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Dari Kambodscha

Chandarith bedeutet die Starke – oder auch Dickkopf. Ihre Stärke musste Dari, wie sie von allen genannt wird, immer wieder unter Beweis stellen. 2008 zum Beispiel, als sie endgültig beschlossen hatte, nach Deutschland zu kommen – in eine unfertige Bleibe, eher auf eine Baustelle, in der es kalt war und nach Farbe roch. „Eine Katastrophe“, sagt sie heute lachend.

Doch sie wollte endlich bei dem deutschen Mann leben, der sich 2004 Hals über Kopf in sie verknallt hatte. Damals, am Strand von Shianoukville in Kambodscha. Verknallt in Dari, die junge Frau, die am Strand Obst verkaufte – die ihrer Mama half und ihre kleine Tochter Vinn versorgte. „Ich wollte damals nur quatschen“, sagt sie heute und lacht wieder. Den Zettel mit seiner Telefonnummer vergaß sie in der Hosentasche. „Ich hatte die Hose schon ein paarmal gewaschen, als ich den Zettel wiederfand. Die Telefonnummer war noch gut sichtbar, vielleicht hatte Buddha seine Hände im Spiel...“ Jedenfalls rief Dari sechs Monate nach ihrer ersten Begegnung bei Frank in Stuttgart an und fragte, wann er wiederkäme.

Stark musste sie auch sein, als sie 2006 zum allerersten Mal nach Deutschland zu Frank kam. Frank wollte mit Dari, seiner großen Liebe, Urlaub machen. Aber ganz anders, als es sich Dari vorgestellt hatte. Statt schickem Hotel gab es einen Motorradurlaub nach Frankreich, zusammen mit Franks Freunden. Übernachtet wurde im Zelt. Es regnete die ganze Zeit. - Warum fährt man mit dem Motorrad durch den Regen, übernachtet dann auch noch in einem klammen Zelt, wenn man ein Auto und daheim eine trockene Wohnung hat? Dari verstand Frank und seine Freunde nicht. Sie sehnte sich nach der Wärme Kambodschas und nach dem Meer.

Stark war Dari schon als Kind und klug. Die erste Klasse schaffte sie mit links, die zweite übersprang sie. Doch als älteste Tochter musste sie im Haushalt helfen, musste Hühner schlachten, für ihre Geschwister kochen und die Mutter unterstützen, wo es nur ging. Leider ging das vor allem auf Kosten des Schulbesuchs: Wenn sie es überhaupt zur Schule schaffte, dann kam sie zu spät. Bis sie irgendwann gar nicht mehr zur Schule ging, sondern den Haushalt schmiss.

Als sie 18 war, entschied ihre Mutter, dass es nun Zeit zum Heiraten sei. Einen Bräutigam hatte sie auch schon parat. Aber das ist nicht Frank. Bis sie den Stuttgarter zum ersten Mal am Strand sieht, vergehen noch Jahre. Schwere Jahre, die in unserem Buch beschrieben werden.

Cha Saik Moan Kdan

(Für 4 Personen)

Zutaten

500 gr Hühnerbrustfilet

500 gr Wasserspinat

2 Schalotten

1 Bund scharfes Basilikum

6 Knoblauchzehen

4 kleine, rote Chilis

1 rote, spitze Paprika

20 Blätter Kaffernlimette (lime leaves)

(...)

Die vollständigen Zutaten gibt es dann in unserem Buch nachzulesen.

Zubereitung

Die Blätter der Kaffernlimette waschen, Blätterstiele entfernen. Zitronengras, Schalotten, Knoblauchzehen, Paprika und Kaffernlimette in dünne Streifen schneiden. Chilis vierteln. Hühnerbrustfilet in kleine Stücke schneiden, dann mit Öl in einer Pfanne kurz anbraten.

Währenddessen Wasserspinat und Basilikum waschen und in Stücke zupfen.

Fleisch aus der Pfanne nehmen. Knoblauch, Zitronengras, Schalotten, Chili, Paprika, Kaffernlimette in die Pfanne geben, 2-3 Minuten anbraten.

Fleisch dazugeben. Mit Salz, Zucker, Hühnerbrühe-Pulver, Oyster- und Fischsauce abschmecken. Wasserspinat dazu, zwei Minuten später das Basilikum. Weitere zwei Minuten anbraten. Fertig.

Dazu gibt es Jasmin-Reis, idealerweise aus dem Reiskocher.

Fotos: Boris Pius Müller

Created By
Andreas Forch
Appreciate

Credits:

Boris Pius Müller

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