Meine Chinareise begann am 04. Oktober und führte zuerst nach Beijing. Nach der Ankunft begann sofort das vorgesehene Programm mit einer Besichtigung des Himmelstempels, der ausschließlich für den Kaiser errichtet worden war, damit er zunächst eine gute Ernte erbitten und dann auch dafür danken konnte.
Das Gelände des Himmelstempels besteht aus drei Höfen, deren jeweiliger Hauptteil runde aufwendig aus Marmor erbaute Terrassen aufweisen. Dazu folgend einige Impressionen:
Details von einem Dach und einem Dachziegel
Blick auf das erste Tempelgebäude
weitere Eindrücke davon
Und hier das Tor zum Haupttempel
Dieser wichtigste Tempel dient auch als Wahrzeichen von Beijing; er wird jedenfalls oft in Publikationen verwendet, die für die Stadt werben sollen
Es folgen einige Streiflichter - gesehen an verschiedenen Stellen in der Stadt
...natürlich einen Drachen!
Hier Wohngebäude, wie man sieht häufig in der Stadt sieht. Die Wohnungen sind angabegemäß zwischen 55 und 170 qm groß. In jedem zu einem Aufgang gehörenden Stockwerk liegen in der Regel drei Wohnungen, die von bis zu drei Familien (=Generationen) bewohnt werden. Das Bild zeigt Häuser mit 28 Stockwerken.
Außerdem stand am zweiten Tag des Aufenthalts der Besuch des Sommerpalasts auf dem Programm. Auch dieser ist ein kaiserlicher; er war ein Geburtstagsgeschenk des Qianlong-Kaisers an seine Mutter. Ende des 19. Jahrhunderts richtete die Kaiserinwitwe Cixi sich hier ihren Alterssitz ein. Sie hielt dort den Guangxu-Kaiser, ihren Neffen, unter Hausarrest. Das Gelände und der künstlich geschaffene See strahlt eine Weite und Ruhe aus.
Am Eingang zum Palast
und der Kunming-See mit einer Holz- und einer Steinbrücke, ferner im Hintergrund der Hügel der Landlebigkeit
eines von vielen Fenstern
Ein 728 Meter langer Wandelgang mit vielen gemalten Motiven (der an die bekannte Brücke in Luzern erinnert)
mit Statuen und Brücken rechts und links
Nochmals der Kunming-See und das dort liegende "Marmorboot", das natürlich nicht schwimmen kann, sondern ein Gebäude ist
Weitere Eindrücke von der Palastanlage
Wie man deutlich sieht, ist das Wetter nicht gut und es hat sich auch nicht gebessert; es wurde schlechter und Nebel kam auf. Passend für den Besuch der GROSSEN MAUER und einen Spaziergang dort bei Badaling. Der Gang auf der Mauer war anstrengend wegen der vorhandenen starken Steigungen, den unterschiedlich hohen Treppenstufen sowie den entsprechend steilen Abgängen...
Am nächsten Tag regnete es ziemlich heftig, jedenfalls vormittags. Da bot sich zwar nicht primär, aber dennoch ein Besuch in den Hutongs an. Hutongs sind Altstadtteile mit kleinen Häusern, die Innenhöfe haben und gemeinsame Toilettenhäuser für einen längeren Straßenzug. Hutong ist ursprünglich ein mongolisches Wort, das etwa nach Wasser bohren heißt, wenn ich es richtig verstanden habe. Es wird jetzt als Bezeichnung für diese Altstadt benutzt.
Daraus einige Eindrücke mit einem Schwerpunkt auf Geschäften oder Ständen
Im Anschluß daran dann ein moderner größerer Einkaufsbereich
Am Beginn dieser Einkaufsstraße hat man einen Blick auf den Wehrturm vor dem Tiananmen.
Dort befindet sich zunächst das Mao-Mausoleum:
Ein Blumenschmuck (künstlich) zum Nationalfeiertag, der Regen hatte inzwischen aufgehört, es blieb den restlichen Tag trocken,
und ein Blick über den Platz.
Im Hintergrund das Mittagstor, der Eingang zum Kaiserpalast
Der Kaiserpalast besteht aus mehreren Teilen, nach dem Mittagstor kommt das Tor und anschließend die Halle der höchsten Harmonie, dann die Halle der Harmonie der Mitte, die Halle der Harmoniebewahrung, die Halle zur Geistespflege, die inneren Thronhallen sowie eine Vielzahl von Wohnpalästen. Insgesamt sollen dort bis zu 35.000 Menschen gelebt haben.
