In Puerto Montt gelandet, holen wir unser Auto ab und fahren die kurze Strecke nach Puerto Varas. Der Osorno schwebt über dem Lago Llanquihue - und überhaupt allem hier.
Calbuco, der Nachbar vom Osorno, ist zuletzt 2015 ausgebrochen. Traut man ihm nicht zu, so harmlos und friedlich, wie er da unter dem Wolkenwirbel liegt.
Wir fahren zu den Petrohue - Wasserfällen. Eigentlich schön, aber geländerumzäunt und wahrscheinlich in jeder Busreise vorgesehen. Da hatten wirs wahrscheinlich mit nur zwei, drei Reisebussen noch vergleichsweise idyllisch. Auf die andere Seite des Flusses kommt man leider nicht. Von dort dürfen nur die Postkartenfotos gemacht werden🤓 Der Fairnes halber: man kann hier auch ausgedehntere Wanderungen im Nationalpark machen.
Man kann bequem hinauf bis zum Skigebiet fahren, wo man nicht nur einen tollen Blick über den See, sondern auch die umliegenden Berge hat.
Fahren nach Puerto Montt. Hier beginnt die berühmten Carretera Austral. Sieht erst mal nur wie jede andere Hauptstraße in Puerto Montt aus, geht dann aber zügig in eine Baustelle mit diversen Umleitungen über, womit der abenteuerliche Charakter der Reise gewahrt bleibt. Wir wollen in den Nationalpark Alerce Andino, wo der Alerce Milenario steht, eine tausendjährige Patagonische Zypresse, auch Fitzroya genannt, nach dem Kapitän der Beagle, dem Schiff, mit dem Charles Darwin um die Welt fuhr.
Der Baum wurde gerade frisch umzäunt. Die Handwerker waren noch eifrig bei der Arbeit. Ein paar Meter weiter bergauf war dann Schluss. Gesperrt! Nicht weitergehen!
Wir können leider kein Spanisch und haben das mal nicht verstanden - und das war auch gut so. Die Brücke war eingebrochen und teilweise auch die massiven Holzbohlen des Wanderweges. Trotzdem kann man gefahrlos wandern. Kaum Leute und wilder, uriger Wald.
Bei ihm, bzw. seiner Frau bekamen wir Empanadas und einen leckeren Beerensaft - mit Meerblick!! "No Lago - Mare!" Siehe Karte!
Die nächste Station Huilo Huilo war ein wettermäßiger Ausfall: Nur Regen! Der Reiseführer lobt den geläuterten Kupferbaron, der das Gebiet erworben hat, den Wald schützt und auf ökologischen Tourismus setzt. Wir wunderten uns über die riesige Strasse, die derzeit in das verschlafene Nest gebaut wird. Kritischere Zeitgenossen sagen, Huilo-Huilo gehört einer der reichsten und einflussreichsten Familien Chiles. Nachdem es mit dem Kupfer nix mehr ist, setzen sie nun auf Tourismus. Die Strasse bezahlt natürlich der Staat - sprich der Steuerzahler. Na, jedenfalls Öko!
Nächste Station Pucon, mit dem sehr schönen Landhaus San Sebastian, netten deutschen Gastgebern und exzellenter Küche!
Huerquehue ist Mapuche und heißt sowas wie "Der Weg des Boten". So heißt der Nationalpark und es gibt einen wenig komfortablen Weg - die Boten hatten es nicht leicht - durch einen Bergwald, in dem die spanische Eroberung zur jüngeren Geschichte gehört. Blick auf den Villarica, der hier in der Gegend der Chef ist; Wald, der nach unseren Begriffen als Urwald durchgeht und malerische Seen.
Die merkwürdigen Bäume sind Araukarien, die sehr selten geworden sind und unter Schutz stehen. Die Wanderung war schon anstrengend, darum am nächsten Tag per Auto auf den Villarica.
Auf dem Berg wieder ein Skigebiet und tolle Aussicht. Interssanter sind die Berghänge, auf denen wettergezauste Bäume wachsen.
Noch ein kurzer Besuch in Santiago
Und schon geht es wieder nach Hause