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Vielfalt ist wichtig

Ein Kommentar von Roland Schmidt

Wer möchte sich schon ausschließlich von Kartoffeln ernähren, wenn es noch so viele andere Köstlichkeiten gibt?

Seit nunmehr 14 Jahren gibt es bei Securitas die Richtlinie zu Menschen und Diversität. Diese enthält Vorgaben, die bis 2021 umgesetzt werden sollen. Zeit genug, um eine Bilanz zu ziehen und zu schauen, was sich verändert hat und woran wir noch arbeiten müssen. Helena Andreas (Kommunikation und Menschen für den Konzern) hat kürzlich in einem Interview auch dazu Stellung genommen.

Lange gab es über die Sicherheitsbranche viele Vorurteile. Man konnte in den Medien von Übergriffen gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund hören oder lesen. Frauen wurden bei der Einstellung in höhere Positionen übergangen und über Homosexuelle wollen wir gar nicht erst reden. Securitas hat sich immer bemüht sich davon abzusetzen und das mit Recht.

Wir alle haben bei unserer Einstellung auch das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) anerkannt. Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.

Heißt das aber auch, dass jetzt alles besser ist?

Wenn wir auf den Betriebsrat schauen, so stellen wir schnell fest, dass es deutlich weniger Frauen, als Männer gibt. Woran liegt das? Erfahrungen von Frauen in der Vergangenheit waren es, dass sie sich manchmal nicht ernst genommen fühlten, trotz ihres Engagements, ihrer Qualifikation und den Stimmen, die sie gewählt hatten. Für derlei Herabsetzungen ist im Regionalbetriebsrat Berlin kein Platz mehr. Wir streiten gerne sachlich und müssen feststellen, dass sich möglicherweise alte schlechte Erfahrungen festgesetzt haben und so ein Gefühl entsteht, dass Frauen sich besonders behaupten müssen und Grabenkämpfe geführt würden. Wir müssen also weiter an uns arbeiten. Gleichzeitig sollten mehr Menschen motiviert werden, diese sehr wichtige Aufgabe zu übernehmen.

Im Unternehmen stellen wir fest, dass es einen Zuwachs an Frauen in Führungspositionen gibt. Auch gibt es mehr Neueinstellungen von Menschen mit Migrationshintergrund und mit den „Neuen“ wurden sehr gute Erfahrungen gemacht. Aber wie sieht es an der Basis aus? Gerne könnt ihr eure Erfahrungen mit uns teilen. Denn Statistik ist das eine und die verantwortungsvolle Arbeit vor Ort das andere.

Wenn wir auf die Krise blicken, sehen wir, dass es vor allem Frauen getroffen hat. Denn in dem Bereich Service und Event arbeiten mehr Frauen und der hatte plötzlich von heute auf morgen keine Buchungen mehr. Die Kinderbetreuung ist zu einem echten Problem geworden. Zudem ist dieser Bereich auch von den Tarifverhandlungen immer stiefmütterlich behandelt worden. Erst seit diesem Jahr gibt es den Grundlohn von 11 Euro für Servicekräfte. Wichtig genug, das nun Janine Ebert uns in der ver.di Tarifkommission mitvertritt. Aber auch hier gilt: Wir haben drei Mandate und wer sagt eigentlich, dass es zwei Männer und eine Frau sein müssen und nicht drei Frauen? Bei Workplace gibt es in der Gruppe Frauen@securitas zu diesem Thema weitere Informationen.

Aber nun auch zu einem Bereich wo es besonders gut läuft. Unsere Kolleg_Innen in den Museen und die im Bereich der Premiumguards arbeiten (also mehrsprachig sein müssen), sind von vielfältiger Herkunft und Identität. Unsere Kunden, wie die Teams selber, schätzen das sehr und so können viele Aufgaben besser oder einfacher gelöst werden. Da Besucher_Innen einen Ansprechpartner in unserem Team finden, welcher z.B. aus der gleichen Region kommt, die gleiche Religion hat usw. Viele Missverständnisse können so vermieden, oder gelöst werden.

Eine italienische Kollegin sagte einmal:

„Es ist doch einfach schön, wenn du mit jemanden aus deiner Heimat sprechen kannst. Besonders wenn du in einem Land zu Besuch bist, wo deine Sprache fast nicht gesprochen wird“.

Lebhaft erinnere ich mich auch unsere gegenseitige Unterstützung bei der Sachkundeprüfung für Nichtmuttersprachler_Innen. Juristendeutsch ist doch für alle schwer zu begreifen. Doch wir sind alle beim ersten Anlauf durchgekommen.

Also Vielfalt funktioniert!

Solltet ihr leider negative Erfahrungen gemacht haben, so steht euch dieser Mailkontakt bei Securitas zur Verfügung. Oder auch die Antidiskriminierungsstelle Berlin. Die Notfallnummer 24h vom BR ist 0172 268 6922.

FRAGEN ODER ANREGUNGEN ZUM THEMA?

betriebsratregionberlin@securitas.de
Created By
Roland Schmidt
Appreciate

Credits:

Erstellt mit einem Bild von Sharon McCutcheon - "I bought some colorful poster paints to have fun with. I mixed many colors on a plate, swirled them around with a toothpick, and stuck my hand in the paint. This is the fabulously colorful result."