Unterricht ohne Medien ist nicht denkbar.
Schon deshalb, weil die im Unterricht zu behandelnden Sachen nur selten einfach da sind, sondern vielmehr erst wahrnehmbar gemacht werden müssen.
Das Thema der diesjährigen Kommissionstagung (26. & 27. September 2019, an der Georg-August-Universität Göttingen) gründete dabei keinesfalls in dem Anliegen, vorrangig die Potenziale von Digitalität im Unterricht zu eruieren. In den Blick geraten sollte ebenso, ob und ggf. inwiefern digitale Medien einen Wandel für die unterrichtliche Praxis bedeuten und wie dieser empirisch und theoretisch zu greifen wäre.
Dieser Thematik widmeten sich insgesamt 18 Beiträge in sechs Panels sowie vier Keynotes (siehe Programm PDF).
Alle drei Keynotes verwiesen dabei darauf, dass sich das Einzelmedium insofern als Forschungsgegenstand auflöst, als Medien heute nur noch als digitale Infrastruktur (Krotz und Gießmann) bzw. als digitale mediale Architektur (Herzig/Aßmann) verstanden werden könnten.
In den parallelen Panels wurden empirische Forschungsvorhaben, (Teil-)Ergebnisse empirischer Studien und theoretische Überlegungen vorgestellt und diskutiert.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Forschung zur Verwendung digitaler Unterrichtsmedium als Thema der Unterrichtsforschung noch am Anfang steht. Gegenwärtig befinden sich viele Projekte am Beginn oder in der Umsetzung, so dass noch wenig systematische Erkenntnisse zum Einfluss digitaler Medien auf die unterrichtliche Repräsentation, die Lernkultur oder die Spezifik dieser Medien für die unterrichtliche Vermittlung vorliegen. Die häufig angenommene Transformation von Unterricht durch Digitalisierung bleibt deshalb als empirisches Desiderat bestehen.
Das Vorbereitungsteam bedankt sich bei allen Beitragenden und Teilnehmenden für die interessante Tagung. Ein besonderer Dank gilt dem Vorbereitungsteam vor Ort Brigitte Nimz, Oskar Minich und Catharina Keßler.
Vorbereitungsgruppe: Sandra Aßmann, Matthias Herrle, Markus Hoffmann, Catharina Keßler, Felicitas Macgilchrist, Thorsten Merl, Matthias Proske, Kerstin Rabenstein.