Der Nord-Ostsee-Kanal, mit fast hundert Kilometern Länge zwischen Elbe und Kiel und mit mehr als 30.000 Schiffspassagen pro Jahr - das ist viel, viel mehr als im Suez- oder Panama-Kanal, ist eine Sehenswürdigkeit.
Alle warten, keines kommt. Jetzt grad nicht. Wo bleibt das Traumschiff? Gespannte Erwartung bei Kanalkilometer Null, Schleuse Brunsbüttel, und sieben Uhr ist durch. Nur das Kreuzfahrtschiff nicht, das ist (noch) nicht durch. Dabei sollte es jetzt einfahren von der Elbe in den Nord-Ostsee-Kanal. Und kommt dann doch!
Foto: Maritimes Flair an der Brunsbuetteler Schleusenmeile © Dithmarschen-Tourismus-Photocompany
Radeln auf dem Plattenweg am Ufer
Der hauptsächlich am Ufer entlangführende Radweg ein tolles Stück Fahrrad-Tour. Und wer weiß, vielleicht kann man unterwegs ja mal mit einem Traumschiff um die Wette fahren. Oder mit einem Schlachtkreuzer der Marine oder U-Boot, denn die sind hier ab und zu auch unterwegs.
An der Strecke queren kostenlose Fähren den Kanal. Wer mag, kann gleich hier zu Beginn mit der Fähre in den Brunsbütteler Süden übersetzen, um später kanalaufwärts z.B. in Sehestedt wieder zurückzukehren – die Route führt nun durchs Ländliche.
Man kennt die Kanalbrücken vielleicht vom Auto aus oder der Bahn; von unten sind sie spektakulär, monumental und – vor allem die Eisenbahnbrücke bei Hochdonn...
...und die Hochbrücke von Rendsburg - von einem einzigartigen ästhetischem Reiz.
Der Kanal ist ein moderner Verkehrsweg, das Land links und rechts davon oft Natur pur. Die Karten verzeichnen Routen, die abseits des Kanals zu kleinen, sehenswerten Städten wie Burg oder Sehestedt führen oder durch Naturschutzgebiete wie das um den Kudensee.
Abstecher zum Steinzeitpark
Hinter der Straßenbrücke zwischen Albersdorf und Hademarschen lohnt ein Abstecher zum Steinzeitpark Dithmarschen (nahe Albersdorf). Der Weg führt in einen lichten Wald mit Eichen und Buchen in gefälliger, sanfter Hügellandschaft. Eine Landschaft, die bereits vor 6000 Jahren Heimat war, geheimnisvolle Steinzeitgräber zeugen von ihrer Anwesenheit und ihrem Totenkult.
Hotel „Kanal 33“
In Hohenhörn (nahe Schafstedt) steht das Gasthaus und Hotel „Kanal 33“ direkt am Ufer. Die kleine Fähre müht sich im Minutentakt über den Kanal, die Silos der Genossenschaft nebenan sehen in ihrem verwitterten Grau aus wie eine Burg aus dem Mittelalter.
Vor den Gasthaus ist der Biergarten und auch hier gilt: Schiffegucken. Aus der alten Gastwirtschaft wurde ein Kleinod zum Essen und Übernachten. Die Zimmer sind modern und gemütlich, großzügig und licht. Mehr noch: „Wir haben aus alten Dalben des Nord-Ostsee-Kanals Betten, Schränke und Fensterbänke tischlern lassen. Auch der Fußboden wurde aus dem Douglasienholz der Dalben gefertigt“, erklärt Petra Lucht.
Radfahrer dürfte auch dieser Service interessieren: „Wir haben eine kleine Werkstatt und einen Schlauch-Automaten, nasse Sachen kommen in den Trockenraum und das E-Bike kann man hier aufladen. Nach Vorbestellung organisieren wir auch Leihräder von unserem hiesigen Verleih“, sagt Petra Lucht. Und das Schönste, im stimmigen Ambiente der Zimmer, ist der Blick aus dem Fenster - ist Kanal-Kino vom Feinsten: das Hin und Her der kleinen Fähre inklusive abendlichem Schaftransport mit Traktor und Anhänger, der Blick in die grüne Weite Westholsteins und immer wieder Schiffe, Schiffe, Schiffe. http://www.kanal33.de/
Auch Spaziergehen oder Wandern ist am Kanal ein Erlebnis
Credits:
Dithmarschen-Tourismus-Photocompany; Hans-Raimund Kinkel