Angst - Inspiration

Angst ist ein Gefühl, das wir alle kennen. Es äußert sich durch ein Kribbeln im Bauch, durch plötzliche Bewegungsunfähigkeit, einen entsetzten Blick oder einen markerschütternden Schrei. Haben wir Angst, nehmen wir unsere Umwelt ganz anders wahr. Unsere Sinne verschärfen sich und unsere Muskeln spannen sich an.

Es gibt viele Ängste: vor Dunkelheit, Corona, Tod, Spinnen, Höhen, Blut, wilden Tieren, Einsamkeit, Versagen, Mobbing, Menschenmassen, vor engen Räumen, oder Angst, nicht dazuzugehören.

Täglich werden wir mit unseren Ängsten konfrontiert und doch versuchen wir ständig, sie zu verstecken. Nur den Wenigsten vertrauen wir unsere tiefsten persönlichsten Ängste an.

Aber machen uns unsere Ängste wirklich schwach? Sind sie nicht eher eine Art Schutzmechanismus? Und können wir nicht an unseren Ängsten wachsen, wenn wir sie überwinden?

Die vielen verschiedenen Auslöser, Ängste und Reaktionen haben schon viele Künstlerinnen und Künstler fasziniert und inspiriert.

So haben auch wir, der Kunst LK 2020/21, unsere eigenen Schwerpunkte bei diesem facettenreichen Thema gewählt und in Form einer gestaltungspraktischen Arbeit umgesetzt.

Unsere Ergebnisse sind vom 8.-10.12.20 im 2. und 3. Stock der Marienschule/Glastreppenhaus ausgestellt. Wenn eine Führung gewünscht ist, nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Ausgangspunkt: Edvard Munch

Wir erforschen Motive der Darstellung von Angst ausgehend von ausgewählten Werken Munchs bis hin zu modernen Ausdrucksformen.

Edvard Munch: Der Schrei, 1893; Öl, Tempera und Pastell auf Pappe; 91 x 73,5; Norwegische Nationalgalerie, Oslo.

Was ist Angst?

Edvard Munch: "Zum Walde II" 1915, 54 ˋ 74 cm Farbholzschnitt, Privatsammlung.

Ideenpool

Edvard Munch: Das kranke Kind (2. Fassung), 1896, 121,5 × 118,5 cm; Öl auf Leinwand; Kunstmuseum, Göteborg

Angst heute - Gesellschaft und Individuum

Edvard Munch: Abend auf der Karl Johans gate, 1892; Öl auf Leinwand; 84,5 x 121 cm; Kunstmuseum, Bergen

Angst ist ein weit verbreitetes Gefühl, welches jeder Mensch auf einen unterschiedliche Art und Weise erfährt. Während die einen eine Angst vor Spinnen oder anderen Insekten entwickeln, haben andere Angst um ihr Leben, da sie von Kriegen bedroht werden. Angst ist ein sehr weitreichender Begriff, der nur schwer bis garnicht definierbar ist, da jeder sie anders wahrnimmt. Doch etwas, was eindeutig gesagt werden kann ist, dass jeder vor irgendetwas Angst hat, und sei es noch so unscheinbar. In vergangen Zeiten war Angst oft ein Gefühl, welches mit Schwäche gleichgesetzt wurde und somit unerwünscht war, doch Angst ist wichtig für die persönliche Entwicklung und zeigt Grenzen auf. Zudem wird in der Moderne viel häufiger mit der Angst gespielt und diese auch thematisiert, wie sich deutlich an beispielsweise Horrorfilmen erkennen lässt. Angst ist kein Tabu-Thema, sondern vielmehr etwas, worüber man offen sprechen kann und sogar offen sprechen sollte, da man so gewissen Ängsten ihre Wirkung nehmen kann. Denn obwohl Angst einen Art eingebauter Warn- und Schutzmechanismus ist, gibt es auch durchaus unbegründete Ängste, welche durch Aufklärung verringert werden können, wie beispielsweise die Angst im Dunkeln. Angst ist also ein wichtiges Gefühl des Menschen, doch dient auch dazu, überwunden zu werden, um die Persönlichkeit zu stärken. (Gerrit)

Gestaltwerdung

Wir nähern uns in Mindmaps und Skizzen, Farbexperimenten und Zeichnungen unseren Vorstellungen langsam an.