Workshop mit Pavel & Miho 05/06.08.17 Thema: Architektur und Stadtfotografie

Am 05/06.17 veranstalteten Pavel & Miho ein Workshop in Berlin mit dem Thema: Architektur- und Stadtfotografie. Hierbei geht es aber nicht um die gewohnten Touristenfotos von Berlin Sehenswürdigkeiten, sondern das erkennen von Formen, Strukturen, Linie und Spiegelungen. Hierbei zeigten die Beiden doch ungewohnte Perspektiven bzw. Betrachtungsweisen

Ein jeder würde niemals auf die Idee kommen, die Säulen am Brandenburger Tor zu fotografieren. Jeder würde das Frontal Foto machen, was im Grunde auch nicht schlecht ist. Da dies eine Touristenattraktion ist, befinden sich dort auch eine Menge Leute, die dann natürlich zu sehen sind. Und wer möchte schon fremde Menschen fotografieren, wenn man eigentlich die Sehenswürdigkeit ohne Publikum haben möchte, da muss man schon sehr spät dort sein oder sehr früh. Die Säulen mit der Flucht nach hinten immer heller werdend und die Struktur der Säulen zu zeigen ist eine andere Betrachtungsweise, zugleich allerdings auch interessant.

So ziemlich niemand, außer unsere beiden Dozenten kommt auf die Idee, die Kamera auch mal schräg zu halten. Durch die schräge Haltung der Kamera kann man plötzlich Linien und Strukturen viel besser betonen. Ein gutes Foto ist dann ein gutes Fotos, wenn man seine Phantasie anregen muss, um zu überlegen, was möchte der Künstler damit aussagen.

Das Holocaust Mahnmal zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz war unsere zweite Station. Eigentlich hat das Mahnmal schon etwas bedrückendes auf Grund der Geschichte. Doch so bald man mal an die tiefste Stelle zwischen den Steinen geht, findet man wieder Winkel und Geometrien zum ablichten. Da das Wetter am Nachmittag regnerisch und bewölkt war, entschied ich mich für eine Schwarzweiß Entwicklung, um die Stimmung wieder zu geben. Der Gang betont Raum und Tiefe.

Das Lieblingsthema unseres Dozenten Miho ist Spiegelungen. Auch hier muss man mal die Kamera schief halten, damit das Bild eine Aussage bekommt. In Glasscheiben oder anderen Flächen, die sich spiegeln, entdeckt man so manches mal noch andere Bilder.

Auch hier am Potsdamer Platz konnte man an der Architektur Formen finden, die es sich lohnt in Szene zu setzen. Die meisten hätten vermutlich auch hier die Frontal Ansicht genommen vom Platz. Zu bestimmten Tageszeiten und mit einer Langzeitbelichtung ergibt dies auch vorzeigbare Fotos. So sog ich in diesem Falle die Nähe des Pfosten mit Blick nach oben in Betracht.

Nach 2 Stunden wurden dann die Dozenten gewechselt und Pavel ging mit uns ins Regierungsviertel, um auch da seine Tipps zu vermitteln.

Die erste Aufgabe bestand darin, das typische Postkarten Photo zu machen. Zum Einen Rechts das Marie Elisabeth Lüdders Haus, dann der Reichstag.

Auch Pavel sucht in seinen Bilder nach Formen und Linien. Die Aussage dieses Bildes sollte die Tiefe des Fotos sein. Angedeutet durch die Flucht der Bänke und der Krümmung der Spree im Endlichen. Diese beiden Punkte treffen sich in der Tiefe.

Die meisten Menschen, die eine Kamera in der Hand halten, halten ihren Kopf schön gerade. Vielleicht mal nach rechts oder links schauen, ob es etwas abzulichten gibt. Nein es lohnt sich auch mal nach unten oder in diesem Falle nach Oben zu schauen, Geometrien und Spiegelungen zu finden. Formen und Linien bestimmen unser Leben, doch keiner nimmt sie bewusst war.

Hier ein absolutes Beispiel, das nicht immer schönes Wetter ein Garant für schöne Fotos ist. Durch den Regen und der niederen Haltung der Kamera konnte man sehr schön die Spiegelungen ablichten. Nicht nur auf Glasflächen sondern auch in Pfützen kann man Spiegelungen finden. Man muss nur den richtigen Winkel finden und dann klappt das schon.

Durch bestimmte Bearbeitungsmethoden kann man selbst am helllichten Tage, Dinge zum Leuchten bringen. In diesem Falle sind es die beiden Strahler, die ich eingeschaltet habe. Mit Hilfe des Radialfilters in Camera Raw und der Überlappung von mehreren Filtern, schafft man es Leuchten ein zu schalten. Aber auch hier sollte wieder die Linienproportionen als eigentliche Bildaussage herhalten. Die Strahler boten sich regelrecht an, sie ein zu schalten.

Den Abschluss des ersten Tages bildet der Besuch der Reichstagkuppel. Wie ich finde ein Highlight, nicht nur für mich, sondern wie ich denke auch für alle anderen Teilnehmer. Zum Abend hin änderte sich das Wetter und bescherte uns ein grandioses Licht

Die abendliche Sonne lies den Reichstag in seinen goldenen Farben erstrahlen. Es war wie eine Belohnung für die Anstrengungen des Tages für alle Teilnehmer. Auch wenn das Bild leicht schief wirkt, es war gewollt und sollte eine gewisse Dynamik reinbringen.