Blick auf den Kaiserpalast in der beginnenden Dämmerung vom Kohlenhügel, d.h. mit dem Mittagstor ganz am Ende
Jetzt die Wiedergabe verschiedener Eindrücke, die beim Gang durch den Kaiserpalast entstanden sind
Einer der Feuerlöschbottiche, die im Winter beheizt wurden, damit das Wasser nicht einfror
Bei den Wohnpalästen
Etwas von den Thronhallen
Das war Beijing. Am nächsten Morgen fuhr der Zug nach Xian und die Sonne schien.
Die Umgebung ist zu einem großen Teil stark landwirtschaftlich geprägt.
Nach etwa 1000 km erreicht man Xian, eine frühere kaiserliche Hauptstadt zwischen ca. 200 vor unserer Zeitrechnung bis ca. 700. Bekannt sind dort der Glockenturm und der Trommelturm.
In der Stadt lebt eine muslimische Minderheit, die auch eine Moschee - in chinesischer Bauweise - hat...
sowie einen Basar.
Das in meinen Augen wichtigste in der Stadt ist jedoch die Terrakotta-Armee. Dabei handelt es sich um eine gesamte Armee von Soldaten aus gebranntem Lehm, die in einem Nebengrab des ersten chinesischen Kaiser Qin diesen nach seinem Tod ca. 210 v. Chr. zu bewachen hatten, Die Figuren sind so groß wie Menschen und waren ursprünglich in Reih und Glied aufgestellt. Das Grab ist nach einigen Angaben bereits zwei Jahre nach dem Tod des Kaisers geplündert und zerstört worden. Andere Quellen sprechen von der Plünderung ca. 200 Jahre nach seinem Tod. Jedenfalls wurden die beschädigten Figuren erst 1974 wieder entdeckt. Noch heute arbeitet man an der Zusammensetzung. Hier eine Vielzahl von Aufnahmen aus dem Museum.
Jede Figur hat ein eigenes Gesicht. Es gibt drei Typen, den Soldaten mit einem Zopf, den Offizier mit einer flachen Mütze und den General mit einer in der Mitte geteilten Bedeckung. Nachfolgend noch ein Soldat als kniender Bogenschütze.
Immer wenn man neue Teile findet, sehen sie in etwa so aus:
Schließlich noch die Glanzstücke des Museums, zwei von vier Pferden aus Bronze gezogene Wagen, allerdings etwas kleiner als in der Realität.
Danach standen in Xian noch zwei Punkte auf dem Programm, nämlich zunächst der Besuch der schon recht alten kleinen Wildganspagode in einer schönen Parkanlage...
und der Stadtmauer, die nach wie vor die innere Stadt umschließt und sehr gut erhalten ist. Insgesamt ist sie 13 km lang. Man kann sie begehen und auch auf ihr mit dem Fahrrad fahren. Zunächst der Weg dorthin...
und die Mauer selbst.
Und schließlich bei Nacht!
Von Xians für chinesische Verhältnisse normalem Bahnhof ging es weiter nach Yichang mit einem der pünktlichen Superschnellzüge.
Und dort auf die MS Century Sun zur Fahrt auf dem Jangtze-kiang.
Die Schiffsfahrt beginnt in Yichang und gelangt gleich in die ca. 72 km lange Xiling-Schlucht.
Dazu jetzt einige Eindrücke...
In etwa der Mitte der Schlucht liegt der Drei-Schluchten-Staudamm, mit dem der Fluß wegen früher vorkommender heftiger Überschwemmungen beruhigt worden ist. Man kann den Damm und die Schleusenanlage besichtigen. Das Schiff legt dazu an. Die Touristen werden schon erwartet.
Passiert werden müssen fünf Schleusen, die einen Höhenunterschied von 113 m ausgleichen. Dazu braucht die MS Century Sun etwa 4 Stunden. In jede Schleuse passen bis zu vier Schiffe.
Am nächsten Tag geht es weiter durch die Schlucht, an die sich dann die Wu-Schlucht anschließt. Dort legt die Century Sun an für einen Ausflug mit einem kleineren Boot in einen Nebenfluß, den Fluß der Göttin.
Der kleine Felsen neben den beiden links soll diese Göttin verkörpern.
Der Nebenfluß war vor der Stauung ein Bach; er ist jetzt ein von Bergen umsäumter Fluß mit einer Tiefe von 80 m.
Die Wu-Schlucht ist 44 km lang, die aufragenden Berge 800 - 1200 m hoch.
An sie schließt sich die Qutang-Schlucht mit einer Länge von 8 km an.
Dieses Motiv ist auf dem 10-Yuan-Schein abgebildet.
