Ein Ort - Viele Menschen Berührungspunkte

Von einem Lächeln, 1,2 Mio Haken und vielen Leistungsträgern

Ein Besuch in den Hochfränkischen Werkstätten

Markus (Name von der Redaktion geändert) schaut die Besucher freundlich an. Sein Lächeln jedoch gilt ausschließlich der Sozialpädagogin Frau Carola Gröger, während er unentwegt mit erstaunlicher Konzentration kleinste Gummiringe über einen Metallstift zieht.

Das Lächeln bleibt uns, während wir von Frau Gröger durch die Hochfränkischen Werkstätten geführt werden. Dieses Unternehmen überrascht uns in vielerlei Hinsicht.

Da sind zunächst einmal Größe und Vielfalt. Frau Gröger informiert uns darüber, dass in den Hochfränkischen Werkstätten Hof derzeit 515 Mitarbeiter und 100 Angestellte tätig sind. Beim Rundgang durch die Hallen sehen wir hochmoderne computergesteuerte Fräsmaschinen für die Metallverarbeitung ebenso wie Holzwerkstätten mit dem dazugehörigen Werkzeug und Arbeitsplätze für Menschen, die weniger leistungsfähig sind und eventuell Gegenstände in Schachteln legen.

Auf unsere Frage nach einer eventuellen Ausbildung erklären Frau Gröger und zwei Mitarbeiter des Werkstattrates: " Hier arbeiten Menschen, die aufgrund individueller Beeinträchtigung keine Ausbildung schaffen oder solche, die als Quereinsteiger kommen, weil sie nach einem Unfall, einem Schlaganfall oder einem anderen unvorhersehbaren Ereignis nicht mehr in der Lage sind, an einem "normalen" Arbeitsplatz zu arbeiten. Träger ist der Verein Lebenshilfe, der Räume und Einrichtung finanziert. Die Löhne jedoch werden erarbeitet." Dass das den Mitarbeitern viel bedeutet, kann man am Gesicht der beiden Werkstatträte ablesen.

Wenn man sich umsieht, fallen einem immer mehr Menschen mit auffälligen Behinderungen auf: Im Rollstuhl, auf Spezialstühlen oder mit extrem starken Brillen, alle jedoch scheinen sehr konzentriert bei der Arbeit. Manche, so hat man den Eindruck, fühlen sich gestört durch unseren Rundgang.

Entsprechend fällt auch die Antwort auf unsere Frage, wie denn die Arbeit aufgeteilt wird, aus. "Unser Ziel ist es, die Arbeit an den Einzelnen anzupassen. Dabei versuchen wir, möglichst viele in möglichst vielen Arbeitsschritten zu trainieren. Bei unserem Rundgang fällt uns auf: Fast alle sind gerne bei der Arbeit. Vielleicht ist es das, was wir neben der beeindruckenden Leistungsfähigkeit der hochfränkischen Werkstätten mitnehmen: Die ganz besondere Atmosphäre, bei der neben dem sichtbaren Leid viel Platz scheint für Freude und Menschlichkeit. Vielleicht, so überlegen wir auf der Heimfahrt, gedeiht Leistung auch um so besser, wenn man nicht krampfhaft danach sucht...

Das TPZ Hof

Die drei Buchstaben TPZ sind die gängige Abkürzung für das Therapeutisch-pädagogisches Zentrum. Hinter diesem Begriff, unter dem sich die meisten Leute, die sich noch nicht damit beschäftigt haben, wahrscheinlich nichts vorstellen können, steckt eine Einrichtung der Lebenshilfe, die für viele Kinder und Jugendliche aus Hof wahrscheinlich bereits zum zweiten zu Hause geworden ist. Ein Ort, an dem sie normal sind, an dem man versucht, sie so gut wie möglich zu unterstützen und sie auf ein selbständiges Leben vorbereitet.

