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Exkurs zur Jagd Die Jagd aus unserer Perspektive

Da wir in dieser Ausgabe das Thema „Wildfleisch“ bearbeiten, wollen wir auch einen kleinen Exkurs zur Jagd geben. Als Jungjäger*in sind wir zwar selbst noch „grün hinter den Ohren“, wollen aber jeden, der interessiert ist, einladen, die Jagd aus unserer Perspektive mit zu erleben und etwas dazu zu lernen. In unserem privaten Umfeld sind wir als Jäger eher die Ausnahme, aber umso interessierter werden wir immer wieder zur Jagd befragt. Hier wollen wir ein paar der Fragen beantworten, die uns schon öfter gestellt wurden und einen Einblick in den Wald, die Welt der Tiere und Gesetze aus unserer Jägersicht geben.

Jungjäger*in = jagdlicher Ausdruck für die Jäger*innen, egal welchen Alters, die das erste Mal ihren Jagdschein gelöst haben, also sich haben ausstelllen lassen und diesen maximal drei Jahre lang innehaben.

Jägerin Hannah

Die Jagd ist der urtümlichste Weg, um an Fleisch zu kommen – und für mich trotzdem einer der modernsten Ansätze, um einen nachhaltigen und Tierleid-freien Fleischkonsum zu ermöglichen.

Als Jägerin setze ich mich mit den Anforderungen der Wildtiere an ihren Lebensraum auseinander, halte diesen intakt und garantiere durch den Abschuss einen schnellen und unkomplizierten Tod. Diese Aktivitäten sind für mich zentral, da ich als Fleischesserin die Lebensqualität eines Tieres genauso vertreten können will wie die Art seines Todes. Das Jagen ist meine Lösung, um für mich sagen zu können: „Ich habe mein Bestes dazu beigetragen, dem Tier ein gutes Leben zu ermöglichen und einen stressfreien Tod des Tieres zu gewährleisten, um mit gutem Gewissen Fleisch genießen zu können.“

Jäger Lukas

Als mir ein Bekannter erzählte, dass sein Nachbar auch Jäger sei, sah ich in meiner Vorstellung sofort einen älteren Herrn vor mir. „Nein, nein, der ist etwa in deinem Alter!”, erfuhr ich dann aber – und war schon verdutzt! Als junger Jäger, der es aus seinem Umfeld ja eigentlich besser wissen sollte, war ich selbst dem alten Klischee aufgesessen. Wie konnte das sein?

Dass ein Jäger immer alt, ausschließlich männlich oder sogar unfreundlich ist, das trifft natürlich keineswegs zu.

Vielleicht ist die Jagd als romantisches Naturerlebnis und verantwortungsvolle Umweltpflege für jedermann auch einfach nur ein gut gehütetes Geheimnis unter dem Deckmantel der Abschreckung? Denn einen so starken Bezug zur Natur und einen so tiefen Einblick in die Tierwelt wie wir Jäger bekommt man ansonsten nur selten. Vielleicht hilft dieser alte, wahrheitsferne Mythos, wie Jäger sind, ja schon seit Generationen, den Andrang auf die deutschen Hochsitze im Rahmen zu halten?

Um mit dem männlichen Klischee der Jagd zu brechen, haben wir diesen Artikel dezidiert gegendert, um eben auch das Bild der Jägerin zu verankern.

Warum wird gejagt?

Die Jagd ist ein riesiges Politikum, in dem viele Interessensgruppen mitmischen. So ist die Jagd in Deutschland vor allem eine gesetzliche Vorgabe, die dem Schutz wirtschaftlicher Flächen (Forst und Land) dient. Dabei ist es die Aufgabe der Jäger*innen, Schäden durch Wildtiere im Wald und am Feld zu verhindern und gegebenenfalls auch den durch Wild entstandenen Schaden beim jeweils Geschädigten zu begleichen. Grob umrissen ist die Jagd dafür da, um durch die Pflege der Lebensräume, aber auch den Abschuss von Wildtieren eine gesunde Population zu gewährleisten und dadurch das Ökosystem im Gleichgewicht zu halten. Dazu sind viele individuelle Entscheidungen zu treffen und ebenso viele Maßnahmen abseits des Abschusses zu organisieren und zu finanzieren. Diese jagdlichen Pflichten stehen bei externen Betrachtern gedanklich häufiger weniger im Vordergrund als das verpönte Vorurteil der hedonistischen Trophäenjagd.

