Singapur - Asiatische Metropole der Kontraste erzählt von Alexandra, JOLANtA, Petra, Thomas und wolfgang
Die Stadt
Singapur, gelegen an der Strasse von Malakka, eine der am stärksten befahren Wasserstrassen der Welt, mit ca. 6 Millionen Einwohnern aus verschiedenen asiatischen Kulturen, bietet - nicht nur - dem foto-begeisterten Reisenden Kontraste und Extreme. Die Metropole mit ungefähr der Fläche Hamburgs wird oft als asiatische Musterstadt beschrieben und in manchen Reiseführern wird ein Besuch mit "Asien für Anfänger" beworben.
Entsprechend war unsere Neugier gross und unsere Erwartungen hoch. Wie werden wir diese Kontraste erleben und wie funktioniert dieses hoch-verdichtete Konglomerat an Gegensätzen?
Unser erster Eindruck beim Verlassen des Flughafens: Es ist heiss, es ist feucht. Die Kombination fühlt sich an als würde man in ein Tuch gewickelt werden, das vorher in heissem Wasser gelegen hat. Uns als West-Europäern verschlägt es schlagartig den Atem und öffnet Sekunden später alle Poren.
Der Wunsch nach einer kühlenden Brise bleibt einem allerdings zumindest im Freien 24 Stunden pro Tag versagt.
Von einem kleinen Hotel am Rande von Chinatown aus haben wir die Stadt erforscht.
Die Architektur der Stadt spiegelt die Kontraste von Singapur wieder - Kolonialstil trifft Glas und Beton, dazwischen Tempel verschiedener Religionen.
Die Gebäude im Bankenviertel streben hoch hinaus. Da sich der Militärflughafen mitten in der Stadt befindet, sind die Höhen der Wolkenkratzer allerdings noch beschränkt. In 5 Jahren soll dieser allerdings an den Stadtrand verlegt werden. Wir können gespannt sein, inwieweit sich Singapur dann dem Wettrennen anderer Grossstädte (hoch, höher, am höchsten) anschliessen wird.
Man möchte sich offensichtlich einen westlichen, oder globalen Flair geben. Dies sieht man nicht nur an der Architektur sonder auch an den Schaufensterpuppen.
Zwischen den spiegelnden Fassaden findet man überraschend viel Grün. Nicht nur ein interessanter fotografischer Kontrast, die Regierung fördert und fordert die Begrünung, wo immer es möglich ist, um das Mikroklima günstig zu beeinflussen.
Singapur leidet eigentlich unter Platzmangel. 6 Millionen Einwohner auf der Fläche Hamburgs plus mehr als 1 Millionen Gastarbeiter und Besucher. Um das zu bewältigen, müssen nicht nur die Gebäude "nach oben". Für die Begrünung wird an dem Konzept "vertical gardening" geforscht und gearbeitet, eindrucksvoll präsentiert mit den künstlichen Bäumen in den "Gardens by the Bay". Pflanzen werden an Gerüsten nach oben gezogen, Wasser und Nährstoffe werden über die Bauteile der Gerüste zugeführt. Ein spannendes Konzept und wir können neugierig sein, wie das in vielleicht 5 Jahren aussieht.
Auf der Suche nach Abkühlung stösst man nicht weit von den "Super Trees" auf 2 ... Gewächshäuser ... bzw. die Singapur-Variante von Gewächshäusern. Die beiden gigantischen Domes (bis 40m hoch) beinhalten Pflanzen aus Mittel- und Süd-Europa und aus dem hoch gelegenen Regenwald. Entsprechend werden sie auf ca. 25 Grad herunter-gekühlt! Die Energiefrage haben wir allerdings nicht gestellt ...
Verlassen wir jetzt die moderne Welt und wenden uns Traditionen und Kulturen zu, die in Singapur in direkter Nachbarschaft nebeneinander existieren.
Chinatown, im Umfeld des Buddha Tempels. Hier findet man einerseits das, was man als Tourist erwartet
aber auch "Dinge", denen man lieber aus dem Weg gehen möchte, da Nase und manchmal auch Augen den unmittelbaren Fluchtreflex auslösen
Im Buddha Tooth Relic Temple überwiegen Farben, Prunk und Gold. Im Moment werden Texte immer und immer wieder rezitiert. Bis auf Sprache und Sprachmelodie erinnert es an die Gregorianischen Gesänge oder die Litaneien der westlichen Kirchen.
Keine 200m entfernt in Little India, überschattet von den Hochhäusern der Sri Mariamman Temple
und Strassenszenen, wie man sie aus Indien kennt.
Es stellt sich die Frage, wie das alles funktionieren kann, Moderne und Tradition, verschiedene Kulturen und Religionen, alles auf engstem Raum. Zusätzlich fällt auf, dass es im Vergleich zu anderen Grossstädten (inklusive Europa!) geradezu penibel sauber ist. Eine Antwort liefern die Erzählungen unseres lokalen Reiseführers. Dem ist zu entnehmen, dass bereits in der Erziehung, die Kinder auf ein friedfertiges Miteinander und auf das gemeinsame Ziel "Singapur" eingeschworen werden. Dazu kommt ein fast schon extremes Regelwerk, das zum Beispiel Hassreden strikt verbietet und unter Strafe stellt. Konflikte zwischen Religionen und ähnliches müssen vor dem Court gelöst werden, ein anderer Weg wird nicht akzeptiert.
Für den Tourist ist das nicht offensichtlich, die Polizei glänzt durch Unsichtbarkeit, aber es gibt eine unübersehbar grosse Anzahl an Video-Kameras. Und dann natürlich die Verbotsschilder, für die Singapur berühmt-berüchtigt ist
Die Bewohner von Singapur und ihre Geschichten
Ein eigenes Kapitel - Singapur bei Nacht
Mit dem Sonnenuntergang beginnt Singapur sich in einem neuen Licht zu präsentieren. Und man kann das genießen, wir haben uns zu keinem Zeitpunkt irgendwie unwohl oder gefährdet gefühlt
Den spektakulärsten Blick hat man bestimmt vom Dach des Marina Bay Sands Hotels.
Von hier, aus dem 56. Stockwerk eröffnet sich die vollständige Farbenpracht einer nächtlichen Grossstadt
Doch auch "von unten" eröffnen sich interessante Perspektiven.
schön, dass Ihr es bis hier geschafft habt
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Alexandra Jurgenowski
Und wenn Euch noch mehr von unserer Fotoreise nach Singapur mit Pavel Kaplun interessiert, dann werdet Ihr hier fündig: