WIENER WERKL Margarete Schütte-Lihotzky erzählt

Anfang 1941 gab es mit dem „Wiener Werkl“ ein politisches Kabarett, ein Ventil, das die Nazis damals noch einige Zeit bestehen ließen. Wir gingen hin. Das Lokal war überfüllt, das Programm unterhaltend. Bei einer Nummer lag die Bühne im Halbdunkel.

Im Hintergrund standen drei Gipsbüsten: Hitler, Göring und Goebbels.

Herein kamen drei Träger, jeder mit einer leeren Kiste. Umständlich und mit größter Sorgfalt verpackten sie die drei Büsten wort-los in die Kisten. Jeder Träger lud sich eine Kiste auf den Rücken und ging langsam hinaus. Am Boden der Kisten stand: „Bitte nicht stürzen!“. Conférencier und Direktor wurden später verhaftet.

© MKÖ: Erinnerungen aus dem Widerstand. Das kämpferische Leben einer Architektin von 1938-1945 - Margarete Schütte-Lihotzky

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Mauthausen Komitee Österreich
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