Was sind Wildschäden?

Wildtiere leben im Wald und vom Wald. Auf ihrer Nahrungssuche verbeißen* Rehe häufig junge Baumtriebe, da diese besonders nährstoffreich und schmackhaft sind. Dadurch stören sie das Wachstum des Waldes, der einen wichtigen Einkommensfaktor für Gemeinden, Bund und Land bedeutet. Wildschweine hingegen fressen sehr gerne Mais und viele andere Feldfrüchte, zum Beispiel Hafer. Dabei verwüsten sie oft große Feldflächen, indem sie diese zerwühlen oder kaputt treten. Diese Schäden an Wald und Feld werden Wildschäden genannt. Sie sollen durch Jäger*innen verhindert oder minimiert werden, indem diese die Tiere von gefährdeten Flächen durch die Bejagung fernhalten. Wird trotzdem ein Feld verwüstet oder eine Baumkultur verbissen, sind Jäger*innen dem Eigner gegenüber zahlungspflichtig, müssen den Wildschaden also finanziell, aus eigener Tasche ersetzen. Drastisch ausgedrückt stehen die Wildtiere seit Menschengedenken den ökonomischen Interessen der Menschen nach und sind deshalb in der von Menschen geschaffenen Kulturlandschaft untergeordnet. Genauer gesagt bedeutet dies, dass Jäger*innen einer Arbeit nachgehen, die in direktem Zusammenhang mit den Interessen der Gesamtbevölkerung steht.

*verbeißen = jagdlicher Ausdruck für das Abbeißen des Haupttriebes (Terminaltrieb) junger Bäume, wodurch ein gesundes Wachstum gestört oder gänzlich verhindert wird.

Wer geht jagen?

Jagen gehen dürfen in Deutschland Personen, die einen gültigen Jagdschein innehaben. Meistens wird die Jagd als Hobby ausgeübt, aber es gibt auch Berufsjäger*innen. Um einen Jagdschein zu erhalten, gilt es, die Jägerprüfung zu bestehen, eine der schwierigsten Sachkundeprüfungen, die deshalb auch das „Grüne Abitur“ genannt wird. Hierbei werden in drei Prüfungsstufen jeweils theoretische Kenntnisse und ihre praktische Anwendung akribisch abgefragt. Darunter: umfangreiche Wildbiologie, Land- und Waldbau, Tier- und Naturschutz, Waffenrecht wie auch Waffenführung und Schießleistung, Jagdhunde-Gebrauch und Wildbrethygiene. Um sich auf die Prüfung theoretisch und praktisch vorzubereiten, gibt es Jagdschulen die Kurse hierfür anbieten. Ist die Prüfung bestandenen, so wird zum Lösen des Jagdscheins vom Landratsamt noch eine gültige Jagdhaftpflichtversicherung verlangt. Außerdem werden die körperliche Eignung und die erforderliche Zuverlässigkeit der Anwärter behördlich überprüft. Anders als der Führerschein muss der Jagdschein spätestens alle drei Jahre amtlich erneuert werden. Zusätzlich ist für diesen Zeitraum eine Jagdabgabe zu entrichten, deren Höhe die jeweilige Gemeinde bemisst und die in ihren Haushalt einfließt.

Wo wird gejagt?

Grundsätzlich gilt die Pflicht zur Jagdausübung überall – außer in „befriedeten Bezirken“, wozu ganz grob zunächst alle Flächen zählen, die bewohnt sind, also durch Häuser, Gärten, Straßen oder Industriegebiete versiegelt wurden. Auch in wenigen weiteren Gebieten (wie beispielsweise in Naturschutzgebieten) ruht die Jagd. Alle anderen Flächen sind so gut wie ausnahmslos Wirtschaftsflächen, also schützenswerte Flächen unserer Kulturlandschaft, die Eigentum von Personen, Kommunen, Land oder Staat sind. Diese Gebiete müssen per Gesetz bejagt werden. Doch darf man jetzt als Jäger*in nicht einfach losmarschieren und auf jeder zu bejagenden Fläche jagen. Um in einem bestimmten Gebiet zu jagen, bedarf es einer expliziten Erlaubnis. Diese Gebiete werden in Jagdbezirke unterteilt und sind entweder in privater oder öffentlicher Hand. Private Jagdbezirke bilden sich dort, wo eine Privatperson mindestens 75 Hektar zusammenhängende Fläche besitzt. Hier ist die Person berechtigt (aber auch verpflichtet), die Jagd selbst auszuüben oder diese Pflicht an eine geeignete Person zu übertragen. Die Jagdbezirke in öffentlicher Hand (zum Beispiel ein Gemeindewald, aber auch alle privaten Grundstücke und Flächen, die unter 75 Hektar groß sind und daher zu einem Bezirk zusammengeschlossen werden) müssen verpachtet oder in die Verwaltung durch zu bezahlende Berufsjäger*innen geben werden.

