Während der Arbeiten an den virtuellen Räumen von V4 ist es für mich wichtig zu sehen, wie Besucher sich dort verhalten. Es gibt viele Überraschungen für mich! Ich brauche dieses Wechselspiel, um die Anlage von V4 zu entwickeln.

Mir fällt nebenbei immer wieder eine Ungeduld im Umgang mit dem Medium „Website“ auf. Eine Ungeduld (bei anderen und mir selbst), die sagt: "auf einer Website sollen Informationen schnell und selbsterklärend zugänglich gemacht werden. Sonst nichts."

Obwohl die simulierenden Techniken das umfassendste Medium sind, das es derzeit gibt, gestehe ich ihnen lieber nur eine dienende Funktion zu. Sie sollen Informationen übermitteln in einer Weise, die ich erwarte und kenne.

Woher kommt diese Ungeduld?

Allgemein strengt mich die Neuheit, Vielfalt und Allgegewärtigkeit der digitalen Welt an. Ich hätte gerne, dass sich "endlich" Standards heraus bilden. Standards, an die alle sich halten und die möglichst unverändert bleiben. Stattdessen gibt es ständige technische Änderungen, logische Fehler und Manieriertheiten der Programmierungen - Störungen, die sich insgesamt zu einem verwirrenden Getöse aufschaukeln, mit dem ich eigentlich nichts zu tun haben will.

Aber mit einem Wunsch nach einer Drosselung des Potentials von "Website" bin ich bei der V4-Anlage vorsichtig, denn:

die Techniken der simulierenden Medien sind als Kulturwerkzeug wirkmächtig und unabsehbar,

und ich lebe in einer Epoche, die Vieles tun kann, das sie nicht verstehend durchdringt. Ich weiß nicht, was „Information“ ist. Oder „Bewußtsein“. Aber diese Dinge verweben sich vor meinen Augen und in meinem Alltag ineinander. Insbesondere im Umfeld der virtuellen Simulationen und der von ihnen ausgehenden Infragestellung der Realität.

Als Künstler will ich das Werkzeug der simulierenden Medien so einsetzen, wie Ölfarbe, Pinsel, Papier und Stifte - denen ich ihren Willen lassen muss.

Ich möchte zu einem klaren Bild kommen, ja! Einfach, deutlich, benutzerfreundlich.. Aber - ich will vorsichtig bleiben.