„Lebe hier nicht alleine" die Hilfe von Pepi Kohl

Wir hatten Glück: Sofort nach unserer Ankunft nahm sich die gute Seele des Lagers, ein langjähriger Häftling namens Pepi Kohl, unser an, der in der Effektenkammer beschäftigt war. Ein Häftling, der durch sein Wesen von den meisten, auch von den Grünen (kriminellen Häftlingen) respektiert wurde. Er gab uns allen gleich eine sehr kluge Belehrung:

„Lebe hier nicht alleine – alleine hast du keine Überlebenschance - und schaue, dass du niemals auffällst, das wäre dein Ende“.

Mit Hilfe von Kontakten im ganzen Lagerbereich half er uns, uns relativ schnell ins Lagerleben einzuordnen, und bald kamen wir zu besseren Arbeitskommandos. Ich arbeitete zu Beginn etwa 3 oder 4 Tage im Steinbruch, dann kam ich ins bedeutend bessere Baukommando, dann noch besser zu den Kanalreinigern und schließlich, ich denke es war Anfang 1943, landete ich bei der Müllabfuhr.

Das Müllkommando, es waren immer 12 bis 14 Häftlinge, die meisten waren Spanier, manches Mal auch zwei - als damals so bezeichnete - "Zigeuner" aus dem Burgenland, ein Tscheche, Spanienkämpfer, ich und der Capo Fritz Lipinsky, aus Essen glaube ich, ein Grüner. Ein sehr guter, gerechter Mensch, der – so weit ich weiß – nie jemanden geschlagen oder irgendwie misshandelt hat. Auch Homosexualität praktizierte er nicht, so wie viele Capos und andere Häftlingsfunktionäre das getrieben haben.

© MKÖ

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Mauthausen Komitee Österreich
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