Vor dem Einlass zückten alle nochmal ihre Kameras, um die Strukturen der Decke und der Säulen zum Ausdruck zu bringen. Auch hier wurde das Aufnahmegerät bewusst schräg gehalten. Meiner Meinung bot diese Art von Motiv eine bessere Aussage als eine gerade Haltung.

Die Reichstagkuppel kurz bevor die Lichter eingeschaltet wurden. Die Sonne war am Horizont nur durch einen Lichtstreifen zu sehen und somit wurde das Licht gedimmt. Es bekam nicht mehr die goldenen Strahlen ab, sondern durch eine leichte lila Färbung wurde so langsam die blaue Stunde eingeläutet.

Im Innern der Kuppel bestimmten in erster Linie die vielen Kreise die Symmetrie Die Auf- bzw. Abgänge der Kuppel waren Spiralförmig angeordnet. Ein Paradies an Motiven. Auch der in der Mitte zylindrisch angeordnete Standfuss mit seinen vielen Spiegeln lies jede Menge an Interpretationen zu.

In diesem Falle habe ich das Bild auf den Kopf gestellt um es wie ein Ufo wirken lassen. Ich glaube auf diese Idee wäre keiner gekommen. Da der Künstler freie Interpretationsmöglichkeiten hat und mir dies regelrecht ins Auge fiel, konnte ich nicht dran vorbei gehen.

Bei diesem Bilder würde man Meinen, man schaut aus einem Raumschiff heraus. Oder es ist das Zentrum für einen Zeitreise ins Ungewisse. Auch hier ist grenzenloser Spielraum an Aussagen möglich. Aber als Hauptthema bleibt der Kreis. Der Kreis immer kleiner werdend aber nicht spiralförmig.

Zum Abschluss des ersten Workshop Tages die wundervollen Abendlichter des Gebäudes. Auch hier konnte ich nicht die Finger weglassen, um das Rechteck in den Vordergrund zu stellen. Hier konnte ich nur mit einem Stativ arbeiten und einer sehr hohen Iso Zahl (6400), um das Motiv so hin zu bekommen.

Auch am zweiten Tag wurde die Teilnehmergruppe geteilt. Eine Gruppe machte sich auf den Wege zu den Hackeschen Höfen, die Andere ging mit Pavel auf die Museumsinsel.

Das Bild zeig einmal wieder die Tiefe des Raumes mit dem Licht am Ende des Tunnels. Ich habe es bewusst nicht so stark betont wie unsere beiden Dozenten in ihrem Bild. Trotzdem sollte das einfallende Licht von der Seite sichtbar bleiben. Ich glaube es ist mir gelungen.

Dann fand einer unserer Teilnehmer diese Spiegelung. In das sich sogar Miho verliebte. Der Weg in der Mitte soll als Symbol der Trennung verstanden werden bzw. oben und unten besser zu zeigen sein.

In den Hackeschen Höfen angekommen, richtete sich der Blick nach oben. Die Höfe boten so viele Formen und Leuchten, die eingeschaltet wurden, um Gegensätze erstrahlen zu lassen. Auch die Sonne lies uns nicht im Stich. Der Tag wirkte in sich wie ein Geschenk an Farben und Formen.

Im Zentrum des Bildes ist die eingeschaltete Leuchte, drum herum die Geometrie der Häuser Dächer. Auch wenn der Himmel etwas surreal wirkt, so soll dieser einfach nur das sehr schöne Wetter an diesem Tage wieder spiegeln. Hinzu noch die pastellfarben der Häuserwände. Ich hoffe, eine gelungene Komposition.

Aber auch Sterne gibt es am Tage. Zu mindestens kann man die Sonne mit einer ziemlich geschlossenen Blende diese so wirken lassen. Die Lichtflecken sollen die Sonne noch unterstreichen. Bildmittelpunkt soll hier eindeutig die Sonne sein. Deswegen habe ich die Häuserwände auch nicht heller gemacht.

Noch ein letztes Mal wurde die Gruppen getauscht und die Museumsinsel war jetzt unsere Spielwiese.

Ein Foto ohne den Berliner Dom wäre unpassend. Und so sollte es wieder als Postkarten Motiv herhalten. Man musste es aber so weitwinklig wie möglich ablichten und dann in der Nachbearbeitung den Bildausschnitt kürzen, um die störenden Elemente nicht im Bild zu haben.

Auch der Säulengang am Haupteingang bietet viel, wenn man den Kopf nach oben nimmt. Auch hier ist die Sichtweise eines jeden frei bestimmbar. Der schiefe Blickwinkel soll aber auch hier genau das Erzeugen.

Auf den Treppen des alten Museums entstand dieses Photo. Die wundervollen Strukturen und Linien an den Säulen stifteten mich zu diesem Bild an. Und am Ende steht der Himmel, der keine Grenzen kennt. So war auch das Motto der Fliegerei, als sie damals begann. Hier zeigen die Säulen ins Unendliche des Himmels.

Hier bestand die Aufgabe darin, Licht und Schatten zu symbolisieren. Aber auch die Flucht der beiden Badewannen stellen einen Gegensatz zu den Linien der Säulen nach oben dar. Dieses Bild funktioniert nur in Schwarzweiß, um alles so genau dar zustellen.

Fazit eines Jeden kann nur sein. Viel gelernt und neue Sichtweise trainiert. Jetzt gilt es, diese in die Realität um zu setzen. Von den Beiden konnten wir viel Lerne, waren immer präsent und aufgeschlossen. So wie man sie aus dem Youtube Channel kennt.

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