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Vitus Zeller Visionär, Entrepreneur, Bitcoin-Aktivist

All over the globe universal human rights are under attack. Freedom of opinion and information are under attack. Freedom of transaction as well as privacy are under attack. In times of humanity entering a new age of information, in times of large internet companies creating an own digital currency to accumulate even more power - in such times humanity desperately needs progress. In such times we need to act!..."

(Auszug aus dem offenen Brief des satoshi freeathlon)

Schon als Kind konnte Vitus Ungerechtigkeiten und Missstände schwer ertragen. So überlegte er sich - zur Belustigung seiner Mitschüler - wieder und wieder Geschäftsideen, die die Welt ein Stück besser machen sollten. Reglos dasitzen und darüber philosophieren, was man alles machen könnte, ist so gar nicht sein Style. Statt dessen macht er lieber. Vom  Eiffelturmverkauf auf den Champs Elysées, über verschiedene Geschäftsgründungen (ZmartPart, starwings, Kraftwoerk) bis zur Alpenüberquerung per Fahrrad zu Ehren des Bitcoin (Tour de Satoshi).

oben: Ein Tag im Leben eines Eifenturmverkäufers, 2014, unten: Tour de Satoshi 2019

In den letzten Jahren ist Vitus zu einem großen Anhänger der Kryptowährung geworden. Seit dem er irgendwann zwischen 2010 oder 2011 das erste Mal von Bitcoin hörte, ließ ihn das Thema nicht mehr los. Dabei ist Bitcoin für ihn weit mehr als eine geschickte Anlagestrategie. Eher so eine Art Heilversprechen: Ein globales und neutrales Geld von den Menschen für die Menschen. Je mehr Vitus über den Bitcoin las und erfuhr, um so dringender wurde der Wunsch, selbst Teil der Bitcoincommunity zu werden und einen Beitrag zu seiner Verbreitung zu leisten.

Nun hat Vitus das team satoshi gegründet, ein dezentrales Sportteam, dessen Teilnehmer durch btc-Spenden aus der Community unterstützt werden. Die Mission: Eine offene, dezentrale Währung für alle Menschen. Der jüngste Heldenstreich von Vitus und seinem Team: Der satoshi freeathlon von Zug nach München, an vier Tagen zu Fuß, auf Rädern und zu Wasser.

Wann kam dir die Idee, ein Sportteam zu gründen, das im Namen des Bitcoin antritt, Vitus?

Ich habe mir die Frage, wie ich als Unternehmer mit meinen eigenen Fähigkeiten am besten dazu beitragen kann, dass Bitcoin und damit die Dezentralisierung von Geld und Macht einen größeren Stellenwert erhält. Da ich kein Programmierer bin, kann ich nicht zur technischen Weiterentwicklung von bitcoin beitragen. Als Sportler kam mir dann der Gedanke, dass ich einen dezentralen Sportverein starten könnte, der für die Ideale von Bitcoin steht.

Was sind denn die Ideale des Bitcoin?

Diese lassen sich aus dem Bitcoin Whitepaper sowie dem Cypherpunk Manifesto ableiten und interpretieren. Für mich sind das im Wesentlichen Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit, Recht auf Privatsphäre sowie die Stärkung der Menschenrechte.

Sport ist ein emotionales Thema. Fast jeder Mensch hat sich in seinem Leben von Sportlern in einer gewissen Weise inspirieren lassen und somit kann der Sport auch als friedliches Sprachrohr für Ideale und Werte dienen.

Hast du öfter solche Ideen?

Früher ja, da musste man mich zügeln. Seit wir letztes Jahr mit starwings gescheitert sind, weniger. Seit dem beschäftige ich mich nicht mehr so mit der Startup-Szene und damit ist es etwas ruhiger um meine Geschäftsideen geworden ;-)

Du sprichst vom Scheitern. War das "dein erstes Mal?"

Eigentlich scheitere ich ständig. Das Leben ist voll von Dingen, die nicht so klappen, wie ich mir das vielleicht vorgestellt habe. Daraus lernt man und kann Schlüsse ziehen. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ich aus meinen vielen Fehlern auch immer lerne. 😊

Was hat dich dein Leben bisher sonst gelehrt?

Ich habe gelernt, dass ich – und niemand anders – für den Verlauf meines Lebens verantwortlich bin. Diese Verantwortung erfordert ein besonderes Vertrauen in mich selber und die Welt. Das ist im Leistungssport besonders gut erlebbar.

Seit wann bist du eigentlich Sportler?

Ich mochte Sport schon immer und habe die unterschiedlichsten Sportarten ausprobiert. Besonders der Ausdauersport hat mich fasziniert. Mit meinem Schulfreund Benjamin verfolgte ich regelmäßig gebannt die Tour de France. Irgendwann beschlossen wir, dem örtlichen Radsportverein unseres Heimatdorfs bei Rosenheim beizutreten. Das war wohl so ein Schlüsselmoment in meinem Leben: Die Zeit als Radsportler hat mich sehr geprägt und der Ausdauersport befreite mich glücklicherweise von meinem damals noch starken Problem mit Asthma.