Die Besitzer*innen einer Eigenjagd oder Jagdpächter*innen haben die Befugnis, weiteren Jäger*innen die Jagderlaubnis in ihrem (gepachteten) Jagdbezirk auszustellen. Diese Erlaubnis nennt man Begehungsschein. Er berechtigt dazu, in dem entsprechenden Gebiet jagen zu dürfen. Ebenfalls gültig ist eine Jagdeinladung, die man am besten schriftlich vorweisen kann. Wer allerdings ohne Einladung oder Begehungsschein jagt, kann der Wilderei angeklagt werden. Für einen Begehungsschein bezahlen Jäger*innen an den Aussteller (Jagdpächter*in oder Eigenjagdbesitzer*in) eine Jagdabgabe, mit der die Aussteller*innen entstehende Ausgaben decken können, beispielsweise das Material für neue Hochsitze.

Wem gehören die Wildtiere?

Grundsätzlich gibt es kein Eigentumsrecht an freilebenden Wildtieren. Laufen Rehe also durch die Jagdbezirke von Pächter*innen, so gehören diese den Pächter*innen nicht. Allerdings haben die Pächter*innen als einzige das Recht, die Rehe zu erlegen, oder das Recht, die Erlaubnis hierfür an Dritte zu überschreiben. Pächter*innen haben also das ausschließliche Jagdrecht inne, wozu auch das Aneignen eines erlegten Tieres gehört. Erlege ich als Jäger*in mit einem Begehungsschein also ein Reh, so darf ich das Tier nicht behalten und mir das Fleisch aneignen. Ich muss das Reh dem/der Revierpächter*in übergeben oder es nach dessen/deren Einverständnis abkaufen.Jedoch gibt es Teile eines erlegten Tieres, die immer demjenigen oder derjenigen zustehen, der oder die das Tier aufgebrochen hat: Nach alter Jagdtradition wird dies das „kleine Jägerrecht“ genannt. Es geht hier um die Bestandteile des Tierkopfes und um die essbaren Teile der Innereien. Hierzu zählen Nieren, Leber, Herz und Lunge sowie Zunge und Gehirn. Was vielleicht zunächst nach etwas zweifelhaftem Genuss klingt, ist in Wahrheit viel zu schade, um verschmäht zu werden, sondern überaus lecker und gesund. Besonders die Leber, oft in Form der daraus hergestellten Wurst bekannt, schmeckt nicht nur kurz gebraten äußerst gut, sondern birgt auch sehr viele Vitamine, Mineralien und Fettsäuren in stark konzentrierter Form.

Welche Tiere darf man jagen?

Welche Wildtiere bejagt werden dürfen, das ist im Jagdrecht festgehalten. Grob werden diese in Haarwild (Säugetiere) und Federwild (Vögel) unterteilt. Je nach Region ist das Vorkommen und die Population der Wildtierarten unterschiedlich, abhängig von den Gegebenheiten der Lebensräume und den Bedürfnissen der Arten. In Baden-Württemberg wird maßgeblich auf Schwarzwild (Wildschweine) und Rehwild angesessen*, außerdem auf Fuchs und Dachs.

Wann darf man jagen?

Wildtiere, wie beispielsweise der Fuchs, unterliegen zwar dem deutschen Jagdrecht, dürfen jedoch trotzdem nicht durchgehend bejagt werden. So sind bestimmte Zeiten festgesetzt, in denen die Jagd ausgeübt werden kann, und solche, in welchen die Jagd ruht (Schonzeit). Die Jagd- und Schonzeiten können sich art- und geschlechtsspezifisch unterscheiden, wobei die Schonzeit vor allem den Zweck hat, die Brut-, Setz- und Aufzuchtzeiten der Jungtiere zu achten. So ruht die Jagd auf den Fuchs in der Zeit, in welcher die Fähe, also der Mutterfuchs, die Jungen noch säugt und diese auf Pflege und Aufzucht angewiesen sind.

ansitzen* = jagdlicher Ausdruck für die Jagd vom Hochsitz aus.