Die Schlucht endet bei der Stadt Feng Jie. Auch dort wird das Schiff bereits erwartet.
Eine Wandzeichnung in der Stadt..
Am nächsten Tag legt die Century Sun in der Stadt Shibaozhai an, in der man eine Pagode besichtigen und ansonsten Einkäufe erledigen kann. Die Pagode ist neun Stockwerke hoch, die man gemeinsam mit nahezu tausend anderen Interessenten besteigen kann.
Das Angebot für die Einkäufe ist sehr reichhaltig. Hier nur ein ganz kleiner Ausschnitt. Es regnet - wie an so vielen Tagen - auf der Reise.
Sicht bei der Stadt auf den Fluß.
Weitere Eindrücke am Fluß:
Und schließlich die Ankunft in Chongqing, einer Stadt mit ca. 30 Mio. Einwohnern
Ein Zwischenaufenthalt in einem kleinen Dorf in Erwartung von Minibussen zur Fahrt zu einem Aussichtspunkt.
Und weitere Landschaftseindrücke..
In der Region gibt es auch eine große Tropfsteinhöhle in chinesischer Art, allein der allgemein nutzbare Weg hat eine Länge von 2 km
Am Nachmittag dann eine Fahrt mit dem Bambusfloß. Auch davon einige Beobachtungen..
Ein kurzer Besuch in der Kreisstadt Yangshuo mit der West Street, einer Einkaufsstraße...
Nach Guilin, dort schien immerhin mal die Sonne, ging es in eine Gebirgsregion zu den Reisterrassen von Longsheng, einem allseits beliebten Touristengebiet. Vorgesehen war ein Aufstieg von ca. 780 auf etwas über 100 m. Gestartet wurde in einem Dort einer nationalen Minderheit, den Yao.
Von dort gab es einen weiten Blick auf die - abgeernteten - Reisterrassen.
Am nächsten Tag folgte der Abstieg zurück zu dem anfang gezeigten Dorf.
Nach einem weiteren Flug kam der Besuch von Suzhou, einer Stadt am Kaiserkanal, in der Nähe von Shanghai, einer der ältesten Städte Chinas. Marco Polo soll sie besucht und wegen verschiedener Kanäle als das Venedig des Ostens bezeichnet haben. Von der Stadtmauer ist nur noch sehr wenig erhalten.
In der Altstadt haben umfangreiche Restaurierungsarbeiten stattgefunden.
Dort liegt ein Opernmuseum, das ursprünglich ein privates Openhaus war.
Weitere Beobachtungen in der Altstadt..
Die Marco-Polo-Brücke
Am Nachmittag gab es eine spontane Entscheidung, mit einem Boot nochmals in die Altstadt zu fahren, was sich als sehr positiv erwiesen hat.
An nächsten Tag, es beginnt wieder zu regnen, gab es einen Besuch in Garten des Meisters der Netze, angelegt von einem früheren Vizeminister im Ruhestand, seit der Qingdynastie (ca. 1616) mit dem heutigen Namen versehen - eine sehr schöne Anlage.
Weiter ging es - im Regen - nach Wuzhen, einem erhaltenen bzw. restaurierten Dorf, faktisch einer Mischung aus Freilichtmuseum und einer Art Disneyland, bei chinesischen Touristen sehr beliebt.
Die letzte Station war Shanghai, leider immer noch im Regen, der sich drastisch verstärkte. Grund waren die Ausläufer eines Taifuns, dessen Mittelpunkt weiter im Süden von China war. Zunächst die "französische Konzession", ein Relikt aus der Zeit nach dem Opiumkrieg in 1830er Jahren; heute ein Einkaufsbereich.
Dann ein erster Blick auf die bekannten Hochhäuser
und ein Besuch des 88. Stocks (ca. 340 m hoch) des Jinmao-towers, bekannt für seine Aussicht.
Der Blick von oben auf das Hotel im Jinmao-tower.
Der kurzfristige Versuch eines Spaziergangs im Regen zum Denkmal für die Helden des Volkes und einigen anderen Punkten,
dann ein Besuch der Altstadt
mit der Zick-Zack-Brücke, die böse Geister nicht entlang gehen können, weil sie nur geradeaus laufen, und einem bekannten Teehaus, das insbesondere Politiker aus aller Welt schon besucht haben
und schließlich der Bund, die eigentliche Uferpromenade, von der aus man auf den mordernen Teil von Shanghai - Pudong - normalerweise eine gute Sicht hat, hier allerdings nicht.
Das war es. Vielen Dank für die Geduld, sich das alles anzuschauen.