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Waldinnenraum Forstwirtschaft

Längst haben die Forstleute die Gesetze der Lebensgemeinschaft Wald erkannt, auch wenn sie noch nicht in allen Einzelheiten völlig geklärt sind. Sie versuchen, die forstliche Bewirtschaftung den natürlichen Bedingungen anzupassen. Dies war nicht immer so; denn der Wald war früher viel stärker in die landwirtschaftliche Nutzung einbezogen. Wer sich vor hundert oder zweihundert Jahren den Odenwald als ein mit stattlichen Hochwäldern bestandenes Waldgebirge vorstellt, wäre maßlos enttäuscht, hätte er die damaligen Wälder gesehen. Es waren Niederwald- oder bestenfalls Mittelwaldbestände mit vereinzelten ausgewachsenen Hochstämmen, durch rücksichtslose Wirtschaftsweise total ausgenutzte Wälder. Wie ist das zu verstehen?

Das ursprüngliche Waldkleid des Odenwaldes war ein Eichen-Hainbuchen-Buchen-Mischwald. Nadelhölzer traten vereinzelt auf. Bruchwaldgehölze dürften als eine Art Auenwald in der versumpften Talaue des Fischbaches aufgetreten sein. Durch die Rodungstätigkeit des Menschen wurden die Waldbestände immer mehr auf die steilen Talflanken und Höhenrücken zurückgedrängt, sie mußten dem notwendigen Acker- und Wiesenland weichen. Aber auch die Restbestände wurden wirtschaftlich gebraucht. Sie dienten der Gewinnung von Bau- und Brennholz, der Köhlerei und der Herstellung von Pottasche als Mineraldünger, der Waldweide für das Vieh (z.B. Eichelmast) und der Streulaubversorgung für die Ställe, so daß schon im ausgehenden Mittelalter Forstordnungen und Verbote erlassen werden mußten, um die spärlichen Waldreste zu retten. Jagdrechte der jeweils herrschenden Schichten und bäuerliche Grundbedürfnisse gerieten dabei in Konflikt.

Hochwald

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