Warum sollte man einen Fuchs schießen? Kann man Fuchs denn überhaupt essen?

Es wäre definitiv nicht zu empfehlen, einen Fuchs zu essen, denn der Fuchs ist als Mäusefänger einer der größten Wirte und Überträger von Parasiten und Krankheiten. Doch haben Jäger*innen auch den Fuchs als Raubwild zu erlegen, auch wenn hierbei kein zum Verzehr geeignetes Wildfleisch gewonnen wird. Die Fuchsbejagung ist Teil der Hege und gewährleistet ein stabiles Ökosystem. Eine unkontrolliert wachsende Fuchspopulation könnte beispielsweise dazu führen, dass auch andere Tierarten wie bodenbrütende Vögel oder Kaninchen in ihrer Populationsdichte durch den Fuchs gefährdet werden. Dies beeinflusst dann wieder die Population anderer Arten und Pflanzen, also somit das ganze Ökosystem.

Wozu gibt es Jagdhunde?

Die Ausübung bestimmter Jagdarten ist ohne das Führen eines jagdlich brauchbaren Hundes gesetzlich verboten. Beispielsweise ist bei der Jagd am Wasser oder bei einer Drückjagd dafür Sorge zu tragen, dass der Zugriff auf einen ausgebildeten Jagdhund gewährleistet ist. Bestimmte Aufgaben wie die Suche nach einer erlegten oder angeschossenen Ente (auf dem Wasser oder im dichten Schilf) können Jäger*innen so nicht ausüben. Der Hund jedoch ist genau hierfür bestens geeignet und stellt daher bei vielen Jagdaufgaben eine riesige Hilfe dar. Seine feine Nase riecht mehr, als das schärfste Auge der Jäger*innen auszumachen vermag, wodurch vor allem bei der Nachsuche* immer dem Hund vertraut wird. Doch profitieren nicht nur Jäger*innen von den Fähigkeiten der vierbeinigen Jagdhelfer. Vielmehr ist die Jagd auch für den Hund ein dankbares Aufgabenfeld, um seinen natürlichen Anlagen gerecht zu werden.

Nachsuche = jagdlicher Ausdruck für die Suche nach einem verwundeten oder krank geschossenen Tier. Diese Pflicht wird von einem ausgebildeten Nachsuchengespann, bestehend aus einem geeigneten Hund und einem Hundeführer, erfüllt.

Treib- oder Drückjagd

Oft werden wir nach dem zeitgemäßen Zweck und Sinn einer Treib- oder Drückjagd gefragt. Viele verbinden diese Begriffe noch mit der altertümlichen Hetzjagd, einem vorrangig traditionellen und seinerzeit grausamen Spektakel, bei dem die Tiere mit Reitern und Hundemeuten zu Tode gehetzt wurden. Die heutige Treib- oder Drückjagd ist dabei lediglich eine punktuell sehr intensive Bejagung, was allgemein zu mehr Ruhe im Alltagsleben des Waldes beiträgt, da weniger Ansitze nötig sind, um die vorgegebenen Abschusszahlen zu gewährleisten. Bei dieser Jagdform drücken oder treiben, umgangssprachlich „scheuchen“ die Treiber das Wild aus dem Dickicht. Treiber werden Jagdhelfer genannt, die in einer gemeinsamen Reihenaufstellung ein Gebiet durchstreifen und dabei mit viel Lärm (ohne Schusswaffen) die Tiere aus dem Wald in Richtung der Schützen treiben. Nötige Kritik, die immer wieder laut wird, richtet sich gegen das Schießen auf hoch flüchtiges Wild, also auf Tiere, die besonders schnell in Bewegung sind. Hierbei ist eine hundertprozentig sofortige Tötung des Tieres nicht immer gewährleistet und das Verletzungsrisiko der Wildtiere entsprechend hoch.

Wie kannst du dich dazu überwinden, ein Tier zu erschießen?

