H5D durch.

Elefantentreffen in der LIK Akademie für Foto und Design in Wien
Eine gute Gelegnheit die beiden Mittelformat Kameras im Vergleich zu testen.
Links HASSELBLAD H5D 40 und rechts FUJI GFX 50s

CCD Sensor vs. CMOS im Studio bei 100 Iso - hier ist kaum ein Unterschied zu sehen. Bei 100% erscheint mir die Hasselblad Aufnahme einen Tick schärfer.

100%
200%

Die Fotos wurden bewußt nicht retuschiert oder durch Filter verändert. Entwicklung der RAW Daten im ADOBE RAW Konverter aus der Bridge heraus - identisch mit LR Entwicklungspanel. Diese Möglichkeit ist seit 12.3.2017 im letzten Adobe CC Update verfügbar.

Bewusste Überbelichtung (2. Reihe links) und Unterbelichtung (2. Reihe rechts) lassen sich ganz gut im RAW Konverter abfangen

Model: Alima Alima Vienna
Im Studio ist die Hasselblad der Fuji deutlich überlegen. Der optische Sucher ist hier unschlagbar. Beim elektronischen Sucher hat Fuji noch nicht die Qualität erreicht, wie sie durchaus bereits bei anderen Kleinbildmarken gängig ist.

Die GFX 50S besitzt einen Mittelformatsensor mit 51,4 Megapixeln. Er ist etwa 1,7-mal größer als ein Kleinbildformatsensor („Vollformat“). Seine Stärken zeigen sich besonders bei großformatigen Werbeaufnahmen, majestätischen Landschaftsbildern oder der Dokumentation von historischen Dokumenten. Im Vergleich zu Klein­bild­kameras mit vergleichbar hoher Auflösung und Empfindlichkeit bietet die GFX 50S eine deutlich bessere Leistung, da die einzelnen Pixel auf dem Mittelformatsensor größer sind.

Auffällig war dass im Studio meist nach etwa 7-10 Auslösungen im normalen Portraitrythmus dann eine Blockade des Auslösers eintrat und erst nach etwa 30 Sekunden Wartezeit ein weiterfotografieren möglich war. Ein Umstand, der für mich im Profialltag eher kontraproduktiv erscheint.

Ob dieser Faktor durch die Standard SD Karte oder ein fehlendes Firmware Update ausgelöst wurde ließ sich in der kurzen Testzeit nicht feststellen

Model: Nga Dao München

Der Sensor bietet eine Grundempfindlichkeit von ISO 100 und ist somit prädestiniert für den Einsatz in Verbindung mit einer leistungsstarken Studiolichtanlage sowie Blitzlicht bei On-location-Shootings. Da eine größere Blendenöffnung gewählt werden kann, sind auch Blitzaufnahmen mit geringer Schärfentiefe möglich.

Für die GFX 50S wurde ein neuer Schlitzverschluss entwickelt, mit dem sich eine kurze Belichtungszeit von 1/4.000 Sekunde und eine Blitzsynchronzeit von bis zu 1/125 Sekunde erreichen lässt.

Ergänzend dazu steht ein elektronischer Verschluss mit ultrakurzen Belichtungszeiten bis 1/16.000 Sekunde zur Verfügung. Dieser kann entweder als Front-Curtain-Shutter nur den ersten Verschlussvorhang oder aber den mechanischen Verschluss komplett ersetzen.

Mittelformat sorgt bereits bei Blende 4 für eine schöne Tiefenunschärfe.

Auch ohne durch den Sucher zu sehen findet der Autofocus sicher seine Schärfe

Making of's bei ISO 800
Bei Available Light spielt der CMOS Sensor natürlich seine Fähigkeiten aus, hier macht ein Vergleich zum CCD gar keinen Sinn. Hier müsste etwa mit einer X1D verglichen werden. Die Making of`s sind 1/13 s aus der Hand bei Mischlicht mit Auto ISO (800) und Autoweißabgleich entstanden.
ISO 12.800

Dieses Bild wurde mit ISO 12.800 einfach bei vorhandenem Licht geschossen, um ohne Rücksicht auf die unterschiedliche Farbtemperatur der Einstellichter, das Rauschverhalten zu testen. Der Screenshot zeigt bei 100% ein beachtliches Ergebnis.