Gab es sonstige Schlüsselerlebnisse in deinem Leben?

Als die Frage anstand, wie es nach der Grundschule mit meiner schulischen Laufbahn weiter gehen soll, hat sich mein Lehrer Markus Pongratz, sehr dafür eingesetzt, dass ich aufs Gymnasium komme. Für einen Jungen aus einer Familie von Landwirten war das längst nicht selbstverständlich! Aber er hat an mich geglaubt. Dafür bin ich ihm dankbar, denn das hat meinem Leben eine andere Richtung gegeben.

Seit ich nach dem Abitur aus der oberbayerischen Provinz nach Spanien gegangen bin, fühle ich mich nicht mehr in erster Linie als Deutscher, sondern zu allererst als Weltbürger.

Du bist auf einem Bauernhof groß geworden - wann hast du den Schritt in die Stadt gewagt?

Mit meinem Schulwechsel bin ich aufs Gymnasium nach Rosenheim gekommen und damit habe ich meine erste Stadtluft geschnuppert. Nach dem Abitur bin ich mit Hilfe meines Großonkels Klaus dann raus aus der oberbayerischen Provinz und für mehrere Monate nach Spanien gegangen. Hier lebte ich in Alcala de Henares bei Macu und Gonzalo, die seither meine spanischen Eltern sind. Die Zeit in Spanien hat mich sehr geprägt. Sie hat meinen Horizont erweitert und meine Lust geweckt, Neues zu entdecken.

Die hast du dann ja ordentlich ausgelebt - Kufstein, Paris, Vancouver, München - 100 weitere Orte bereist - wo möchtest du künftig leben?

Ich weiß es nicht (lacht). Ich mag die Menschen und das Lebensgefühl in Spanien und Italien, das tut mir gut! Aber ich weiß nicht einmal, ob ich lieber auf dem Land oder in der Stadt wohnen möchte. Beides hat seine Reize für mich. Ich mag die Ehrlichkeit der Menschen auf dem Land und die Natur, in den Städten gefällt mir die Inspiration. Vielleicht ist es auch egal, wo sich der Ort befindet. Irgendwo, wo die Dinge, für die wir bei team satoshi einstehen, gelebt werden.

Wenn ich in der Stadt bin, fühle ich mich wie ein Landmensch, wenn ich auf dem Land bin wie ein Städter. Ich glaube, ich bin ein bisschen ein Wanderer zwischen den Welten.

Kommen wir auf den Bitcoin zu sprechen - Was fasziniert daran?

Wer die Macht über das Geld hat, hat die Macht über die Welt. Die Macht in unserer Welt ist für mein Verständnis viel zu stark in wenigen Institutionen und Personen gebunden. Ich glaube, das schadet der Menschheit in einem unvorstellbar großem Maße. Es gibt ein Dutzend Argumente dafür, dass eine stärkere Dezentralisierung von Macht in der Welt letztlich eine positive Auswirkung auf die Menschheit und unser planetares Ökosystem haben wird. Bitcoin ist für mich aktuell die einzige Bewegung, die sich genau diesem Ziel verschrieben hat und eine Aussicht auf Erfolg hat.

Und was entgegnest Du den Bitcoin-Kritikern?

Bitcoin wird von allen Seiten angegriffen. Viele Mächtigen dieser Welt stehen geradezu auf Kriegsfuß mit den Idealen und den Möglichkeiten, die Bitcoin für die Menschen mit sich bringt. Diese Institutionen und Menschen werden ihre Macht nicht freiwillig abgeben, sondern versuchen aktiv den Erfolg von Bitcoin zu verhindern. Ähnlich ließ sich übrigens auch in den Anfängen des Internets beobachten. Bitcoin wird von vielen als Drogengeld und als energiefressendes Ungetüm abgestempelt. In Wahrheit ist jedoch Bargeld das wirkliche Drogengeld. Und auf Basis des USD werden die großen Waffen-, Menschenhandels- und Drogengeschäfte abgewickelt. Bitcoin Transaktionen bringen hierbei einen großen Nachteil mit sich: Sie sind für alle Zeiten transparent in der Bitcoin Blockchain einsehbar. In Sachen Energie wird ebenfalls lediglich die halbe Wahrheit erzählt. Das Bitcoin-Netzwerk speist sich nachweislich zu einem großen Anteil aus erneuerbaren Energien. Bitcoin Mining findet meist an Orten statt, wo viel Energie zur Verfügung steht, aber nicht genutzt wird, weil sie niemand braucht. Da sie ungenutzt zur Verfügung steht, ist solche Energie sehr günstig. So entstehen ausschließlich wegen Bitcoin beispielsweise auf Island Geothermiekraftwerke und in vielen Ländern werden andernfalls ungenutzte Wasserkraft sowie andere erneuerbare Energien genutzt. Das führt zu einem Bau solcher Kraftwerke und führt dadurch dazu, dass diese Technik insgesamt günstiger wird. Und außerdem darf ein sicheres globales Zahlungssystem, das neutral, zensurresistent, offen und dezentral ist, in meinen Augen auch eine gewisse Energiemenge für sich in Anspruch nehmen.

