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Karl-Marx-Ausstellungen WAs Vier Museen in Trier zum 200. Geburtstag des PhilosOphen präsentieren

volksfreund.de nimmt Sie mit auf einen Rundgang durch die Ausstellungsräume und erklärt, was Besucher dort erwartet.

Philosoph, Familienvater, Revolutionär, Journalist: Karl Marx, geboren am 5. Mai 1818 im damals preußischen Trier, hat mit seinen Ideen und Werken die Welt beeinflusst.

Eine große Landesausstellung - im Rheinischen Landesmuseum und im Stadtmuseum Simeonstift - sowie zwei weitere Ausstellungen im Karl-Marx-Haus und dem Museum am Dom plus etliche Zusatzveranstaltungen erinnern in Trier an den Autor des „Kapitals“ - und setzen sich seinen Ideen und seiner Bedeutung für die Gegenwart auseinander.

Karl–Marx–Büste im Karl–Marx–Haus
Karl Marx mit Friedrich Engels und seinen drei Töchtern. Foto: International Institute of Social History (Amsterdam), Pressebild Karl-Marx-Ausstellung

Im Rheinischen Landesmuseum werden nicht nur die Werke von Marx vorgestellt, sondern auch die Zeit ihres Entstehens – ein Zeitalter enormer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umbrüche in Europa.

Unsere Rundreise beginnt im Simeonstift, im 2.Stockwerk. Direkt am Eingang begrüßt die Armenliste preußischer Behörden die Besucher. Sie stellt arme Bewohner der Moselstadt vor - multimedial als Touchscreen.

Direkt danach geht es mit der Familie von Marx los. Seine Frau Jenny, seine Eltern, Freunde. Trier, die Geburtsstadt von Marx, ist 1818 erst seit wenigen Jahren preußisch, nach 20 Jahren Zugehörigkeit zu Frankreich.

Mitmachstationen und Gemälde zeichnen den Lebensweg des jungen Marx nach – wie hier zu seinem Bonner Studium.

Marx, Statue des Bonner Künstlers Helmut Moos

Was nicht allen bekannt sein dürfte: Marx war nach seinem Studium als Journalist tätig, als Chefredakteur der Rheinischen Zeitung – die in der Ausstellung zu sehen ist.

Brüssel, Paris, Manchester: Erklärtafeln zu den Orten, die Marx geprägt haben, sind in jedem Raum zu finden.
Auch auf Englisch – hier eine der Multimediastationen im Simeonstift.

So sieht es in einem der Räume aus.

Marx ist hip: Souvenirs für Besucher

Wir ziehen weiter zum Rheinischen Landesmuseum. Warum das Simeonstift aber auch ohne Marx einen Besuch wert ist: Im Museum erfährt man eine Menge über Triers Stadtgeschichte.

Kurzer Abstecher ins Museum am Dom. Hier läuft die Partnerausstellung LebensWertArbeit – eine Kunstpräsentation zum Thema Arbeit, Fortschritt und Globalisierung.

Bilder des Fotografen Vincent Fournier, „The Man Machine“
Weitere Eindrücke aus der Ausstellung

Teil der Ausstellung; eine Installation des Trierer Künstlers Laas Köhler zum Theologen Oswald von Nell-Breuning.

Großer Andrang bei der Pressekonferenz im Rheinischen Landesmuseum am Donnerstagmittag. Unter anderem mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, ihrem Vorgänger Kurt Beck und Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe.

Malu Dreyer: Karl Marx könne man nicht die Gräueltaten des 20.Jahrhunderts zurechnen, sie erinnert aber auch an Opfer. Auch Beatrix Bouvier will als wissenschaftliche Leiterin der Ausstellung beitragen, „Marx zu

historisieren“, ihn im Zusammenhang mit seiner Zeit zu sehen und zu erfragen, in welcher Form der Denker heute von Interesse oder Bedeutung sei. Triers OB Leibe erinnert an den Flüchtling Marx und die 300 Begleitveranstaltungen.