ISO 12.500 bei 100%

Im Test standen folgende Objektive zur Verfügung:

Standardobjektiv GF63mmF2,8 R WR

Dieses kompakte Objektiv bietet in etwa den Bildwinkel eines 50mm-Klein­bild­objektivs. Mit Ab­messungen von 84 x 71 Millimetern und einem Gewicht von nur 405 Gramm ist es sehr leicht und handlich.

Der optische Aufbau besteht aus zehn Elementen in acht Gruppen. Eine ED-Linse sorgt für eine außergewöhnlich hohe Auflösungsleistung bei möglichst kompakter Bauweise. Beim Fokussieren bewegt sich nur die vordere Linsengruppe, wodurch Bildfehler-Variationen bei unterschiedlichen Aufnahmedistanzen unterdrückt werden. Selbst bei Offenblende bietet dieses Objektiv eine hohe Auflösungsleistung über die gesamte Bildfläche.

Standard-Zoomobjektiv GF32-64mmF4 R LM WR

Dieses Zoomobjektiv deckt den Brennweitenbereich von 25-51mm (äquivalent zu KB) ab. Sein optischer Aufbau besteht aus 14 Elementen in elf Gruppen, darunter asphärische Linsen, ED- und Super-ED-Glaselemente. In Kombination mit der hoch präzisen Blendeneinheit wird über den gesamten Brennweitenbereich eine Abbildungsqualität auf dem Niveau von Fest­brenn­weiten­objektiven erreicht. Der lautlos und schnell agierende Fokus­mechanismus basiert auf einer Innen­fokussierung, bei der ein leichtes Fokus­element von einem Linearmotor bewegt wird.

Mittleres Teleobjektiv GF120mmF4 R LM OIS WR Macro

Dieses Teleobjektiv mit einer Brennweite von 95mm (äquivalent zu KB) bietet einen maximalen Abbildungsmaßstab von 0,5x und eine attraktive Unschärfe im Vorder- und Hintergrund (Bokeh). Der optische Aufbau besteht aus 14 Elementen in neun Gruppen, darunter drei ED-Gläser. Die leise und sehr schnelle Scharfstellung basiert auf einem Floating-Lens-System, bei dem die Linsengruppen von einem Linearmotor bewegt werden. Der gezielte Einsatz von ED-Glaselementen verhindert chromatische Aberrationen und trägt zur insgesamt sehr hohen Abbildungsleistung bei. Das Objektiv verfügt über eine Bildstabilisierung, die bis zu fünf Blendenstufen längere Belichtungszeiten erlaubt und Freihandaufnahmen auch bei wenig Licht ermöglicht. Eine wasserabweisende Fluorvergütung macht die Frontlinse unempfindlich gegen Verschmutzung.

Resümee - FOTOCULT Subjektiv Test:

Eine spiegellose Mittelformat Kamera die ein etwas hakeliges Bedienmenü hat und das Testmodell war nicht gerade für schnelle Fotoserien geeignet. (ev. war die Testkamera nicht auf der neuesten Firmware). EiN mehr als gewöhnungsbedürftigeR elektronischem Sucher. Die Auflösung des Sensors und der Objektive sind für die Mittelformatklasse sehr gut. Die möglichen hohen Iso Bereiche setzen neue Einsatzmöglichkeiten im Mittelformatsegment. Für diesen Preis wirkt das Gehäuse von Design und Verarbeitung allerdings nicht sehr wertig. Aufnahmen in gewohnter Mittelformat Qualität

FOTOCULT SUBJEKTIV TEST BY ERIC BERGER - Copyright 2017

Created By
Eric Berger
Appreciate

Credits:

Copyright by Eric Berger

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