"Es ist eine Art Propaganda" Viele Junge Äthiopier fliehen vor Durst und armut - Wie die BRunnen aus trier diese Flüchtlingsbewegung beeinflussen

Viele junge Äthiopier flüchten in andere Länder, weil sie ihre eigene Lebenssituation und die ihrer Familien verbessern wollen. Es sei eine Art "Trend", sagt Asmalesh Dagne. Der 28-jährige Chemielehrer ist der Foodmanager von SMART. Die Firma, die in Äthiopien gegründet wurde, wird von der Antonia Ruut Stiftung aus Trier unterstützt. Sie schafft Arbeitsplätze, baut und wartet die Brunnen der Stiftung und schult Farmer in nachhaltiger Landwirtschaft.

Männer in der Hauptstadt Addis Abeba binden leere Wasserkanister zum Transport zusammen. Auch in Äthiopiens Hauptstadt ist die Versorgung mit Wasser und Strom oft nur unzureichend ausgebaut. Viele beziehen auch in der Hauptstadt ihr Wasser aus Brunnen oder kleinen Flüssen.

Die non-governmental-Organization (NGO) SMART der Antonia-Ruut- Stiftung wurde direkt in Äthiopien gegründet, um vor Ort für den Brunnen und die Projekte arbeiten zu können. Andere Projekte sind die Schulungen für die Bauern der Umgebung. Asmalesh Dagne leitet viele dieser Schulungen. Der frühere Chemielehrer hat sein Hobby zu einem neuen Beruf gemacht. Bereits im Schulhofgarten hat er den Schülern beigebracht, wie man nachhaltig anbaut. Im SMART-Team ist er Spezialist für Permakultur, einer Art der Landwirtschaft, die auf nachhaltige, naturnahe Kreisläufe im Anbau setzt.

Dennoch wächst die Hauptstadt an allen Ecken und Enden und seit neuestem auch immer mehr in die Höhe, überall entstehen Hochhäuser. In den Pausen sitzen die Arbeiter zusammen und beschäftigen sich mit ihren Handys.

SMART schafft Arbeitsplätze in den Regionen rund um die Brunnen. Sie brauchen Brunnenwärter, aber auch Leute, die in den Schulungszentren für die Bauern der Umgebung arbeiten. Damit geben sie nicht nur Einzelnen eine Perspektive, sondern stoßen eine Entwicklung aus dem Inneren des Landes heraus an: Leute können dauerhaft und sicher auf Wasser zugreifen, somit ihre Landwirtschaft durchs Jahr stabilisieren und mit den nachhaltigen Anbaumethoden ihren Ertrag und ihre Ernährung verbessern. Frauen und Mädchen gewinnen Stunden am Tag, um arbeiten und lernen zu können und dadurch ihre Berufschancen zu verbessern.

In Äthiopien gibt es drei große Religionen: Muslime, koptische Christen und protestantische Christen.

Das Land entwickelt sich und bietet einen Anreiz, dort zu leben. Allerdings fliehen immer noch viele Menschen aus Äthiopien. Einige kommen zurück, manche lebend, manche tot. Es sei eine Art Propaganda unter jungen Leuten, sagt Asmalesh Dagne. Sie "schmeißen" die Schule und gehen ins Ausland, um Geld zu verdienen. Ihre Vorbilder seien einige wenige, die es geschafft hätten, auf diese Weise ihr Leben und das ihrer Liebsten zu verbessern. Ein Trugschluss, wie er findet.

Ein alltägliches Bild: Eine Familie vor ihrem Haus in einer der Vorstädte von Äthiopiens Hauptstadt. Wie wohlhabend diese Familie ist, lässt sich nicht sagen.

Es gebe eben nur wenige, die es geschafft hätten, ihr Leben durch eine Flucht zu verbessern. Wesentlich mehr kommen zurück, weil sie ihr Ziel auch im anderen Land nicht erreichen konnten oder weil es ihnen dort sogar schlechter ging. Statt zu fliehen, so Dagne, solle man versuchen, die Situation in Äthiopien selbst zu verbessern. Die Arbeitsplätze, die SMART schafft, sind eine Möglichkeit dafür. Im Interview erzählt er die Geschichte eines Brunnenwärters von SMART, der selbst geflohen ist und in einem anderen Land ins Gefängnis kam. Außerdem berichten zwei Angestellte von SMART von ihren Fluchten und wie sich ihr Leben dadurch verändert hat. Eine bereitet gerade ihre nächste Flucht vor, die andere würde nie wieder weggehen.

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Online Volksfreund
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Credits:

Stefanie Braun

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