Eric Berger mit der LEICA M10 unterwegs!
First Hands on Leica M10 - Wetzlar 2017
Mit kompakteren Maßen, verbesserter Performance und neuem ISO-Einstellrad an der Deckkappe bietet sie M-Fotografen genau das, was sie sich von einer M-Kamera wünschen.
Seitdem die Leica M3 1954 auf der photokina vorgestellt wurde, definiert jede Kamera des M-Systems in ihrer Zeit den Stand des technisch Machbaren unter der Prämisse des fotografisch Sinnvollen. Bis heute verkörpert Leica diese Hingabe an Qualität, Handwerkskunst und die Philosophie der Fotografie.
Über 60 Jahre Messsuchererfahrung, 11 Jahre Entwicklung digitaler M-Kameras und wertvolles Feedback engagierter M-Fotografen haben die Leica Ingenieure zu der schlanksten digitalen M aller Zeiten inspiriert: der Leica M10.
Den ersten Kontakt mit der Leica M10 hatte ich Anfang 2017, als das gute Stück bei einem Event in der Leica Zentrale in Wetzlar präsentiert wurde.
Viele Fotografen schätzen die Abmessungen analoger M-Modelle aufgrund ihrer Ergonomie sowie ihres Tragekomforts. Die Leica M10 entspricht exakt den Maßen.
Mit dem ISO-Einstellrad können alle für eine Aufnahmesituation wichtigen Einstellungen vorgewählt werden – sogar ohne die Kamera einzuschalten
Spanien 02/2017 der Reiseeinsatz in der Praxis
Für eine bessere Motivübersicht wurde das Sehfeld um 30 % und die Vergrößerung auf 0,73-fach erhöht. Zudem ist die Pupillenlage deutlich vergrößert worden.
Zwei Wochen später gab es aber dann für mich die erste Gelegenheit bei einem Kurztripp nach Palma de Mallorca und auf Fuerteventura die Kamera im Reisefotografie Praxisalltag für den FOTOCULT MAGAZIN PRAXISTEST auszuprobieren.
Fokussierung auf die wesentlichen fotografischen Funktionen: Auf der Kamerarückseite befinden sich gerade einmal die drei Tasten „Wiedergabe“, „Live-View“ und „Menü“.
Mit dem großen Arbeitsspeicher von 2 GB sowie der Aufnahmefrequenz von bis zu 5 Bildern pro Sekunde verpasst der Fotograf nie wieder den perfekten Moment
Für mich stellte sich vor allem die Frage, lohnt sich ein Upgrade von der M 240 auf die M10.
Leica stellt einige Schwerpunkte in den Vordergrund - allen voran, das schlanke schmale Gehäusedesign. Die WIFI Fähigkeit und der extrem hohe ISO Bereich und natürlich die neue Sensor - Bildprozessor Kombination. Die Auflösung ist gleich geblieben, was aus meiner Sicht durchaus Sinn macht, da ansonsten die Homogenität des gesamten M Systems gefährdet wäre.
Alle Aufnahmen sind im Belichtungsmodus A (Zeitautomatik), mit WB Automatik und ISO Automatik von Eric Berger aufgenommen im DNG Format - entwickelt im Adobe RAW Konverter.
Das Spektrum der ISO-Werte wurde bei der Leica M10 dank des neuen Sensordesigns erweitert. Es ermöglicht Aufnahmen mit Lichtempfindlichkeiten von ISO 100 bis 50.000.
Um die hohen Iso Bereiche zu testen, muss erst einmal ein sinnvolles Motiv gefunden werden, das auch einen vertretbaren Motivkontrast aufweist. In der wunderbaren Kathedrale der Hauptstadt Mallorcas, waren kaum mehr wie 3200 Iso notwendig, die ja auch von der M 240 gut bewältigt wurden.
Klassische Nachtaufnahmen haben meist bei vorhandenen einzelnen Lichtquellen unbewältigbare Kontraste. In der Landschaftsfotografie ist es zielführender ein Stativ zu verwenden und selbst in der Streetphotografie am Abend schaffte ich es nicht 25000 Iso zu benötigen, da ich ohnedies eine offene Blende bevorzuge.
Die Leica M10 verfügt mit ihrem Leica Maestro-II-Bildprozessor über Technologie der neuesten Generation. Zusammen mit dem ebenfalls neuen 24-MP-Sensor entstehen Aufnahmen, die dem Anspruch von Leica entsprechen: Aufnahmen von außerordentlich brillanter Bildqualität.
