Mondsüchtig Nachtwanderung durch die Sächsische Schweiz

An diesem Wochenende sollte sich das Wetter wieder von seiner besseren Seite zeigen. Außerdem hatten wir Vollmond und da ich seit längerem schonmal bei Vollmond fotografieren wollte, nutzte ich diese Gelegenheit.

Ich war zwar schon häufiger in den späten Abendstunden oder frühen Morgenstunden im Elbsandsteingebirge unterwegs, doch standen dabei meist ein Sonnenuntergang/-aufgang oder die Sterne im Vordergrund.

Der Sonnenuntergang war am Freitagabend leider nicht so berauschend und der Himmel war von einem Schleier überzogen. Ich legte also alle Hoffnung darauf, dass die Nacht wenigstens einigermaßen klar wird, damit das Mondlicht mit voller Kraft die Landschaft erleuchten kann.

Mondaufgang an der Höllenwand

Um einen schönen Rundumblick zu haben, ging ich zum oberen Ausstieg der Häntzschelstiege und wartete bis Mitternacht. Mir wurde rasch klar, dass die Fotografie bei Mondlicht anderen Gesetzmäßigkeiten folgt und die Zeit viel langsamer voran geht. Es hatte fast etwas meditatives, 15 Minuten zu warten, bis dieses Bild im Kasten war. An die Einstellungen für dieses Bild hatte ich mich Schritt für Schritt herangetastet, sodass ich zusätzlich nochmal die gleiche Zeit dafür im vorhinein benötigte. Umso faszinierender war es dann, das Ergebnis auf dem Display zu sehen.

Mondlicht erleuchtet die Landschaft um Mitternacht an der Häntzschelstiege

Glücklicherweise hat der Mond sein Licht in dieser Nacht beständig scheinen lassen, sodass ich mich kurzerhand zu einer Nachtwanderung entschied. Ich hatte große Lust, auch mal den Blick Richtung Süden (also frontales Licht) zu sehen. So eine Wanderung mitten in der Nacht, über Stock und Stein hat auch etwas faszinierendes. Plötzlich blickten mich zum Beispiel zwei leuchtende Punkte am Wegesrand an. Vermutlich war das ein Fuchs, der sich wunderte, was denn der andere leuchtende Punkt, 1,85m über der Erde, mitten in der Nacht hier macht ;). Der Kauz untermalte diese Stimmung mit seinen Rufen und jedes Knacken und Rascheln im Unterholz bekam im Mondlicht einen ganz anderen Charakter. Behutsam ging ich also den Weg und lauschte und spähte in die von kühlem Licht schimmerhaft erleuchtete Finsternis. Nach einer Weile tat sich dann schließlich der erste freie Blick in Richtung Süden auf. Oberhalb vom Heringsgrund konnte ich dieses Bild aufnehmen. Bildgestaltungsmäßig war, trotz der verhältnismäßig hellen Nacht, viel Raten dabei.

Zum Ende meiner Nachtwanderung konnte ich dann schließlich noch den Rauschenstein erblicken. Im Hintergrund sah ich ein paar kleine Lichter von Schöna und noch etwas weiter hinten den kleinen und großen Zschirnstein am Horizont.

Nächtlicher Blick zum Rauschenstein
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Philipp Zieger
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