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Moody Food Fotografie 5 Grundregeln für stimmungsvolle Bilder zum Anbeissen

Wir alle kennen das. Vor uns steht ein leckeres, noch dampfendes Gericht, das nicht nur verführerisch riecht, sondern auch so aussieht. Wir zücken das Smartphone und versuchen, unser Essen im besten Licht abzubilden. Es scheint fast so, als würde heute gar nichts mehr verspiesen, ohne zuvor fotografisch festgehalten zu werden. In 95% der Fälle sieht das Resultat dann aber nur halb so appetitlich aus, wie in Echt.

Langweilige Essensfotos in sogenannten #foodporn zu verwandeln will gelernt sein. Mit ein paar wenigen Tricks gelingt es aber bestimmt. Ich stelle euch deshalb hier meine Tipps vor, die ich für Aniahimsa anwende. Los geht's!

Wer auf Instagram unterwegs ist, weiss, dass inzwischen nur noch Accounts Erfolg haben, die von A bis Z durchgestylt sind. Der Look der Bilder muss stimmen, einheitlich sein. Was nach total viel Arbeit klingt, ist einfacher umgesetzt als man vielleicht auf den ersten Blick denkt. Wichtig ist es, einen Stil zu finden, der vom User sofort erkannt wird. Um das zu verwirklichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Meine fünf Favoriten stelle ich euch hier nun vor:

  1. Ein einheitliches Farbkonzept
  2. Immer denselben Filter benutzen
  3. Einen einheitlichen Hintergrund wählen
  4. Dieselben Props verwenden
  5. Bewusstes Spiel mit Licht und Schatten
Vorher / Nachher

1. Farbkonzept

Je bunter, desto besser? Könnte man meinen. Tatsächlich ist es aber so, dass Fotos mit weniger aber auffallenden Farbtupfern besser ankommen. Ich beschränke mit gerne auf ähnliche Nuancen (zum Beispiel Gelb, Orange und Rot) oder nehme zwei Komplementärfarben, die sofort ins Auge stechen. Viel wichtiger als die Farbe - und das wissen die wenigsten - sind die Texturen. Bevor man also noch mehr verschieden farbige Zutaten in eine Schüssel kippt, überlegt man sich besser, welche Strukturen schon vorhanden sind. Je mehr Facetten diese haben, desto interessanter wird der Look des Fotos.

Ähnliche Nuancen: Bei Farben lieber nur auf wenige Töne setzen, als den Regenbogen abzubilden.

2. Filter

Es gibt unzählige Möglichkeiten, mit verschiedenen Filtern eine einzigartige Stimmung zu zaubern. Ich schaue jeweils, dass ich über eine längere Zeit hinweg denselben Look anbiete. Sprich: Ich benutze denselben Filter über einen längeren Zeitraum hinweg. Am besten funktioniert das mit Adobe Lightroom. Dort kann ich mir eine Voreinstellung speichern und muss diese nur noch über jedes neue Bild legen und etwas anpassen. Das Tolle an diesen Filtern ist, dass ich sie je nach Jahreszeit wieder ändern kann. Im Winter sind meine Fotos dunkler, im Frühjahr werden sie wieder heller.

Vorher / Nachher
Vorher / Nachher

3. Hintergrund

Um den Wiederkennungswert für die eigenen Bilder hinzubekommen, kann ein immer wiederkehrender Hintergrund hilfreich sein. Dafür eignen sich besonders solche mit einer Struktur. Zum Beispiel Holzplatten oder Tische mit hübschen Marmorierungen. Tolle Backdrops können aber auch im Baumarkt günstig erworben werden. Dort gibt es Folien. Achtung: Diese müssen unbedingt matt sein, da es sonst zu Spieglungen kommen kann.

Ich verwende aktuell einen alten Koffer mit Beschriftungen. Der Hintergrund passt gerade sehr gut, da ich aktuell ziemlich dunkel und moody fotografiere. Ausserdem hat diesen Hintergrund niemand, da es sich um ein Unikat handelt. Der Koffer hat eine Geschichte, und das sieht man ihm an. Das überträgt sich auf die Bilder. Stöbert also ruhig auch einmal auf dem Dachboden der Grosseltern. Wer weiss, welche Schätze sich da verbergen!

Mein zweiter Hintergrund ist unser Esstisch. Er ist aus Naturholz und eignet sich durch seine Strukturen und den Platz am Fenster auch wunderbar als Hintergrund (siehe Bild).

4. Props

Mehrere kleine Schälchen, Tassen und Teller auf einem Bild wirken viel natürlicher, als wenn da nur eine grosse Bowl angeboten wird. Dann sieht es so aus, als würde man gemütlich mit Freunden zusammen essen - und nicht alleine. Für die Bildkomposition wähle ich also immer ganz bewusst meine Props aus.

Mehrere Schälchen machen das Bild optisch interessanter.

Je mehr dem Auge geboten wird, desto interessanter ist das Bild. Hier kann es besonders schön sein, auch mit Tiefenschärfe zu arbeiten. So kann ein Teller in den Fokus gestellt werden und die anderen sind verschwommen im Hintergrund zu sehen.

Durch die Tiefenschärfe und die Spieglung im Fenster bekommt das Bild eine ganz andere Atmosphäre. Hier wird schräg von oben fotografiert, statt direkt von oben.

5. Licht/Schatten

Ich arbeite für Food Fotos nur mit natürlichem Licht. Das wirkt viel authentischer und hilft dabei, die Geschichte zu erzählen. So ist nämlich immer auch zu erkennen, welche Tageszeit gerade ist und vielleicht auch, welche Jahreszeit vorherrscht. Die Bilder sollen authentisch sein und trotzdem kunstvoll wirken. Dieser Grat ist relativ schmal. Und hier spielt natürlich auch der individuelle Geschmack eine Rolle. Ich persönlich empfinde zu ausgeleuchtete Fotos als nicht schön. Im Gegenteil: Ich schaue sogar, dass alles künstlich vorhandene Licht für das Shooting abgestellt ist.

Durch die Nachbearbeitung in Lightroom und eine gute Linse, kann ich es mir erlauben, relativ dunkel zu fotografieren. Direktes Sonnenlicht vermeide ich. Am liebsten Fotografiere ich an schattigen Fensterplätzen, wo das Licht nur von einer Seite kommt. Generell kann gesagt werden, dass das Licht am Morgen am besten ist. Im Sommer ebenfalls am späteren Nachmittag, wenn die Sonne wieder tiefer steht.

Vorher / Nachher
Created By
Anina Gepp
Appreciate

Credits:

Anina Gepp

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