Herr Mattat, die GASAG kommt aus dem Gashandel. Sie hat sich in der letzten Dekade massiv gewandelt. Neben dem Gas gibt es nun Strom, erneuerbare Energien und Energiedienstleistungen. Dafür stehen Sie und Herr Prennig bei GASAG Solution Plus, richtig?
FM: Wir haben gemerkt, dass im Markt die Anforderungen nach Energieeffizienz immer wichtiger werden. Heute liefern wir nicht nur die Energie, wir managen sie auch.
Hinzu kommen die Themen Assisted- und Smart-Living. Diese helfen uns im Wohnungs- und Hotelmarkt, intelligente Lösungen anzubieten. Ein älterer Mensch kann sich mit Assistenzsystemen länger in seiner Wohnung zurechtfinden und Hotels können z. B. durch die Installation von smarten Schließsystemen, Heizungssteuerung oder Fensterkontakten die Sicherheit im Gebäude erhöhen und den Energieverbrauch reduzieren. Das im Verbund anzubieten, ist unser Thema.
Muss ich bei Ihnen Kunde sein, um Beratung zu bekommen?
FM: Für ein kostenloses Beratungsgespräch müssen Sie nicht Kunde bei uns sein. Was ein Hotelbetreiber benötigt, ist auch immer eine Einzelfallentscheidung. Es muss im ersten Schritt nicht die Smart-Home Lösung sein, sondern vielleicht der 40 Jahre alte Kessel im Keller, alte Pumpen im Haus oder ein 30 Jahre alter Rückkühler. Wenn ich eine 20 Jahre alte Wärmeerzeugungsanlage austausche, werde ich 15 bis 25 Prozent Heizkosten einsparen. Bei Klimageräten sind es 10 Prozent. Effizienzhebungen sind durch Smart-Home Lösungen im zweistelligen Bereich zu erwarten. Denken sie bloß mal an die Einsparpotentiale einer automatischen, zimmergenauen Heizungssteuerung in Abhängigkeit von der aktuellen Belegung.
Was heißt eigentlich Smart-Home oder Smart-Hotel? Soll der Gast selbst in der Lage sein, seine individuelle Wohlfühltemperatur im Zimmer über eine App regeln zu können?
MP: Smart-Home heißt, die Funktionalitäten im Raum zu digitalisieren und miteinander zu vernetzen. Die Frage nach dem „wie“ der Steuerung ist nachrangig. Es geht darum, ein Haus und die einzelnen Räume mit Assistenzsystemen auszustatten, die das Leben erleichtern. Das kann z. B. ein akustisches Signal beim Verlassen des Zimmers sein, das einen daran erinnert, das Fenster zu schließen. Es kann aber auch ein automatisches Verschließen der Fenster und absenken der Wärmeanforderung beim Verlassen des Hotel-Zimmers sein. Das ist ein Effizienzgewinn, den wir gewährleisten können.
Wie nehmen Sie bei der rasanten technischen Entwicklung die Menschen, z. B. die Haustechniker in den Hotels mit?
MP: Unsere Systeme und Dienstleistungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr stabil und wartungsarm sind. Zudem bieten wir Hoteliers das Sorglospaket an. Das heißt wir übernehmen alles was mit dem Thema Energie und Steuerung zu tun hat, damit für die Hotellerie das Kerngeschäft Hotellerie heißt und nicht Energieversorgung.
Wie geht die Reise weiter?
FM: Wir sehen eine noch stärkere Digitalisierung und eine weitere Fokussierung auf erneuerbare Energien. Die GASAG beschäftigt sich darüber hinaus mit Mobilitätskonzepten. Carsharing/Bikesharing, ausreichende Ladeinfrastruktur. Auch in den Bereichen bieten wir mit unseren Partnern Lösungen an.
Passt das zur GASAG?
Wir sind ein großes Traditionsunternehmen, aber auch wendig und aufgeschlossen genug, um uns mit den Zukunftsthemen und Trends der nächsten 10 Jahre zu beschäftigen. Wir beteiligen uns an Startups, sind an Unis aktiv und beschäftigen spezielle Teams, die das Thema Digitalisierung vorantreiben. Nicht ohne Grund gehören wir zu den Top-Arbeitgebern und TOP Energiedienstleistern Deutschlands.
Credits:
Gasag Solution