„Mein Wunsch ist, dass sich mittelfristig mehr und mehr Menschen die Frage stellen, welche Form von Geld sie wirklich benutzen wollen.

Seit wann interessierst du dich für Bitcoin?

Seit mehr als 10 Jahren halte ich mich über  Springwise.com auf dem Laufenden zum Thema Innovationen und Start-up-Kultur. Dort habe ich – ich glaube im Jahr 2010 - das erste Mal vom Bitcoin gelesen. Das Thema hat mich interessiert, ich habe es aber zunächst nur am Rande verfolgt. Aber irgendwann ist das Interesse neu aufgeflackert und ich las alles, was mir dazu auf den Bildschirm kam. Im Januar 2013 entschloss ich dann, mir selbst Bitcoin zu kaufen. Das war sehr abenteuerlich, vor allem, weil man sich komplett dazu einlesen musste, wie das überhaupt funktioniert, wie man ihn nutzt und wo man ihn aufbewahrt.

Und welchen Beitrag glaubst du, mit team satoshi leisten zu können?

Erst mal geht es darum, dass sich um das Thema team satoshi herum mehr und mehr Energie und Menschen sammeln. Das gelingt aktuell erfreulicherweise gut, was mir Energie verleiht, daran weiterzuarbeiten. Mein Wunsch ist, dass team satoshi einen Beitrag dazu hat, langfristig eine lebenswerte Zukunft für die Menschen zu gewährleisten und dass sich mittelfristig mehr und mehr Menschen selber die Frage stellen, welche Form von Geld sie wirklich benutzen wollen. Mich freut es ungemein, dass andere Bitcoin Enthusiasten bereits das team satoshi unterstützen und glaube an eine potenziell große Zukunft für team satoshi als dezentralen Sportverein, bei dem Bitcoin Enthusiasten und Sportler die Gedanken und Ideale hinter Bitcoin vertreten und gleichzeitig dafür Unterstützung erhalten.

Du strotzt vor Tatendrang, Vitus. Was motiviert Dich?

Mich motivieren die unbegrenzten Möglichkeiten, die wir haben! Vor langer Zeit hat die Menschheit die Sprache entwickelt, dann irgendwann den Buchdruck und jetzt befinden wir uns mitten im Informationszeitalter, wo jede Information immer und überall erreichbar ist. Da stecken unendliche Chancen für jeden drin. Möglichkeiten, mit denen wir die Welt zu einem besseren Ort machen können. Unsere Erde ist in den Weiten unseres Universums ein kleines Ökosystem, in dem wir erst seit vergleichsweise kurzer Zeit unseren Platz verstehen lernen. Jetzt ist es an der Zeit, auch unsere Verantwortung zu begreifen und umzusetzen! Mich inspirieren die Ideen der Planetargesellschaft des Physikers Nikolai Kardaschow und das Raumschiff Erde des Volkswirtschaftlers Henry George in Verbindung mit der Österreichischen Schule in der Volkswirtschaftslehre. Ich glaube an eine mitfühlende, tolerante, pluralistische Gesellschaft. Außerdem motiviert mich der Glaube an eine Zukunft, in der die universellen Menschenrecht weitestgehend gewahrt sind. Im Bitcoin liegen eine Menge Chancen und Möglichkeiten, weg von den übermächtigen staatlichen und pirvaten Organisationen zu kommen, die dieser Entwicklung im Wege stehen.

Wenn team satoshi dazu beitragen kann, eine lebenswertere Zukunft für die Menschen zu gewährleisten, dann wäre ich glücklich!

Was ist deine Vision von deinem persönlichen Leben in zehn Jahren?

Ich liebe meine Frau. Ich liebe meine Familie und Freunde. Ich liebe den Sport. Gleichzeitig liebe ich es, Neues zu erfahren und aufzubauen. Ich liebe es meine Umwelt besser verstehen zu lernen und daraus echte Schlüsse für mein Leben zu ziehen. Die Vision für mein Leben lebe ich bereits. Sie ist ziemlich einfach zusammenzufassen: Möglichst viel Zeit mit den Dingen zu verbringen, die ich liebe.

Training für den satoshi freeathlon im Kochelsee

Wie man Vitus in seiner Mission unterstützen kann, erfahrt Ihr auf der Seite des team satoshi.

V.i.S.d.P. Katrin Frische, www.frische-biografien.de

Created By
Katrin Frische
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