Soziale Nähe schaffen - physisch Abstand halten
Wie geht es unseren älteren Mitmenschen im Stadtteil, in Zeiten der Pandemie? Was wissen wir von ihnen? Wie soll das gelingen, soziale Nähe schaffen und dabei physischen Abstand halten? Das ist nur eine kleine Auswahl an Fragen, mit denen wir uns beschäftigen wollen. In der Stadtteilgruppe, im Beirat, im Gespräch mit alten und jungen Menschen aus dem Stadtteil.
In Horn-Lehe leben 26.469 Menschen. (Stand: 31.12.2019)
Fast jede(r) Vierte gehört zur Altersgruppe 65plus: 6.389
An die 1.000 Menschen leben in den sieben Pflegeheimen und Senioren-Einrichtungen des Stadtteils. Legt man die Zahlen des Statistischen Landesamts zugrunde, dann werden 581 stationär betreut, die übrigen ca. 400 Personen über 65 Jahre leben demnach in Senioreneinrichtungen, zählen jedoch in der Statistik zu den Alleinwohnenden.
Wo drückt der Schuh?
O-Ton
Leiter einer Begegnungsstätte im Stadtteil (Juli 2020)
Viele Unsicherheiten: Es gibt fast im Wochentakt neue Regeln, die erst einmal wieder neu verinnerlicht werden müssen. Die Menschen fragen mich täglich, was ist erlaubt, und was nicht. Dann gibt es natürlich auch zahlreiche Menschen, die setzten sich „stumpf“ über die Corona Regelungen hinweg.
Deprivation: Menschen, die sich noch mehr zurückziehen. Psychische Krisen, wo die Coronakrise nochmal als Verstärker dieser Krisen wirkt. Menschen die sich vollkommen abkapseln, zurückziehen und restlos vereinsamen.
Angst um bestehende Kontakte (z.B. über Treffs und Kreise aus Vor-Coronazeiten). Werden die bestehenden Kreise eingehen, die alten Kontakte sich auflösen?
Meine persönliche Befürchtung (...) ist, dass tatsächlich sehr viele Gruppen / Treffs / Aktivitäten / Engagements von Ehrenamtlichen eingehen werden und nach der Coronakrise wieder völlig neu aufgebaut werden müssen.