Der Moment, in dem man sich entscheidet, ein Tier zu erlegen, ist ein Schritt in einem viel längeren und umfassenderen Prozess. Damit eine solche Entscheidung nicht leichtfertig wirkt, sollte sie in den Kontext der gesamten Momente der Jagd eingeordnet sein. Durch diesen ganzheitlichen Prozess wissen und respektieren wir beide als Jäger*in in hohem Maß, wie schön das freie Leben der Tiere ist. So können wir auch mit gutem Gewissen sagen: „Dieses Tier hatte ein schönes Leben“ oder „Dieses Tier ist krank und leidet, ich kann es davon erlösen.“ Als Fleischkonsumenten haben wir uns moralisch bewusst gemacht, dass wir die Wahl haben, uns vor der Theke anzustellen oder aber selbst die Büchse in die Hand zu nehmen. Deshalb sind wir im Moment des Erlegens vor allem eines: schonungslos ehrlich uns selbst gegenüber.

Sieben erstaunliche Infos über Wildtiere

Hirsche und Rehböcke werfen ihr Geweih jedes Jahr ab. Das heißt: Es wächst jedes Jahr wieder aufs Neue und von Beginn zu voller Größe heran.
Das Reh und der Steinmarder haben eine Keimruhe. So nennt man das Phänomen, dass eine befruchtete Eizelle sich nicht sofort zum Embryo weiterentwickelt. Die embryonale Entwicklung setzt erst nach der Keimruhe ein, wodurch die Geburt auf eine für die Aufzucht günstige Jahreszeit hinausgezögert wird, auch wenn die Befruchtung bereits viel früher stattfand. So wird eine Ricke* beispielsweise im Juli/August befruchtet. Danach setzt die Keimruhe ein und hält bis Dezember/Januar an. Erst dann beginnt die embryonale Entwicklung, bis das Kitz* dann zwischen April und Juni von der Ricke gesetzt* wird.
Weibliche Frischlinge* sind bereits nach acht bis zehn Monaten Lebenszeit fortpflanzungsfähig. Dies kann schnell zu einer enormen Überpopulation, einem damit einhergehenden hohen Gesundheitsrisiko und steigenden Wildschäden führen.
Tauben leben monogam und verlassen ihren Lebenspartner nicht (jedenfalls meistens, ein paar Ausreißer gibt es immer).
Dachse graben sich unterirdische Labyrinthe mit vielen langen Tunneln und mehreren Höhlen. Diese Anlagen können bis zu 30 Meter Ausdehnung erreichen, man nennt das einen Bau.
Füchse graben so gut wie nie selbst einen Bau, sondern nutzen Dachsbauten mit. Dabei bewohnen sie Gänge und Höhlen, die der Dachs nicht nutzt. Es soll sogar vorkommen, dass auch Kaninchen (eigentlich Beute des Fuchses) im selben Bau friedlich mitwohnen.
Wildschweine können bis zu 50 km/h schnell rennen und sogar breite Flüsse wie beispielsweise den Rhein durchschwimmen.
  • Ricke = jagdlicher Ausdruck für ein weibliches Reh.
  • Kitz = jagdlicher Ausdruck für ein Rehjunges, das sich im ersten Lebensjahr befindet.
  • gesetzt = jagdlicher Ausdruck für die Geburt eines Wildtieres.
  • Frischling = jagdlicher Ausdruck für Wildschweine im ersten Lebensjahr.

Welche Aufgaben haben Jäger*innen?

In alten Sagen und Märchen kommt der Jäger meist nicht so gut weg, da er häufig mit einem männlich-gewalttätigen und unheimlich-tödlichen Motiv verknüpft wird. Doch gehören zur Jagd vielseitige Aufgaben und Tätigkeiten, bei welchen die Wildtiere und deren Lebensräume immer im Mittelpunkt stehen. Jäger*innen steuern viel zu einer intakten und nachhaltigen Umwelt bei und werden deshalb auch „Wildtiermanager*innen“ genannt.

Es folgt ein Überblick zu den verschiedenen Rollen und Tätigkeiten, die Jäger*innen einnehmen und ausfüllen, auch wenn diese nach außen hin oft nicht sichtbar sind. Jedoch gilt es hier anzumerken, dass nicht alle Jäger*innen diese Aufgaben gleichermaßen bearbeiten können: Zu individuell sind die Kapazitäten an Zeit, Lust und Geld. Auch ist das Verantwortungsgefühl den Tätigkeiten gegenüber, die neben der „klassischen Bejagung“ anfallen, bei Jäger*innen unterschiedlich ausgeprägt.

