azubi:web das erste Lernspiel für Azubis

Kann eine App die Arbeit der Ausbildenden in Hotels ersetzen? Lernen Azubis lieber für sich allein, in ihrer Freizeit? Oder ziehen sie es vor, sich im Betrieb oder in der Berufsschule auf die Zwischen- und Abschlussprüfungen vorzubereiten? Diese Fragen beantworten uns Nicole Kern, Director of Human Resources, Sandra Kober, Assistant Human Resources & Training und Lisa-Marie Bockel, Auszubildende Hotelfachfrau im 2. Lehrjahr des Radisson Blu Hotels in Berlin.

Frau Kern, Sie haben seit Mai 2016 azubi:web, das erste Lernspiel für Azubis, eine App zur Wissensvermittlung im Einsatz. Wie viele Azubis beschäftigen Sie im Radisson Blu, wie nutzen sie das Tool und wann?

Nicole Kern: Es sind insgesamt 30 Auszubildende (Hotelfachleute und Köche), die alle einen Zugang zum Tool haben, und damit mal mehr, mal weniger umgehen.

Sandra Kober: Viele nutzen das Tool auf dem Weg nach Hause, was dadurch möglich wird, dass es die Anwendung als App und als Desktop-Version gibt.

Lisa-Marie Bockel: Hört sich doof an, aber ich gehe ins azubi:web, wenn ich Langeweile habe, in der Bahn, auf dem Weg zur Berufsschule oder zur Arbeit oder auf dem Nachhauseweg. Wenn wir in der Berufsschule gerade das Thema Wein behandeln, rufe ich mir die entsprechenden Fragen dazu auf. Ich finde es gut, dass gefiltert werden kann nach Fächern und Themen.

Sandra Kober, Lisa-Marie Bockel, Nicole Kern (v.l.)

Welche Features sind besonders sinnvoll, werden gerne genutzt? Was kann verbessert werden?

Lisa-Marie Bockel: Ich orientiere mich an dem Stoff, der für mein Lehrjahr relevant ist. Auch das kann man beim azubi:web, das sich an den Themen des Rahmenplans orientiert, steuern. Ein Fragebogen besteht immer aus 10 Fragen. Wenn man die beantwortet hat, bekommt man einen zusammenfassenden Test. Die App vermittelt auch viele Inhalte, die in der Schule gar nicht drankommen.

Sandra Kober: Als Ausbilderin in unserem Hotel habe ich mir einen Login angelegt und dies auch für alle Trainer in den Abteilungen getan. Ich mag die Funktion, dass man sich untereinander „duellieren“ kann, auch mit Usern, Auszubildenden, die nicht in unserem Betrieb arbeiten.

Nicole Kern: Das Tool bereitet nicht nur auf die Prüfung vor, sondern unterstützt den kontinuierlichen Lernprozess. Als Administrator haben wir Einsicht, wie stark sich die Azubis mit welchen Themen auseinandersetzen. Werden Lernfelder identifiziert, kann man gezielt nachschulen.

Was kann bei der Anwendung verbessert werden?

Lisa-Marie Bockel: Zum Beispiel, dass man generelle Informationen zu bestimmten Themen abrufen kann, fragenunabhängig, so ähnlich wie bei Wikipedia. Wir haben gehört, dass das Tool um eine „Berichtsheft-Funktion“ erweitert werden soll. Das fände ich cool.

Nicole Kern: Generell kann man sagen, dass die Entwickler von azubi:web sehr gern und schnell Anregungen der Betriebe aufgreifen. Das Tool hat in den letzten 2 Jahren einen großen Entwicklungsschub gehabt, sowohl was den Inhalt als auch die Usability angeht.

Ersetzt azubi:web die Ausbildenden in den Betrieben?

Nicole Kern: Nein, so darf es nicht sein. Es ergänzt und kann beispielsweise Inhalte für Schulungen liefern, die unsere Abteilungstrainer dann nicht mehr selbst vorbereiten müssen. Und es ist eine weitere Möglichkeit, Spaß am Lernen zu haben.

Unsere Abteilungstrainer*innen nehmen alle an einer dreitägigen Schulung teil, um unter anderem die so wichtige Einarbeitungsphase eines Azubis optimal zu unterstützen. Neben den Inhouse-Maßnahmen sind auch DEHOGA Berlin-Trainings wichtige Bestandteile der Ausbildung. Dazu kommen Weiterbildungen beispielsweise im Bereich Teamwork, Stressabbau, ausgewogene Ernährung oder auch Prüfungsvorbereitung.

Lisa-Marie Bockel: Viele trauen sich nicht, in der Gruppe etwas zu sagen. Sie sind schüchtern. Für die ist azubi:web eine super Sache, weil man sich nicht schämen muss, wenn man etwas falsch gemacht hat. Man kann die App schließen und am selben Punkt wieder öffnen und weitermachen. Für unsere beiden Auszubildenden aus Syrien bzw. Afghanistan ist das insofern besonders praktisch, als dass sie die Fragen erst einmal in Ruhe übersetzen können.

Created By
Grischa Puls
Appreciate

Credits:

DEHOGA Berlin

Made with Adobe Slate

Make your words and images move.

Get Slate

Report Abuse

If you feel that this video content violates the Adobe Terms of Use, you may report this content by filling out this quick form.

To report a Copyright Violation, please follow Section 17 in the Terms of Use.