Denn das TPZ ist Schule, Tagesstätte und Therapieort für junge Leute mit körperlicher oder geistiger Behinderung in einer Organisation vereint. Hier werden Menschen im Alter von 3-18 Jahren bei ihrer schulischen Ausbildung unterstützt. In kleinen Klassengemeinschaften oder wenn nötig auch allein, werden hier sowohl kulturelle, als auch soziale Kompetenzen vermittelt. Viel Wert wird außerdem auch auf die Ausbildung von motorischen und kognitiven Fähigkeiten gelegt. Die Wertschätzung der Individualität der Schüler sieht man auch am breitgefächerten Sport-, Musik- und Kunstangebot.

Persönlich überzeugen konnten für uns auch von dem familiären Verhältnis und der Herzlichkeit des TPZ. So waren Lehrer und Schüler auch sehr offen für ein gemeinsames Kunstprojekt mit unserer Schule, dem Schiller-Gymnasium Hof. Hierbei entstanden bei toller Zusammenarbeit zwischen Schülern beider Schulen viele unterschiedliche Kunstwerke.

Auch auf dem Adventsdorf, ein vom TPZ veranstalteter Weihnachtsmarkt, welchen wir ebenfalls besucht haben, konnten wir eine schöne Zeit mit Punsch und Weihnachts-Shopping verbringen, die uns sehr in vorweihnachtliche Stimmung versetzt hat. Und dies trotz des fehlenden Schnees zu der Zeit. Ein Markt, der von uns auf jeden Fall wärmstens empfohlen wird.

Allgemein und abschließend kann man sagen, dass das Adventsdorf das TPZ und die Menschen, die es ausmachen, ziemlich gut wiederspiegelt. Besonders, herzig und gute-Laune-bringend wären wohl die drei Beschreibungen, die für das Therapeutisch-pädagogische Zentrum und seinen Weihnachtsmarkt am treffensten wären.

Das Café Colours in Hof

Das Café Colours ist in der Marienstraße 5 in Hof zu finden. Es ist eine Einrichtung des Evangelischen Jugendwerks (EJW) Hof. Dessen Intention ist es, wie bereits im Namen erwähnt, die Gemeinschaft unter Jugendlichen zu stärken und insbesondere, bei jenen das Thema Gott geläufiger zu machen. Stets mit diesem Gedanken bietet das EJW u.a. im Café Colours verschiedene Veranstaltungen an, wie zum Beispiel Treffen zum Essen, Beisammensein und zum Gebrauch der Bibel. Der Name „Café“ ist nicht umsonst gewählt, denn es ist mit 2 Küchen ausgestattet. Weiterhin ist die Existenz des beliebten Hofer Open Airs „Rock am Stein“ nicht zuletzt dem Teilhaben des EJWs an der Organisierung des Events zu verdanken. Die bekanntesten Angebote aber bestehen aus der Teilnahme bzw. Organisierung von Jugendfreizeiten und Aktionstagen für Schulklassen wie zum Beispiel dem Orientierungstag des TPZ im Oktober letzten Jahres. So durften wir am 18.10.2016 Frau Kern und ihre Klasse den ganzen Tag mit begleiten und gewannen einen wundervollen Einblick in das Leben des Cafe Colours. Zu Beginn gab es ein süßes Frühstück mit viel Tee, um uns anschließend im Gemeinschaftsraum mit Gitarrenbegleitung einsingen zu können. Doch das war noch nicht alles. Das Thema des Tages war „Sorgen“, welches uns den begleiten sollte. Wir lernten uns mit ihnen zu beschäftigen, was Sorgen mit uns machen und wie wir sie bewältigen können. Daneben gab es auch noch viele kreative Spiele für die Kinder. Zum einen durften wir in Gruppen eine Rally durch das ganze Haus machen, um verschiedene Stationen zu meistern und gegeneinander antreten. Doch am Ende haben wir gelernt, dass Teamwork zählt, um das zu erreichen, was zu erreichen gilt. Wir haben gelernt, dass wir gemeinsam mehr bewältigen können und großes erschaffen. Auch die Kinder waren voller Energie und Tatendrang. Der Tag wurde dann mit einer gemeinsamen Kochrunde abgerundet und uns wurde klar, welche wichtige Verbindung zwischen Personen das Café Colours in der Stadt Hof bringt und welchen religiösen Einfluss es hat.

Orientierungstag 2016

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