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Nach Köniz berufen? Andreas und Eva Bergmann

Berufung ist ein grosses Wort. Das tönt nach einer Stimme vom Himmel oder glasklaren Visionen. So haben Andreas und Eva Bergmann ihre Berufung erlebt.

Ist unsere Entscheidung, die Gemeindegründung in Köniz aktiv zu unterstützen eine Berufung? Ja, ganz klar! Wir wuchsen beide in Elternhäusern auf, die sich zum damaligen Brüderverein oder heute zur Gemeinde für Christus (GfC) zählten. Dort lernten wir uns auch kennen – auf der Sonntagschulbank. Wir heirateten, liessen uns in Worb nieder, Andreas arbeitete bei einem örtlichen Unternehmer und wir bekamen zwei wunderbare Söhne. Wir besuchten die Gottesdienste der GfC Worb und engagierten uns dort nach Möglichkeit.

Erster Kontakt

Zu diesen Engagements gehörten vier Gospelprojekte mit Chor, Band und Solisten, die Andreas im Jahr 2010 gründete und bis 2016 leitete. Im Jahr 2014 war Judith Pepelnar erstmals Chormitglied. Sie machte es möglich, dass unter anderem in der FEG Murten ein geeignetes Auftrittslokal gefunden werden konnte. Der Empfang war sehr warmherzig. So war es naheliegend, für das Konzert 2016 wieder in Murten anzuklopfen. Harry verwies an den Nachfolger, da er zu dieser Zeit nicht mehr Pastor der FEG Murten sein werde. Er und Judith würden in Köniz eine neue Gemeinde gründen.

Ein Same ist gepflanzt

Dieser einzige Satz wurde zu einem Samenkorn im Herzen von Andreas. Wow, dachte er, das gibt es heute noch in der Schweiz? Eine neue Gemeinde gründen? Einfach auf der grünen Wiese von vorne beginnen? Als ganze Gemeinde darauf ausgerichtet sein, Menschen für Jesus zu gewinnen? Das faszinierte ihn unglaublich. Aber wie es so ist mit einem Samenkorn, es verschwindet erst mal in der Erde. Er erzählte nicht einmal Eva davon. Der Gedanke schlummerte mehr als ein halbes Jahr in ihm, bevor er ihn äusserte – Eva war sofort begeistert. Ohne zu zögern nahmen wir mit Harry und Judith Kontakt auf, trafen uns zum Essen und Austauschen und hörten erstaunt, dass sich bisher noch niemand verbindlich zur Mithilfe bei der Gemeindeaufbauarbeit entschieden hatte.

Die Berufung

Wir nahmen uns Zeit, um in der Stille auf Gott zu hören. Er sprach zu uns durch die Worte aus Jesaja 52:

Zieht aus von dort! Rührt nichts Unreines an! Ihr sollt nicht in Eile ausziehen und in Hast entfliehen!

So gut, wie wir es verstanden, versuchten wir diese Worte umzusetzen. Gott legte seinen Frieden darauf. Wir wurden von der Ortsgemeinde, der wir mehr als 40 Jahre angehört hatten und mit der wir wie mit einer Familie verbunden waren, im Segen losgelassen. Es war, als würde eine reife Frucht gepflückt.

Die erste Phase der Gemeindegründung in Köniz (3 Jahre) ist nun abgeschlossen. Wir haben erlebt wie tatsächlich eine junge Gemeindepflanze gewachsen ist. Wir sind sehr berührt und gespannt wie diese Geschichte der Berufung weitergehen wird.

Berufung aus protestantischer Sicht [Wikipedia]: Martin Luther entwickelte seine Vorstellung von Beruf und Berufung vor allem aus der paulinischen Aufforderung Jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde (1 Kor 7,20 LUT) und räumte jeden Vorrang einer religiösen Berufung vor weltlichen Tätigkeiten aus. Jeder äußere Beruf eines Menschen beruht demnach auf einer inneren Berufung durch Gott und jeder Einzelne erfährt diese Berufung aufgrund ganz besonderer Qualitäten und Fähigkeiten zum Dienst am Nächsten und darin für Gott. Mit Luther gesprochen ist unter diesem Gesichtspunkt die Stallmagd dem Fürsten gleich. Jegliche Berufserfüllung im engeren wie im weiteren Sinn, zum Beispiel auch das ehrenamtliche Wirken, wird von Luther als Gottesdienst verstanden. Damit entfällt in der protestantischen Ethik der Anspruch von Klerikern und Ordensleuten auf ein Privileg der religiösen Berufung.