Alle hier gezeigten Fotos wurden von Eric Berger für das FOTOCULT MAGAZIN aufgenommen.
Für mich war der offensichtlichste Unterschied zur M240 die deutlich schneller Verarbeitungszeit nach dem Auslösen und somit die „echte“ schneller Bildfolgezeit. Auf den ersten Blick ein Argument, welches ein extrem hohes „will haben“ Verlangen in mir weckte!
Vergessen Sie nicht auf einen Reserveakku!
Ein Verlangen, welches am zweiten Testtag schnell ein klein wenig getrübt wurde. Ich hatte nach etwa 290 Aufnahmen einen leeren Akku und musste zerknirscht bei gutem Licht die Ausrüstung einpacken, da ich schlichtweg nicht daran gedacht hatte, dass ich über Nacht den Akku laden sollte. Ein Umstand, den ich von der M240 so nicht gewohnt war. Natürlich lässt sich dies durch einen Reserveakku lösen.
Das Herzstück der Leica M10 ist der CMOS-Vollformatsensor mit 24 Megapixeln. Seine neue Technologie führt zu einer signifikanten Verbesserung aller bildrelevanten Leistungsparameter: ein beeindruckender Dynamikumfang, exzellente Kontrastwiedergabe, überragende Schärfe und höchste Detailgenauigkeit
Ich hatte auch nur etwa 10 Minuten lang die WIFI Funktion aktiviert um mich mit den durchaus coolen Möglichkeiten der Steuerbarkeit der Kamera mittels SmartPhone vertraut zu machen. Alle wichtigen Kamerafunktionen (ausser natürlich der Focus) lassen sich damit steuern.
Smart Phone steuerbar via Leica M10 App
Die Leica M10 ist die erste M-Kamera mit integriertem WLAN-Modul. Darüber lassen sich Bilder ganz bequem und drahtlos auf iOS-Devices übertragen und in sozialen Netzwerken teilen. Zudem kann die Leica M10 via WLAN mit dem Smartphone und der Leica App ferngesteuert werden. So gelingen beispielsweise verwacklungsfreie Langzeitbelichtungen und Aufnahmen aus außergewöhnlichen Perspektiven.
Für den Test wurden folgende Objektive verwendet:
Super-Elmar-M 18mm, Summilux 35mm, Noctilux 50mm
Ich denke, dass der Sensor der Leica SL in der neuen M10 verbaut ist. Dieser, oder meinetwegen, ein nochmals weiterentwickelter leistet hier absolut gute präzise Arbeit.
Der Messsucher wurde auch verbessert und die Focusierhilfe via Life View (heranzoomen auf voreingestellten 5 fach oder 10fach Vergrösserung) lässt sich nun auch via der Pfeiltasten auf der Rückseite aussermittig platzieren.
Dank Messingblöcken, einem Ganzmetallgehäuse aus hochfester Magnesiumlegierung und kratzfestem Corning® Gorilla® Glass. Zusätzlich schützen spezielle Gummidichtungen vor leichtem Regen, Staub und Wetterkapriolen.
Die Kamera macht im täglichen Praxiseinsatz einfach großen Spaß, mit einer von Leica gewohnten Präzision und Professionalität.
Das Favoriten-Menü
Je nach Vorliebe und Anwendungsgebiet variiert beim Fotografieren die Bedeutung einzelner Einstellungen. Deshalb bietet die Leica M10 ein individualisierbares Favoriten-Menü. Darüber legt der Fotograf die für ihn persönlich relevanten Funktionen fest, um schnell per Knopfdruck darauf zugreifen zu können. Selbstverständlich können die Einstellungen jederzeit geändert und an fotografische Situationen angepasst werden.
No Video!
Ich bin primär Fotograf, deswegen kann ich mit dem Umstand umgehen, dass die M10 keine Möglichkeit bietet Videos aufzunehmen, obwohl ich in letzter Zeit mit der M240 immer öfter davon Gebrauch gemacht habe.
Resümee: Mit der M10 ist Leica wieder einmal mehr eine tolle Kamera gelungen, die nun leichter und schlanker als die Vorgängermodelle ist. Vor allem die Schnelligkeit der Kamera macht echt Freude.
Auch die WIFI Funktion ist cool. Die kurze Betriebsdauer mit dem eingebauten Akku hingegen trübt diesen Spass ein wenig.
Wollen Sie einmal mit Eric Berger auf Fotoreise gehen, dann werden Sie bei der LIK Sommerakademie Fotografie fündig:https://www.sommer-fotoakademie.info/lik-akademie-fotoreisen/
Credits:
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