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The Light Guide So rückt man Portraits ins rechte Licht

Wir alle schauen gerne Portraits von Menschen an. Besonders wenn das Bild es schafft, die Persönlichkeit oder Stimmung der Person einzufangen. Wie ein Foto wirkt und für welchen Zweck es benutzt werden kann ist abhängig von der Art und Weise wie es fotografiert wurde. Neben dem Hintergrund ist die Lichtsetzung am Wichtigsten um eine Stimmung zu erzeugen. Wir (Sina und Sarah) haben einige gängige Lichtsetups getestet um zu zeigen, wie unterschiedlich man ein Porträt gestalten kann. Fotografiert wurde vor grauem Hintergrund und in schwarz-weiss, sodass man sich komplett auf das Licht fokussieren kann.

Rembrandt

Der holländische Maler gibt diesem Lichtsetup seinen Namen. Denn die Lichtsetzung bei seinen Portraits hatte stets einen sehr eigenen Stil. In der Fotografie ist er sehr häufig anzutreffen, da es harmonisch aber dennoch auch interessant wirkt. Charakteristisch ist das Lichtdreieck, dass sich auf dem Gesicht des Models bildet und der Schatten der Nase der zur Mundspitze führt.

Wir haben als Key-Light (aus Kameraperspektive) links eine Softbox mit einem ARRI 750 Watt gesetzt. Das Licht muss dabei hoch über dem Subjekt sein, damit die Nase den typischen Schatten zum Mund wirft. Des weiteren muss man etwas ausprobieren in welchem Winkel man das Licht aufstellen muss, dies kann je nach Model variieren. Kann nach Wunsch durch ein Fill und Hairlight erweitert werden. Interessant ist dieses Setup auch wenn sich das Model beinahe im Profil, also von der Seite fotografieren lässt.

Butterfly

Dieses Setup kriegt seinen Namen vom kleinen, symmetrischen Schatten unter der Nase der aussieht wie ein Schmetterling. Wird öfters benutzt für Fashion Shoots eignet sich zudem auch hervorragend für ältere Personen, die nicht wollen, dass ihre Falten gut sichtbar sind.

Wieder brauchen wir nur die Softbox. Sie wird zentral und erhöht vor der Person aufgestellt. Eigentlich fotografiert man genau unter der Box. Falls der Schatten unter der Nase zu krass ausfällt, kann man mit einem Reflektor auch von unten etwas aufhellen.

Split

Wie es der Name schon suggeriert, wird hier das Gesicht durch die Lichtsetzung geteilt. Eine Seite des Gesichts wird aufgehellt, die andere liegt im Schatten. Damit erhält man einen dramatischen Look. Fürs Bewerbungsfoto ungeeignet, für einen coolen, künstlerischen Effekt aber optimal. Dieses Setup ist etwas maskulin und wird eher für männliche Models genutzt, mit einer Softbox wird der Look etwas femininer.

Die Softbox haben wir wieder auf der linken Seite. Dieses Mal ist es aber auf gleicher Höhe wie Sina in einem 90 Grad Winkel. Wichtig ist, dass nur eine Seite vom Licht getroffen wird und es keinen Lichtspill auf die andere Gesichtsseite gibt. Durch die Softbox ist das Licht etwas weicher. Will man einen noch härteren Kontrast kann man die Softbox auch entfernen.

Flat

Hat seinen Namen, weil es durch die Lichtsetzung so gut wie keine Schatten gibt. Dadurch wirkt das Gesicht flach und hat nicht so viele Konturen und Tiefe wie in anderen Setups. Ergibt einen sehr cleanen und soften Look, man könnte es auch für die Fashionfotografie benutzen.

Damit das Gesicht möglichst gleichmässig beleuchtet wird, braucht es hier zwingend weiches Licht. Bestenfalls zwei genau gleiche Lichter. Da wir keine weitere Softbox hatten, haben wir noch ein 650 Watt Licht mit Diffusionsfolie benutzt. Beide Lichter wurden auf Kopfhöhe zur Seite der Kamera gestellt und im gleichen Winkel auf Sina gerichtet.

Badger

Dieses Setup hat seinen Namen von einem kleinen Tier mit Streifen im Gesicht, dem Dachs. Mit diesem Licht kann man symmetrische Schattenwürfe erzielen, die je nach Person sehr gut zur Wirkung kommen können. Es eignet sich gut für maskuline Porträts da es Kanten betont .

Wechselt man von Flat Light zu Badger so dauert dies nur Sekunden. Denn man benutzt wieder genau dieselben Lampen. Zwei diffuse Lichter die man im gleichen Winkel hinter die Person stellt. Das Licht gibt Highlights auf Haar und Wange und lässt einen dunklen Schatten auf der Gesichtsmitte, genau wie beim Dachs.

Rembrandt mit Hairlight

Da uns das Rembrandt-Setup so gut gefiel, haben wir es noch um ein Hairlight erweitert. Wir wollten damit ein Highlight auf die Haare setzen.

Dazu haben wir wie im Rembrandt-Setup zur linken die Softbox, leicht erhöht. Zusätzlich haben wir eine 300 Watt Lampe mit leichtem Diffusor sehr hoch und ganz leicht auf der rechten Seite platziert, damit man das Lichtstativ nicht sieht.

Farbfolien

Zu guter Letzt haben wir noch etwas experimentiert. Auch mit Farben kann man die Stimmung im Bild manipulieren und Akzente setzen.

Zur linken haben wir wieder die Softbox als unser Keylight. Als Filll benutzten wir ein 650 Watt Licht mit violetter Farbfolie, welches die Haare und rechte Gesichtshälfte einfärbte. Als drittes Licht nutzten wir die etwas schwächere 300 Watt Lampe, mit einer blauen Farbfolie.

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