Nestbau mit Mitte Zwanzig

Einen Bungalow zu bauen ist für junge Leute ungewöhnlich. Claudia und Florian Schmid finden aber, das Wohnen auf einer Ebene passe perfekt zur aktuellen Lebenssituation mit einem Kleinkind. Sollte sich die ändern, lässt sich eine weitere Wohnebene zu einem bezahlbaren Preis einbauen.

Mit seiner Holzfassade in Schwedenrot und den weißen Akzenten passt das Haus am Hang sehr gut in die grüne Umgebung – auf der Gartenseite eingeschossig, zur Straße hin die Zufahrt mit der integrierten Doppelgarage im weißen Sockelgeschoss. Wohlproportioniert wirkt das Gebäude dank vieler Vor- und Rücksprünge, die im Außenbereich windgeschützte Freisitze und Nischen für den überdachten Hauseingang und die Außentreppe schaffen. Das Dach folgt dem Baukörper, eine lebendige Komposition. Durch die großen Dachüberstände ist die Holzfassade vor Witterungseinflüssen geschützt. In dem schmucken Bungalow wohnt jedoch kein älteres Paar, sondern eine junge Familie.

Florian Schmid ist sich nach reiflicher Überlegung sicher: ein Bungalow sei für junge Familien in den ersten zehn Jahren optimal – ohne Kind sowieso, aber auch mit Kleinkindern, weil man sie immer in der Nähe habe. Für die fernere Zukunft zu planen findet er nicht sinnvoll: „Ich weiß nur, was jetzt ist. Wenn ich für den Fall der Fälle baue, baue ich unter Umständen Räume, die ich gar nicht brauche, für die ich aber Geld von der Bank leihen muss.“

Der Wohnbereich des Hauses ist komplett auf einer Ebene angelegt, mit dem Hauseingang und Windfang im Sockelgeschoss. Eine Tür am Ende der Treppe hält die Wärme im Wohn-/Essbereich. Dieser öffnet sich über drei breite Schiebetüren auf die Terrasse und den Garten.

Die Küche wurde groß und praktisch mit pflegeleichten Oberflächen und angrenzendem Hauswirtschaftsraum angelegt, denn das Paar kocht gerne zu zweit. Eine Bank mit Arbeitstisch bietet die Möglichkeit, auch mit Blick in den Raum und zum Kochpartner hin zu werkeln. „Später kann Fiona hier ihre Hausaufgaben machen.“

Das Haus wächst mit der Familie

Vor dem Bau haben Florian und Claudia Schmid viel Zeit in die Planung ihres Hauses investiert. Sie haben getüftelt und umgestellt und optimiert. Dabei sind sie immer von sich wandelnden Wohnsituationen ausgegangen: „Vieles ist temporär. Am Anfang sind die Kinder klein, aber schon als Jugendliche haben sie andere Interessen und mit 18 gehen sie aus dem Haus.“ Deshalb haben sie Umbaumöglichkeiten gleich vom Schwörer-Architekten mit einplanen lassen. Heute zeichnet sich das Haus durch einen flexiblen Grundriss aus, mit Räumen, die groß genug für eine Umnutzung sind und über ausreichend Fenster verfügen.

Bezahlbarer Ausbau in Eigenleistung

Florian und Claudia Schmid haben sich für ein Ausbauhaus entschieden, weil „man dadurch zum einen Geld spart, zum anderen macht handwerkliche Arbeit Spaß und schweißt zusammen.“ Allerdings haben sie sich damit viel Zeit gelassen, damit „der Hausbau nicht das ganze Leben bestimmt.“ Malerarbeiten, Wand- und Bodenbeläge, die Türen und die Fenstersimse hat das junge Baupaar in Eigenleistung erbracht.

Nach dem Motto ‚Bezahlbar Bauen ist cleverer als Miete zahlen’ hat das Paar möglichst früh mit dem Nestbau begonnen, „solange wir noch die Zeit und Kraft für Eigenleistung haben. Denn wenn Kinder da sind, stehen die im Mittelpunkt.“

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