Ein erstes Hands On in der Praxis von FOTOCULT Chefredakteur und Leiter der LIK Akademie für Foto und Design Eric Berger in der angenehmen Wintersonne Andalusiens.
Ich selbst bin ja eher der Anhänger der entschleunigten Fotografie, aber die Faszination High Speed Photography sollte auch an mir nicht unbeeindruckt vorüber gehen.
Whoooaaaa! Haben sie schon einmal versucht einen fliegenden Pfeil oder näherstürmende Bullen fotografisch einzufrieren? Ohne Lichtschranken und komplizierten Blitzaufbau, einfach so mal aus der Hand aufgenommen? Nein? Dann sollten sie die neue OLYMPUS OMD E-M1 Mark II probieren, mit der ist das nämlich spielerisch möglich!
Den Höhepunkt auf dem Gebiet der Geschwindigkeit erlebte ich beim Fotografieren eines Pfeils, der von einem Bogenschützen auf einen mit buntem Wasser befüllten Luftballon abgefeuert wurde. Völlig ohne technische Hilfsmittel, nicht mal mit Stativ, habe ich beim Abschussgeräusch den Auslöser gedrückt und den entscheidenden Moment wie von Geisterhand eingefangen. Das Geheimnis heißt Pro Capture. Pro Capture beginnt, sobald Sie den Auslöser halb herunterdrücken, und wird mit einem Puffer ausgeführt, der auf bis zu 14 Bilder in voller Auflösung eingestellt werden kann. Wenn der Auslöser vollständig heruntergedrückt wird, beginnt die unterbrechungsfreie Aufnahme. Da Ihnen bis zu 14 frühere Bilder zur Verfügung stehen, können Sie ohne Zeitverzögerung genau den richtigen Moment aufnehmen. Einziger Nachteil, die Speicherkarte füllt sich schneller als ihnen lieb ist.
Auf der Photokina in Köln habe ich das neue Flagship von Olympus zum ersten mal als Prototyp in Händen gehalten, aber ein Praxistest war dort noch nicht möglich. Am 2. November ging es für einen Tag nach Andalusien, um unter idealen Bedingungen die OMD MarkII für ein paar Stunden in der Praxis zu testen.
Auf einer spanischen Hazienda unweit vom malerischen Ort Ronda gab es unzählige Motive, die vor allem den schnellen Autofocus, die rasche Aufnahmesequenz und den bewährten Olympus Verwacklungsschutz eindrucksvoll aufzeigten.
Die, wie bei Olympus gewohnt, kompakte Kamera, verfügt über einen neuen 20M-Live-MOS-Sensor und den fortschrittlichen TruePic-VIII-Bildprozessor – Olympus Technologie der Spitzenklasse. Ebenso beeindruckend sind die Funktionen für gestochen scharfe Fotos und Videos mit einer Bildqualität wie im Kino. Ich hatte auch Gelegenheit von einem schnell über einen Feldweg holpernden Geländewagen aus, vorbeigaloppierende Pferde aus der Hand zu filmen, was dank des Olympus Stabilisierungsystems erstaunlich ruck- und verwacklungsfrei abging. Alle hier abgedruckten Fotos wurden im jpg Format aufgenommen, da aktuell noch keine ORF RAW Konvertierung bei Adobe und Co. möglich ist. Unerwähnt sollte auch nicht bleiben, dass das staubfrei System, welches Olympus schon seit der E1 in allen seinen Kameras eingebaut hat, auch den Staub Spaniens mit Bravour gemeistert hat.
Der entscheidende Faktor heißt Geschwindigkeit und mit der E-M1 Mark II steht dem Fotografen ein extrem hohes Maß an Reaktionsschnelligkeit und Leistung zur Verfügung.
Bis zu 60 Bilder pro Sekunde. So bieten sich völlig neue Möglichkeiten. Die E-M1 Mark II bietet bei voller Auflösung von 20,4 Megapixeln unerreichte Performance im AF/AE-Tracking Modus. Dank einer parallelen Bildverarbeitung werden auch sich schnell bewegende Motive mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde gestochen scharf dargestellt und das im RAW Format.
Alles in allem eine höchst professionelle Kamera zum perfekten Olympus Objektiv System. Unglaublich was Olympus aus dem kleinen Sensor herausholt. Das ein Vergleich zum Mittelformat ohnedies absurd ist, ist wohl klar, aber mit dem Vollformat kann in der Tat mitgehalten werden. Im extrem hohem Iso Bereich ist klarerweise dann der Vollformatsensor dem Four Thirds Sensor überlegen.
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