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Elektrifizierung

Unter Elektrifizierung versteht man das Erstellen von Stromnetzen in Städten und Dörfern unter anderem für die Beleuchtung von Strassen und Plätzen sowie die Versorgung von Häusern und Fabriken mit elektrischer Energie.

Geschichte

Thales von Milet stellte bereits im 6. Jahrhundert vor Christus fest: Bernstein, der mit einem Tuch gerieben wird, zieht andere Körper an. Wird Strom durch einen Leiter geschickt, hat dieser immer auch ein Magnetfeld. Das nennt man auch Elektromagnetismus. Die Auswirkung eines solchen Magnetfeldes beobachtete Thales von Milet bei seinen Bernstein-Experimenten. 1672 führte der deutsche Physiker Otto von Guericke Experimente mit einer Schwefelkugel durch. Er baute eine sogenannte Elektrisiermaschine. In dieser war die Kugel eingespannt und drehte sich. Rieb Guericke seine Hände an der Kugel, wurde die Ladung durch ein elektrisches Leuchten sichtbar. Den Zusammenhang von Magnetismus (Thales von Milet) und Elektrizität (Otto von Guericke) entdeckte André Marie Ampère im Jahre 1820. Sein Nachname wurde ebenfalls für eine Maßeinheit benutzt: Ampère steht für die Einheit der Stromstärke. 1866 hatte sich Werner Siemens seine Dynamomaschine patentieren lassen. Sie war die Grundlage für den Elektromotor. Nun war der tägliche Gebrauch von Strom normal. In dieser Anfangszeit der Elektrifizierung gab es kein weitläufiges Stromnetz, sondern nur regionale Netze. Sie wurden allesamt mit Gleichstrom betrieben und nicht wie heute üblich mit Wechselstrom.
Der Begriff Elektrizität kommt von „elektron“, dem griechischen Wort für Bernstein

Bevor es zur Elektrifizierung kommen konnte, mussten zuerst noch ein paar Gegenstände erfunden werden (Glühbirne, Lichtschalter, Stromkabel).

Die erste Batterie wurde 1772 von Allessandro Volta gebaut. Sie erzeugte Strom durch eine chemische Reaktion. Waren die einzelnen Reaktionsmittel aufgebraucht, war die Batterie leer. Volta war außerdem der Namensgeber für die Einheit zur Messung der elektrischen Spannung, dem Volt.
Ein Kabel ist mehr als nur eine Ansammlung von Drähten – es braucht eine wirksame, schützende Isolation. Der Deutsche Werner von Siemens schuf im Jahr 1846 ein Verfahren, um die die Drähte in das Material Guttapercha einzuhüllen. Guttapercha ist ein damals neu entdeckter, getrockneter Baumsaft, der dem Kautschuk (Grundsubstanz des Gummis) ähnelt. Dieser Fortschritt ermöglichte es, Kabel in großem Stil in der Erde und unter Wasser zu verlegen.
Joseph Swan hatte das erste Patent auf eine funktionierende und nutzbare Glühbirne. Er entwickelte ab 1860 seine Glühbirne. 1878 gelang es ihm die ersten brauchbaren elektrischen Glühbirnen zu entwickeln, die er patentieren ließ. Thomas Edison verbesserte später die Glühbirne von Swan. Edison galt lange als Erfinder der Glühbirne was jedoch nicht stimmt.
Milliarden Lichtschalter auf der ganzen Welt werden nach der Erfindung des Briten John Henry Holmes noch heute an- und ausgeschaltet.

Veränderungen

Für die Menschen war die Elektrifizierung einer der grössten Fortschritte. Sie hatten jetzt Licht, Strom für elektrische Haushaltsgeräte und Wärme durch elektrische Heizungen. Auch ausserhalb ihres Hauses war es ein Vorteil für die Menschen weil es jetzt Aussenbeleuchtung gab.
Auch für Fabriken und die Eisenbahn gab es grosse Veränderungen. In den Fabriken zum Beispiel konnte alle Maschinen mit Strom betrieben werden. Viele Strecken des Eisenbahnnetzes wurden mit Strom versorgt, sodass die Züge auch schneller fahren konnten.

Stromkrieg

Der sogenannte Stromkrieg war ein Streit zwischen Thomas Alva Edison und George Westinghouse. Edison war für Gleichstrom und Westinghouse für Wechselstrom, deshalb stritten sie sich.