Island - Tag 11

Um 7 Uhr morgens ging es schon los, das Ziel Raufarhöfn. Eine dreistündige Autofahrt durch teilweise kilometerweite, schneebedeckte Ödlandschaften.

Warum fährt man zu einem der nördlichsten Dörfer Islands? Ganz einfach: Um den Arctic Henge zu sehen. Eine Polarsonnenuhr mit einer wundervollen Sage.

Ein Teil des Arctic Henge

Raufarhöfn selbst wirkt sehr alt und stellenweise stark verfallen.

Es scheint als würden hier Hauptsächlich Fischfabriken aufgebaut worden sein.

Weiter nach Raudanes! Ein ca. 7 Kilometer langer Rundwanderweg (ist aber doch etwas länger als angegeben 😃) Entlang der Steilklippen, führte uns der Weg entlang der Küste. 16 Punkte mit interessanten Aussichten gab es zu entdecken und genießen. Atemberaubender Wanderweg - klare Empfehlung.

Mit einer Sache haber wir aber nicht gerechnet: Die ersten Puffins zu sehen! Wir nutzten den schönen Tag und die warme Sonne - immerhin hatte es heute trotz Wind gefühlte 15 Grad. Was für uns nach den paar Tagen Island schon sommerliche Temperaturen sind. (Auch wenn einige Isländer bereits bei 4 Grad und Schneefall in kurzen bzw. Trainingshosen herumlaufen). Wir legten uns also an den Rand der Steilküste und Fotografierten die Puffins! Selbst wenn wir sie mit dem 70-200 Tele nicht ganz formatfüllend Ablichten konnten, so haben wir zumindest ein paar gute Schnappschüsse von ihnen 😍

Nach dem langen Marsch und den vielen Fotos knurrten uns die Mägen. Schnell ging es zur nächsten Ortschaft, wo wir gerade noch 15 Minuten für einen schnellen Einkauf hatten. Viele kleine Läden verkaufen das Nötigste, führen jedoch nur geringe Bestände und so standen wir in einem mehr oder weniger leeren Laden 🙁 Ein paar Trinkjoghurts (die sind hier extrem lecker), Käse und Knäckebrot verhinderten, dass wir hungerten. Nach kurzer Absprache ging es im Eiltempo nach Husavik, wo ein Netto Supermarkt bis 19 Uhr offen hat.

18:50 sind wir angekommen, der Supermarkt hatte aber bereits geschlossen... Zum Glück gab es daneben gleich eine Olis Tankstelle! Bei Olis bekommt ihr immer tolles Essen! Frisch zubereitet und für Tankstellen-Essen sehr gut! 2 schön saftige Burger mit Speck, Pilzen, Käse, Sauce Bernaise, Salat, Zwiebeln und Pommes, 1 Pepsi und 1 Liter Wasser gingen für ca. 30 Euro über den Tresen. Nach einer ausgiebigen Pause hieß es für uns auf zum Nationalpark. Auch wenn wir diesen erst um ca. 22:20 erreichten - was bedeutete dass die Sonne bereits hinterm Horizont verschwand - beschlossen wir ein paar hundert Meter zu ein paar Aissichtspunkten zu wandern.

Die steilen Felswände, der gefrorene See inklusive Wasserfall, sahen so interessant aus, dass ich. nicht anders konnte, als eine Langzeitbelichichtung zu versuchen, während die anderen mit ihren Taschenlampen die Szene gezielt ausleuchteten. Dank unserer Ausrüstung störten uns die fallenden Temperaturen nicht. Etwa 40 Minuten später standen wir wieder bei unserem Mitewagen.

Wir hatten am Vortag beschlossen, die Nacht zu nutzen um Polarlichter zu jagen. Nun, nachdem wir bereits Puffins gesehen hatten, wollten wir unser Glück wieder versuchen! Kurz bevor ich ins Auto stieg, sah ich noch ein letztes mal gen Himmel in der Hoffnung zumindest ein kleines Schimmern zu erkennen.

Tatsächlich! Ein kleiner Ansatz einer Aurora borealis! Auf meinen Aufschrei sofort auszusteigen, sprangen alle wieder aus dem Wagen, Hektik entsand, die Fotoapparate wurden ausgepackt, das Stativ aufgestellt und dann, keine 2 Minuten nach diesem kleinen zaghaften, kaum sichtbaren, grünlichem Schimmer in der Atmosphäre ging es auch schon los! Ein Atemberaubendes Schauspiel, spielte sich direkt über uns ab! 1 Stunde 30 Minuten wussten wir nicht wo wir unsere Köpfe hindrehen sollte, immer mehr Polarlichter tauchten auf und formten immer wieder andere Gebilde. Ehe der Wind zunahm und eine schwere Wolkenfront sich über Island legte bekamen wir noch eine letzte Zugabe. Überaus glücklich und völlig aufgeregt machten wir uns wieder auf den 2 stündigen Weg, zurück in unsere Unterkunft.

Was für ein Tag!

Puffins & Polarlichter

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