Jäger*innen als Naturschützer ...

  1. … in der Forstlandschaft: Da die Jagd vorwiegend im Wald stattfindet, sind die Jäger*innen traditionell eng mit der Forstwirtschaft verbunden und setzen sich für intakte Lebensräume der Wildtiere ein. Durch die Errichtung präventiver Schutzmaßnahmen und durch hohes Zeit- und Geld-Invest in die Bejagung im Wald vermeiden Jäger*innen Wildschäden, so gut es geht. Entsteht trotzdem ein finanzieller Schaden durch die Wildtiere, so ersetzen die Jäger*innen diesen den Förster*innen.
  2. … im Bereich der Ökosystempflege: Jäger*innen fördern den Erhalt von Ökosystemen, indem sie Wildäcker oder Biotope anlegen und pflegen. Dies finanzieren sie aus eigener Tasche und investieren viele Stunden ihrer Privatzeit: Denn ein gepflegtes Ökosystem kommt den Wildtieren zugute, fördert eine gesunde Population und sichert dadurch auch zukünftig die Jagdmöglichkeiten.
  3. … in der Landwirtschaft: Durch die Errichtung präventiver Schutzmaßnahmen und durch hohes Zeit- und Geld-Invest in die Bejagung an Feldern und Äckern vermeiden Jäger*innen Wildschäden, so gut es geht. Entsteht trotzdem ein finanzieller Schaden durch die Wildtiere, so ersetzen die Jäger*innen diesen den Landwirt*innen.

Jäger*innen als Tierschützer …

... klingt erst mal widersprüchlich. Aber:

  1. Jäger*innen führen Maßnahmen zur Verhinderung von Mähtod durch, indem sie mit der Hilfe von Jagdhunden und Drohneneinsätzen die Wiesen und Felder durchsuchen und Rehkitze vor den Mähdreschern retten.
  2. Jäger*innen versuchen Tiere vor dem Leid zu bewahren, das sie durch Wildunfälle an Bundesstraßen und Autobahnen erleiden. Hierfür investieren sie an kritischen Stellen in die Errichtung von Jagdeinrichtungen. Somit können Wildtieren durch die Bejagung an Brennpunkten abgeschreckt und von diesen Stellen ferngehalten werden. Natürlich bringt der Abschuss außerdem einen schnelleren und leidfreieren Tod, als er durch einen PKW verursacht würde.
  3. Jäger*innen führen Maßnahmen zum Erhalt einer nachhaltigen Wildtierpopulation durch. Hierzu gehört es auch, kranke Tiere zu erlegen, damit sich Krankheiten nicht weiter ausbreiten, und eine Überpopulation zu vermeiden, sodass keine Seuchen auftreten.

Jäger*innen zeigen Einsatz...

  1. ... in der Infrastrukturentwicklung: Wo neue Bauprojekte die natürlichen Lebensräume der Tierwelt beeinträchtigen, werden Jäger*innen aktiv. Sie versuchen, die Wildtiere zu „vertreten“ und ihre Lebensräume zu erhalten.
  2. …und Vertreter*innen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchspflege: Denn bei jedem Gespräch über die Jagd können veraltete Klischees und Vorurteile beiseite geräumt werden. Jedoch führt ein negatives Auftreten nach außen auch dazu, dass die Jägerschaft in Verruf kommt.
  3. –zur Erfüllung der gesetzlichen Jagdpflicht: Jäger*innen sind dafür verantwortlich die vorgegebenen Abschusszahlen zu erfüllen, andererseits können sie zur Rechenschaft gezogen werden.

Jäger*innen als Finanz-Faktor ...

  1. … die durch ihre Ausgaben für Jagdgebühren, Ausrüstung und Naturmaterialien die Wirtschaft ankurbeln. So werden laut einer Statistik des Deutschen Jagdverbandes (2016) jährlich circa 82,5 Millionen Euro von Jäger*innen für die Biotoppflege und den Artenschutz investiert – aus eigener Tasche!
  2. … und Lieferant*innen von Wildfleisch: Denn Jäger*innen bieten eine Option für nachhaltigen Fleischkonsum und stellen eine Alternative zur konventionellen Fleischproduktion dar.

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