Die SPD und Marx, kritische Briefe zur Statue (Leibe: Sie sei „ein Geschenk der Freundschaft“, er erinnert aber auch an die Opfer in der DDR im Namen von Marx) KGMund der Wein: Auch das gehört zum Karl–Marx–Jubiläum, wie auf der Pressekonferenz (neben den anderen Themen) deutlich wird. Triers OB Leibe erwähnt Marx–Weine, rote und weiße, die auch vom einstigen Marx‘schen Weinberg stammen, „die Familie Marx ist Trier verbunden“, sagt Leibe.

Unterwegs im Landesmuseum, das sich Marx, sein Werk und das Zeitalter der Industralisierung vornimmt.

Landesmuseum

Einige Eindrücke aus der Ausstellung:

Aufstrebendes Bürgertum, Industralisierung, notleidende Arbeiter, der Zensur unterworfene Journalisten: Die Ausstellung greift in teils speziell dekorierten Räumen die Themen mit kurzen Erklärtafeln auf.

Heute bei uns eine Selbstverständlichkeit, damals revolutionär: Politische Forderungen aus dem Jahr 1848.
Die einzig erhaltene Manuskriptseite des berühmten Kommunistischen Manifests

1848 verfassen Karl Marx und sein Mitstreiter Friedrich Engels das Kommunistische Manifest – heute zigfach nachgedruckt, ist diese Originalseite in der Landesausstellung zu sehen. Karl Marx‘ unleserliche Handschrift kopierte seine Frau Jenny, die mit eigenen Ideen und Gedanken die Arbeit ihres Mannes unterstützte.

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Die Ausstellung im Museum führt chronologisch durch die teils dramatischen Ereignisse der Revolution 1848/49 in Deutschland und Europa – bis hin zu ihrem Scheitern (Bild oben). Mittendrin: Karl Marx.

Nicht nur inhaltlich, auch optisch ist die Ausstellung gelungen. Langweilig wird es nicht, ausgenommen vielleicht für Kinder: Ohne eine passende Führung dürfte es für sie schwierig werden, die Themengebiete zu verstehen, die sich in Sprache (und Höhe der Exponate) eher an Erwachsene richten. Eine Ausnahme stellt dieser Bereich dar.

Es riecht nach Fabrik, es hört sich so an: Karl Marx‘ Kritik des Kapitalismus (Profit/Ausbeutung) ist hier anschaulich umgesetzt.

Fazit: Interessant, kurzweilig, informativ

Und nun ins Karl–Marx–Haus.

Überraschung: Das Museum ist aufgeräumt, liefert Infos in gut verdaulichen Häppchen, wirkt in der Gestaltung „lebendig“.

Eindrücke aus dem Karl–Marx–Museum.

Ein Inventar aus dem 19.Jahrhundert suchen Besucher vergebens, mit Ausnahme von Marx’ Sessel aus London. Das sei auch nicht vorgesehen, sagt unsere Museumsführerin. Stattdessen weisen dezente Tafeln auf die damalige Funktion der Hausräume hin, beispielsweise Marx‘ Geburtsalkove. Die Hälfte der Räume bezieht sich auf die Wirkung der Ideen von Marx bis heute, dargestellt durch viele Fotos und Infotafeln, die sich teils in die Hand nehmen lassen.

Eindrücke aus der neu konzipierten Ausstellung:

Damit endet unser Rundgang. Mehr Informationen zu Karl Marx und den Veranstaltungen in Trier und Umgebung finden Sie auf

Eine Produktion von volksfreund.de. Text/Fotos: Miguel Castro, Videos: Mandy Radics

Created By
Redaktion volksfreund.de
Appreciate

Credits:

Trierischer Volksfreund/volksfreund.de/Pressefotos Impressum: https://mein.volksfreund.de/page/impressum

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